Durch den Rauch starben viele noch im Schlaf. Auf den Rest wartete der graue Mönch. Der, der weint.
„Nicht zu fassen, dass wir dich begleiten. Alles an mir stinkt nach Waschlauge", sprach Pym, die hinter Nimue auf einem weißen Pferd saß. Nachdem Nimue zur Beschwörerin erwählt wurde, hatte sie beschlossen, ihren Clan endgültig zu verlassen und nach Hawksbridge zu reiten. Da ich niemand anderen hatte, hatte beschlossen meine beiden besten Freundinnen zu begleiten. „Es hat dich niemand dazu gezwungen." Nimue trieb ihr Pferd weiter an. „Aber du weißt nicht was du tust!", gab Pym zurück. „Das weiß ich sehr wohl. Ich nehme das einzige Schiff, das zu den verlassenen Königreichen fährt."
„Weißt du warum es das einzige ist? Weil sonst niemand da hin will."
„Aber ich schon."
Schweigend hatte ich den beiden zu gehört. Meine schwarze Stute grummelt leise. Sie war das einzige, was mir nach dem Tod meiner Eltern geblieben war. Meine Eltern wurden von den Männern getötet, die sich heute die roten Paladine nannten. „Sag doch auch mal was, Calethya", wandte Pym sich an mich. „Pym, Nimue ist alt genug um zu wissen, was sie tut. Vielleicht solltest du uns begleiten, dann kann deine Mutter dich wenigstens nicht mit diesem Fischhändler verheiraten." Ein böses Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Meine hüftlangen, leicht lockigen Haare wehten im Wind als wir durch die grüne Landschaft ritten. „Du hast gut reden, Thya. Du bist gerade mal neunzehn und hast schon um die Hundert Heiratsanträge bekommen. Ich verstehe nicht wie du die alle ablehnen konntest. Es waren doch ein paar schöne Männer dabei." Ein trockenes Lachen entwich mir. „Ich werde mich ganz sicher keinem Mann beugen, Pym. Ich brauche niemandem der mich beschützt."
Seit zehn Jahre zuvor meine Eltern gestorben waren, war ich auf mich alleine gestellt, was hieß, dass ich auch alleine klar kam und keinen Mann brauchte. Außerdem war ich schon immer eine Außenseiterin, so wie Pym und Nimue. Seit ich kein kleines, dürres Mädchen mehr war hatten auf ein Mal viele Leute an mir Interesse, aber auch nur die Männer, die Geld brauchten oder einfach schnell heiraten mussten. Meine Eltern hatten mir viel Besitz hinterlassen, doch was brachte mir der Besitz, wenn ich nichts damit anfangen konnte? Ich hatte keine Familie mehr. „Lassen sie dich als Frau überhaupt auf das Schiff?", fragte Pym immer noch fest überzeugt uns aufzuhalten. Mittlerweile hatten wir Hawksbridge erreicht.
„Und wenn sie merken, dass ihr Fey seid?"
„Werden sie nicht. Sorgst du für unsere Pferde?" Nimue ging schnurstracks auf den Steg zu. „Nein, ich lasse sie verhungern."
Wir folgten ihr so schnell, dass meine schwarzen Gewänder im Wind wehten. Seit Jahren lief ich in schwarz eingehüllt durch die Wälder und tötete Paladine. Niemand konnte so mein Gesicht sehen, selbst wenn überlebte sowieso niemand dieser verfluchten Bastarde. „Ich habe zwanzig Silber."
„Und wenn du Ausgeraubt wirst?"
„PYM!"
Doch wir fanden das Schiff nicht. Als wir einen Mann am Steg fragten, sagte er uns: „Die Messingschild ist gestern weg."
Verdutzt sahen wir ihn an. Eigentlich sollte sie erst in einer Woche ab segeln. Als ich meine Gedanken laut aussprach fiel der Blick des Mannes auf mich. „Erzähl das den Ostwinden! Sie kommt in sechs Monaten zurück." Damit verschwand er.
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Forbidden Love
FanfictionCalethya ist eine Junge Fey des Nachtvolkes. Mit nur neun Jahren verlor sie ihr Familie an die Feinde ihres Volkes, die Männer, die sich heute die Roten Paladine nennen. Als sie mit ihren beiden besten und wohlgemerkt auch einzigen Freundinnen von D...