Der Plan

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Während sich seine Mutter um Barris kümmerte, machte sich Ezra auf den Weg zur Ghost. Vorher versiegelte der den Tempel wieder. Es war einfach zu gefährlich, ihn geöffnet zu lassen. Zu groß war die Gefahr, dass der Imperator und seine Inquisitoren den Weg in die Welt der Portale finden könnte.

„Das Problem Tempel ist gelöst", ließ der junge Jedi nach seiner Ankunft verlauten. Keiner hörte ihm zu. Seine Freunde starrten gebannt auf eine Übertragung. Es war Thrawn: „Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen, unter uns sind Verräter. Sie haben versucht, die Schilde zu deaktivieren, um den Weg freizumachen. Den Weg freizumachen für eine Invasion. Eine Invasion der Rebellen. Aber wir haben das verhindert! Wir haben ihren Anführer, der als Kanan Jarrus bekannte Jedi getötet" „Er hat sich geopfert du..", zischte die eigentliche Anführerin Hera. „Deswegen kann ich Ihnen allen versichern, dass die Gefahr gebannt ist! Sie werden nicht noch einmal wagen, uns anzugreifen!"

Jetzt schaltete Ezra die Übertragung ab. „Ezra.. Was soll das?", wollte der Lasat daraufhin von ihm wissen. „Ich will die Moral stärken, aber wenn ich euch das weiterhin anschauen lasse, geht der Rest unserer Moral verloren", erklärte Ezra seinem Zimmergenossen. „Moral? Was willst du schon von Moral wissen?", giftete Seb seinen Freund an. Geht das schon wieder los.. schoss es dem jungen Jedi durch den Kopf. „Seb, jetzt komm mal wieder runter", mischte sich nun die Twi'lek mit ein, „Also Ezra, wie möchtest du unsere Moral wieder steigern?" „Indem ich euch sage, dass Ahsoka noch am Leben ist", offenbarte der Gefragte daraufhin. Die gesamte Crew benötigte einige Sekunden, bis sie realisieren konnte, was der Jedi da gerade gesagt hatte.

„Du meinst..", war Hera, die Erste, die ihre Stimme wiederfand. „Ich habe sie getroffen und sie gerettet. Na ja, indirekt", erklärte Ezra. „Aber wie?", wollte Hera wissen. Ahsoka war ihr eine gute Freundin gewesen, in der Zeit der Anfänge. „Es ist kompliziert, aber die Kurzfassung: Der Tempel hat mir geholfen", versuchte der Neffe der Padmé seinen Freunden zu erläutern. Lediglich nicken konnte Hera. Ihre Freundin war noch am Leben. „Und selbst wenn", schaltete sich nun der Lasat wieder ein, „Was soll das ändern? Kanan ist noch immer tot. Ohne ihn sind wir verloren."

„Wir sind nicht alleine, wir können also nicht verlieren", widersprach Ezra dem Lasat erneut. „Ach ja? Wer hilft uns denn? Ahsoka oder Lord Vader höchstpersönlich oder was?", warf dieser dem vermeintlichen Vollwaisen entgegen. „Nein, leider nicht ...", erwiderte der Jüngste im Raum, „Aber das Volk von Lothal steht hinter uns! Wir müssen ihnen helfen!" „Wie das denn, Kleiner? Wir haben keine Chance, geschweige den einen Plan", war Seb noch immer nicht ganz überzeugt. „Ich schon!", war Ezra jedoch vollends überzeugt.

„Das ist eine tolle dumme Idee, Ezra und das weißt du auch", konnte Sabine nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. „Es ist unsere einzige Möglichkeit, Sabine!", versuchte Ezra seine beste Freundin für seine Sache zugewinnen – Hera und Seb haben das Schiff bereits verlassen. Nachdem Ezra seinen Freunden den also genialen Plan erklärt hatten, waren die beiden sofort aufgebrochen, um alles vorzubereiten. „Wieso willst du aber..", wollte die Künstlerin widersprechen. „Weil ich ihn so für immer aus dem Weg räumen kann", unterbrach Ezra sie jedoch sofort wieder. „Du weißt doch nicht einmal, ob sie wirklich kommen", beharrte Sabine auf ihrem Standpunkt. „Sie werden kommen", versicherte er ihr jedoch. „Woher willst du das wissen?"

