Ich trete näher und verschränke meine Arme.
„Was machst du hier Karolina?"
Sie hat ihre roten Haare zu einem Zopf gebunden und unter ihrer Lederjacke trägt sie ein schwarzes Kleid mit einem Totenkopf darauf. Viele haben sie früher für ihre naturblonden Haare vergöttert, denn mit ihren blauen Augen dazu, sah sie praktisch wie ein Engel aus. An ihren Armen erkenne ich noch die Narben des Ritzens. Sie hat sich beziehungsweise hasst sich immer noch, weil sie sich die Schuld für den Tod ihrer Mutter gibt. Dabei konnte sie nichts dafür. Die beiden waren nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und leider hat es ihre Mutter nach dem Autounfall nicht mehr ins Krankenhaus geschafft. Sie war von klein auf meine beste Freundin bis sie nach dem Tod ihrer Mutter plötzlich bei ihrem täglichen Saufvorgang Ryder kennenlernte und sich drastisch änderte. Ihrer Meinung nach gibt er ihr das Gefühl frei zu sein. Wir wissen aber beide wie nutzlos er sie fühlen lässt, sie ihn aber trotzdem nicht loslassen möchte.
„Mein Name ist Lina. Merk dir das endlich Gray. Und was denkst du denn? Natürlich muss ich herkommen, wenn du auf meine Nachrichten nicht reagierst und die Stadt einfach so verlässt ohne mir etwas zu sagen", freundlich lächelt sie mich an, als wäre nie etwas passiert. Typisch für sie.
„Karolina ich habe dir schon das letzte Mal gesagt, dass du und dein ach so toller Freund mich in Ruhe lassen sollt. Immerhin willst du mir ja immer noch nicht glauben, dass dein Freund mich belästigt hat und ich war vermutlich nicht die erste und wie ich ihn kenne werde ich auch nicht die letzte sein."
Das musste raus. Bei einer Party ist Lina sich etwas zum Trinken holen gegangen und da dachte sich dieser wiederwertige Ryder, dass er mich anfassen kann. Natürlich habe ich ihm eine Schelle gegeben aber Lina wollte mir das nie glauben. Das und vorherige Erlebnisse waren der Auslöser warum ich den Kontakt zu ihr abgebrochen habe. Ich habe mich schon zu lange blenden lassen. Sie ist zu einem Mädchen geworden, welches ihre Gefühle versteckt indem sie so tut als hätte sie keine. Natürlich ist es nicht leicht nur mit einem Elternteil, das kann immerhin ich auch sehr gut beurteilen. Aber dafür sein ganzes Leben einfach wegzuschmeißen auch nach so einer langen Zeit und einfach keine Hilfe anzunehmen, ist dann auch wieder nicht sehr vorteilhaft. Zwar ist das zu sagen vermutlich etwas heuchlerisch aber dennoch entspricht es der Wahrheit. Auch wenn ich selbst mich noch an die Vergangenheit klammere.
Ich wollte sie nie im Stich lassen aber sie hat mich mit ihrem Verhalten praktisch dazu gezwungen.
„Du nervst richtig Gracie weißt du das? Du weißt nicht was gut für dich ist. Das mit Ryder hast du dir nur eingebildet, denn du warst betrunken. Check es doch endlich. Er würde nie jemand anderen anfassen. Er liebt nur mich. Außerdem dafür, dass du nichts mehr mit uns zu tun haben willst, hast du aber sehr schnell den Rat für das Rennen angenommen", sie grinst.
Natürlich war jemand von ihnen da. Warum hätte ich auch was anderes glauben sollen. Und natürlich war ich betrunken wegen einer Cola und habe mir das mit ihm nur eingebildet.
„Wie bitte." Ich sehe sie nur starr an obwohl ich sie genau verstanden habe und sie das auch weiß.
„Du hast mich schon verstanden. Du hast es doch schon immer geliebt deinen Cole anzufeuern, den du so vergötterst und diesmal wolltest du es dir bestimmt auch nicht entgehen lassen." Ihr Blick ist starr auf mich gerichtet und sie neigt ihren Kopf etwas zur Seite.
Sie war schon immer auf die Freundschaft von mir und Cole eifersüchtig und so oft ich ihr auch gesagt habe, dass er genauso wichtig für mich ist wie sie, hat sie daraus trotzdem immer ein Drama gemacht, bis sie schließlich aufgehört hat sich mit uns zu treffen und immer nur mit Ryder unterwegs war.
„Du nervst mich mittlerweile Lina. Geh bitte deinen falschen Weg weiter aber lass mich zumindest meine Fehler auswaschen."
Ich möchte weiter gehen ehe sie mein Handgelenk umringt.
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Deep thoughts
Teen FictionMenschen sind so wie Bücher, einige so leicht zu lesen wie Bilderbücher, andere so schwer wie tausendseitige Romane, doch lesen kann man sie. Man muss sich nur eine Zeit genauer mit ihnen beschäftigen. Und die, die verschlossen sind, sind auch leich...