Als ich aufwachte, lag Lorenzo nicht mehr neben mir. Die Erinnerungen von gestern Nacht schossen mir wieder durch den Kopf und machten mich augenblicklich glücklich. Ich hatte mit Lorenzo geschlafen. Trotz der Schmerzen, war die Nacht wundervoll. Stöhnend stand ich auf und ging erstmal in's Bad, um mich frisch zu machen. Danach wechselte ich mein Bettlaken aus. Leider war der Blutfleck auch noch auf der Matratze zu sehen, aber das würde mich nun immer an diese Nacht erinnern.
Nachdem das erledigt war, ging ich runter in's Wohnzimmer und mein Herz blieb fast stehen. Es sah aus wie in einem Schweinestall. Auf dem Sofa und Fußboden lagen vereinzelt mir unbekannte Leute und schliefen. Sofort zückte ich mein Handy und rief Lea an. „Hallo?", murmelte diese verschlafen in's Handy. „Lea! Wo auch immer du bist, du kommst jetzt sofort zu mir und hilfst mir beim aufräumen.", sagte ich bestimmend. „Ist ja schon gut, ich komme gleich.", grummelte sie. „Beeil dich!" „Jaa." Mit diesen Worten legte sie auf.
Genervt ging ich zu den schlafenden Leuten und weckte sie auf. Anschließend schmiss ich sie alle raus und sah mich verzweifelt im Haus um. Das würde bestimmt dauern, bis ich alles wieder in Ordnung gebracht hatte. Na dann mal an die Arbeit... Bis Lea kam, konnte ich ja schonmal mit aufräumen anfangen.
Ca. eine halbe Stunde später klingelte es dann endlich an der Tür. Als ich sie öffnete, standen dort Lea, Dario, Marco, Liam und Lorenzo. Verblüfft sah ich die fünf an. „Hab Verstärkung mitgebracht.", säuselte Lea und ging an mir vorbei in's Haus. „Mein Gott, hier sieht's ja echt schlimm aus.", hörte ich sie aus dem Wohnzimmer rufen. Ich begrüßte flüchtig die anderen und dann machten wir uns auch schon an die Arbeit.
Nach guten zwei Stunden waren wir dann endlich fertig. Lorenzo und ich hatten uns ab und zu ein paar verstohlene Blicke zugeworfen, waren aber sonst wie immer zueinander. Liam mied mich jedoch gekonnt und wirkte irgendwie sauer. Die ganze Situation mit den Brüdern war mir echt unangenehm. Ich hätte Liam niemals küssen dürfen. Lorenzo hatte mir zwar verziehen, aber Liam würde das wahrscheinlich schwerer fallen. Erschöpft ließ ich mich auf's Sofa plumpsen. Lorenzo setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern. Ein Grinsen umspielte seine Mundwinkel.
Auch die anderen gesellten sich zu uns. Lea warf mir einen schelmischen Blick zu, sagte jedoch nichts. „Ich geh dann mal.", sagte Liam plötzlich. „Gehen? Aber wir können doch noch was zusammen machen." Lea sah ihn verwirrt an. „Ne, lass mal. Bis dann." Er winkte uns noch flüchtig zu und verschwand dann. „Ist er sauer?", fragte Marco, was ich mit einem theatralischen Seufzen beantwortete. „Was ist denn passiert?", mischte sich auch Dario ein. „Nichts.", gab ich bissig von mir. Eine Weile sagte niemand mehr etwas, bis Lea das Schweigen beendete: „Lasst uns doch 'ne Pizza bestellen und einen Film schauen.", schlug sie vor. Alle stimmten zu, weshalb Marco dann bei der Pizzeria anrief. „Jassi? Ich muss mal auf Toilette, kommst du mit?", fragte Lea und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Ich bejahte und folgte ihr in's Bad.
„Was ist da zwischen dir und Lorenzo?", platzte sie heraus, sobald die Tür geschlossen war. „Naja... Letzte Nacht, da... Wie soll ich sagen...", stammelte ich peinlich berührt vor mich hin. „Ihr hattet Sex?!", quietschte sie aufgeregt, weshalb ich ihr eine Hand auf den Mund presste. „Nicht so laut!", ermahnte ich sie. „Ja ja. Wie war es? Tat es doll weh? Hast du geblutet? Also bei mir hat es damals ja gar nicht geblutet.", überhäufte sie mich mit Fragen. Lea hatte schon mit 14 ihr erstes Mal, weswegen ich sie immer beneidet hatte. Sie hatte damals für ein Jahr einen Freund und war super verknallt. „Ja, es tat echt weh und ja, ich hab geblutet.", sagte ich etwas verlegen. „Na wenn wir schon so offen reden. Ich hab gestern bei Dario übernachtet und wir hatten Sex. Meine Güte, ist der gut im Bett. Ich glaube, ich hab ihn echt gern.", plapperte sie wieder drauf los, aber das war ich ja gewöhnt. „Das freut mich. Seid ihr denn jetzt zusammen?" „Noch nicht, aber ich möchte auf jeden Fall nochmal mit ihm über gestern reden. Er ist mir echt an's Herz gewachsen und ich möchte ihn nicht verlieren." Sie sah mich verträumt an.
Nach dem Gespräch im Bad, gingen wir wieder runter zu den anderen. Die Pizza war schon angekommen und als wir uns einen Film ausgesucht hatten, machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich. „Müssen Mädchen eigentlich immer zusammen auf die Toilette gehen?", fragte Marco. „Nicht zwangsläufig.", erwiderte Lea grinsend. Sie lag in Dario's Arm und sah total verliebt aus. Auch ich hatte mich an Lorenzo gekuschelt und verfolgte gebannt den Film Maze Runner. Marco saß missmutig in der Mitte. „Nächstes Mal bring ich auch ein Mädchen mit.", beschwerte er sich, was uns alle zum lachen brachte. „Sehr gerne.", antwortete Lea belustigt.
Als der Film zu Ende war gingen Lea und die Jungs und ich blieb allein zurück. Im Endeffekt wurde mein Geburtstag zum schönsten Tag in meinem Leben. Diese Nacht würde ich nie vergessen.
DU LIEST GERADE
BLACK ROSE - Gefährliche Welt✔️
RomanceJasmina. Die Romantikerin schlechthin und wartet schon ewig auf ihren Traumprinzen. Eines Tages lernt sie den unglaublich hübschen Halbitaliener Lorenzo kennen, der ihr ganz schön den Kopf verdreht. Von diesem Tag an ändert sich ihr ganzes Leben. S...