Kapitel 35| Namen

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„...Sie sich keine Sorgen, ihr wird es bald besser gehen. Sie braucht jetzt viel Ruhe.", hörte ich jemanden sagen. Langsam öffnete ich meine Augen, kniff sie aber gleich darauf wieder zusammen, da das grelle Licht mich blendete. „Sie ist wach.", ertönte nun Lorenzo's Stimme. Ich gewöhnte mich langsam an das Licht und öffnete endgültig meine Augen. Lorenzo hielt meine Hand und sah mich mit besorgter Miene an. „Wie geht es dir bella?", fragte er mit leiser Stimme. „Wie soll es ihr schon gehen?!", erwiderte Liam bissig. „Meine Herren. Dürfte ich einen Moment allein mit der Dame reden?" Erst sahen sich die Brüder zweifelnd an, waren dann aber doch einverstanden und verließen den Raum.

„Jasmina... Ich darf dich doch duzen oder?" Ich nickte nur schwach. Das war mir in diesem Moment reichlich egal. „Ich wollte es nicht vor den Männern sagen, da ich nicht wusste, ob du damit einverstanden wärst. Jedenfalls wollte ich dir nur versichern, dass es deinem Baby gut geht." Geschockt sah ich ihn an. „Meinem was?!", brüllte ich. „Wusstest du das nicht? Na dann herzlichen Glückwunsch. Wer ist denn der Vater?" Er lächelte mich freundlich an. „Lorenzo.", nuschelte ich benommen. „Ah, der dunkelhaarige, der deine Hand gehalten hat?" Ich nickte stumm. So eine Nachricht hatte ich nun wirklich nicht erwartet. „Dann lass ich ihn mal zu dir kommen, damit ihr das besprechen könnt." Er verließ den Raum und ließ mich mit meinen Gedanken allein. Erst jetzt fiel mir auf, dass der Arzt die ganze Zeit Englisch gesprochen hatte. Dazu noch ein perfektes Englisch. Wahrscheinlich hatte ihm Lorenzo gesagt, dass ich kein Italienisch konnte.

Die Tür öffnete sich und Lorenzo trat in's Zimmer. Vorsichtig setzte er sich auf die Kante meines Bettes. „Der Arzt meinte, du würdest mir etwas sagen wollen." Ich nickte langsam. „Ich... Nun ja... Ich... Ich bin schwanger.", brachte ich gezwungen hervor. „Von mir?", fragte Lorenzo geschockt. „Natürlich du Blödmann. Mit wem hab ich denn sonst noch geschlafen?!", sagte ich wütend. „Sorry... I-Ich bin grad nur ein bisschen... Naja... Geschockt." „Und ich erst.", sagte ich eher für mich. „Was machen wir jetzt?", fragte ich nach ein paar Minuten Schweigen. „Du sollst wissen, dass ich immer für dich da bin. Wenn du das Kind behalten willst, dann stehe ich hinter dir. Ich bin sicher, du wirst eine tolle Mutter und ich werde mich bemühen, ein toller Vater zu sein." Mit Tränen in den Augen lächelte ich ihn an. Obwohl wir erst seit kurzem zusammen waren, hielt er auch in so einer Situation zu mir. Doch wollte ich überhaupt schon ein Kind? War ich bereit dafür? Ich war schließlich erst 17 und verdiente nichts. Gut, um das Geld brauchte ich mir recht wenig Sorgen zu machen, aber trotzdem... Was würde mein Vater wohl dazu sagen?...

Und dann kam mir ein anderer Gedanke in den Sinn. Meine Mum war erst 18 bei meiner Geburt und hatte sich trotzdem für mich entschieden. Sie war nur ein Jahr älter als ich es war und hatte entschieden, dass Baby zu bekommen. Wenn sie das konnte, dann konnte ich das auch. Da war ich mir ziemlich sicher. Ich atmete tief ein und aus. „Ich will es behalten.", sagte ich mit zittriger Stimme. Lorenzo lächelte. „Ich liebe dich Jasmina. Ich werde immer für dich und unser Kind da sein." Seine Worte rührten mich und ich war froh, dass er der Vater war. „Hast du schon einen Namen?", fragte er. „Ich weiß ja noch nicht mal, was es wird.", lachte ich. „Also ich hätte da schon ein paar Ideen.", schmunzelte er. „Will ich die wirklich wissen?" Ich zog grinsend eine Augenbraue nach oben. „Hey! Das sind tolle Namen.", schmollte er gespielt. „Na dann leg mal los." Ich sah ihn erwartungsvoll an. „Wenn es ein Mädchen wird, dann vielleicht Emilia. Und wenn es ein Junge wird, dann find ich den Namen Elias schön.", sagte er stolz, was mich zum Lachen brachte. „Wir werden ja sehen."

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