20:30 Uhr.
Nachdem ich einen Blick auf die Uhr werfe, sehe ich wieder in den Spiegel und streiche mein Shirt glatt. Heue war mir nicht die Lust nach einem Kleid und da sowieso jedes Mädchen ein Kleid anhaben wird dachte ich mir mal bin ich nicht so feminin. Deshalb ist es letztendlich eine blaue High Waist Jeans mit einem einfachen schwarzen Shirt geworden. Man könnte mich Basic nennen aber das stört mich nicht. Mein Make-Up habe ich heute schlicht gehalten, aber dennoch musste ein dünner Eyeliner Strich noch auf die Augen. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Nicht allzu auffällig und auch nicht allzu langweilig. Genau mein Motto.
„Hast du es nun endlich?", Cole, welcher mit Schuhen auf meinem Bett sitzt, welches ich nebenbei frisch überzogen habe, sieht von seinem Handy auf und tippt auf sein Armgelenk. Die Uhr hat er wohl heute vergessen. Ich zwinkere ihm vom Spiegel zu.
„Nun beruhig dich doch. Ich habe es gleich. Schreib doch weiter mit Lisa. Die freut sich bestimmt schon dich zu sehen.", ich grinse und sprühe noch Haarspray in meine Locken. Es war eine schwierige Entscheidung ob es heute Locken oder doch glatte Haare werden aber Mum hat gemeint, dass mir mit diesem Look meine Locken stehen würden. Zwar hat es ihr nicht gefallen, dass ich sie mir mit einem Lockenstab gemacht habe anstatt meine Naturlocken zu lassen, doch im Endeffekt hat sie es eilig gehabt weshalb ich mir eine Standpauke erspart habe. Ich wollte eben mehr Volumen und meine Naturhaare waren mir dafür zu platt.
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich sie komisch finde.", er atmet laut aus und lässt sich ganz in mein Bett fallen.
„Ich warne dich junger Mann. Halt deine Schuhe ja vor meinem Bett weg. Außerdem ist Lisa doch ganz süß.", ich trage noch etwas Lipgloss auf und fahre den Rand meiner Kette noch einmal nach.
Ich vermisse dich.
„Chill Gray. Ich habe dir doch das von dem Hund erzählt, dass nenne ich nicht süß.", er setzt sich auf und wirft den Kopf in den Nacken.
„Ach komm. Vielleicht versteht ihr euch heute besser."
Er verdreht nur die Augen. Ich gebe ihm meine Hand, welche er dann auch ergreift, hänge mir meine Tasche um die Schulter und dann fahren wir auch schon los.
Wie bei der letzten Party stecke ich nicht allzu viel Erwartung in diese Nacht.
„Das ist ja mal ein fettes Haus."
Wir fahren in die Einfahrt ein und ich muss Cole zustimmen. Das Haus ist ziemlich gigantisch. Aber das wundert mich nicht. Es geht den Leuten nur mehr darum alles größer und besser zu haben als die anderen. Egal wieviel es auch kosten möge. Ziemlich traurig, wenn man sich das genauer überlegt. Dieser ständig herrschende Konkurrenzkampf muss einem doch nach einer Zeit zu Kopf steigen.
Wenn ich aber dieses Haus, mit dem von Theo vergleiche kann es seines nicht annähernd das Wasser reichen. Stopp. Wieso denke ich jetzt an diesen Idioten. Ich hoffe er ist heute nicht hier. Aber was bilde ich mir ein, natürlich wird er auf der Party von einem seiner Freunde sein. Na dann hoffe ich einfach ihm nicht zu begegnen.
„Nach ihnen Madame."
„Vielen Dank.", ich nehme Coles Hand und steige aus.
Auch bei dieser Party sind schon sehr viele draußen im Garten und die Musik dröhnt in meinen Ohren. Neben mir rieche ich einen Hauch erbrochenes, weshalb ich Cole schnell zur Eingangstür schleife. Fängt ja schon mal toll an.
Als wir hereintreten erreicht mich ein Hauch voller verschiedener Gerüche. Ein Gemisch aus Alkohol, Zigarettenrauch und Schweiß. Sehr fein.
Ich blicke mich um und sehe dann auch schon Lola mit den anderen neben der Theke sitzen. Der Grund warum ich überhaupt hier auftauche ist sie, denn alleine lassen konnte ich sie ja wohl schlecht. Ich hoffe nur sie kennt ihre Grenzen denn sonst kann ich mich schon darauf einstellen den Babysitter heute Nacht zu spielen. Überhaupt ist sie ja wegen Aiden gekommen, vermutlich um ihn wieder näherzukommen. Aber ich hoffe es schmerzt sie nicht allzu sehr, wenn nicht alles nach ihren Erwartungen abläuft.
DU LIEST GERADE
Deep thoughts
Novela JuvenilMenschen sind so wie Bücher, einige so leicht zu lesen wie Bilderbücher, andere so schwer wie tausendseitige Romane, doch lesen kann man sie. Man muss sich nur eine Zeit genauer mit ihnen beschäftigen. Und die, die verschlossen sind, sind auch leich...