„Ich spüre es." - „Das ist dein einziges Argument? Ich spüre es. Mehr hast du nicht zusagen?" - „Sabine, hör zu.." - „Nein Ezra! Jetzt hörst du mir mal zu!" - „Ich habe dich schon einmal verloren! Ich will, das nicht noch einmal durchleben müssen!" schniefte die Frau von Mandalore leise, „Auch wenn es beim letzten Mal meine Schuld war.." Ezra benötigte einige Momente, bis er verstand, was sie da gerade gesagt hatte. Aber dann ging er auf sie zu. Als er dann direkt vor ihr stand, schaute ihn Sabine etwas verwirrt an. „Ich möchte dich auch nicht verlieren", gestand er ihr und zog sie dann in eine innige Umarmung. So überrascht war sie noch nie gewesen. Dennoch erwiderte sie seine Geste und legte ihre Arme um ihren Körper. Mittlerweile war er kleines Stück größer als sie. Deswegen stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er wurde sofort rot.

„Ich weiß", lächelte sie ihn schüchtern an. Nun fing er an, leicht zu grinsen. „Aber ich finde deine Strategie...", begann sie einen Satz. „Schwachsinnig? Dämlich?" vollendete er ihren Satz. Jetzt musste auch sie grinsen. Beide verharrten noch immer in ihrer innigen Umarmung und genossen einfach die Anwesenheit des Anderen. Es entstand eine angenehme Ruhe. Ezra unterbrach diese dann aber schließlich: „Es ist der einzige Weg, um meinem Volk endlich wieder die Freiheit zurückzugeben." „Ich weiß.. Aber es macht mir Angst.. Du weißt nicht, wohin dich diese Wesen hinbringen..", konnte sie sich eine Welt ohnehin nicht vorstellen – „Dann musst du mich eben finden." Sabine musste wieder anfangen zu grinsen: „Darauf kannst du deinen Arsch verwet..."

Weiter kam sie nicht. Der Jedi von Lothal hatte sie zu sich gezogen und seine Lippen auf die seine gepresst gehabt. Bevor Sabine reagieren konnte, hatte sich Ezra zurückgezogen. Sein Comlink hatte angefangen zu piepsen: „Ezra hier" „Ich bin's Hera. Ich wollte euch nur wissen lassen, dass wir jetzt alles haben", gab die Anführerin der Ghost-Crew dem Strategen Bescheid. „Habe verstanden, wir machen uns sofort auf den Weg", entgegnete Ezra – Sabine, noch immer gefangen von dem Kuss, bekam nichts davon mit. Sie war zu sehr damit beschäftigt, das gerade Geschehene zu verarbeiten. Er hatte es wirklich getan. Er hatte sie geküsst. Wirklich geküsst... „Sabine!", fuchtelte Ezra mit seinen Händen vor ihr herum. Keine Reaktion. Bis jetzt. Sie hatte ihre Trance verlassen und war dieses Mal diejenige, die ihn überraschte, indem sie ihre Lippen auf die seinen presste.

„Jetzt können wir gehen!", rief sie, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, woraufhin sie davonrannte.

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„Was bei aller Macht ist das?", wollte Hera wissen. Er hatte es also wirklich geschafft. Seine Freunde waren aufgetaucht. „Das ist unsere Verstärkung", erklärte Sabine. Hera blickte schwesterliche Freundin verwirrt an. „Unsere Verstärkung? Wie meinst du das?", war die Twi'lek sichtlich verwirrt. „Sie helfen Ezra dabei, Thrawn endgültig verschwinden zu lassen", offenbarte die Künstlerin den eigentlichen Plan ihres Freundes. „Verschwinden lassen.. Aber.." Weiter kam Hera nicht. Die walartigen Wesen waren verschwunden. Mit ihnen auch der Großadmiral Thrawn und er..

Ezra..

Star Wars: REBELSlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt