Angriff

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Häuser brannten, Leute schrieen. Der penetrante Geruch von verbrannten Fleisch und Holz brannte in meiner Nase. Entsetzt starrten wir auf das Gemetzel. Überall flüchteten Frauen, Kinder und Männer vor roten Paladinen. „Mutter." Nimues Stimme war leise. „MUTTER! ", rief sie dann aufgebracht. Eilig trieb sie ihr Pferd an. „Nimue, nicht!"
Obwohl es nicht schlau war trieb ich mein Pferd ebenfalls an. Ich konnte Pym, die immer noch hinter Nimue saß, und Nimue nicht auch noch verlieren. Die Schreie waren ohrenbetäubend. Nimues Pferd stieg und sie und Pym fielen auf den verbrannten Boden. Meine Stute rannte vor Schreck los und ich schwang mich noch gerade rechtzeitig von ihr herunter. Schnell half ich meinen Freundinnen auf und wir rannten weiter, hinaus aus dieser Hölle. Auf einmal wurde jede von uns von einem Paladin gepackt und fort gezerrt. Pym und Nimue schrieen, doch ich zog einen Dolch und rammte ihn dem Paladin in den Hals. Mit einem Röcheln sank er zu Boden. Mein schwarzes Gewand war mit seinem Blut bedeckt, aber es interessierte mich in diesem Moment nicht wirklich. Ängstlich sah ich mich nach meinen Freundinnen um. Sie waren verschwunden. Ein weiter Paladin holte mit seiner Axt nach mir aus, ich wich geschickt aus.
Dass ich jahrelang geübt hatte mich zu verteidigen rettete mir mein Leben. Der Anblick, der sich mit bot, wurde immer grausamer. Überall wurden brennende Kreuze aufgestellt, immer mehr Leichen bedeckten den Boden. Die Fey, die an den Kreuzen hingen und brannten schrieen schmerzerfüllt. Ein schwarzer Hengst erschien in mitten des Rauches. Er trug eine verhüllte Gestalt auf sich. Der muskulösen Statur nach war es ein Mann. Ein schwarzes Gewand bedeckte seinen ganzen Körper, eine Umhangkapuze sein Gesicht. Wieder stürmte ein Paladin auf mich zu. Ich wehrte mich gegen ihn, doch ich hatte kein Schwert und er gewann die Überhand. Warum er mich nicht tötete, war mir ein Rätsel. Stattdessen warf er mich vor einem alten Mann und dem schwarzen Mönch auf die Knie. Erst dann gelang es mir einen Blick unter die Kapuze zu werfen. Schwarze Male waren unter seinen Augen zu sehen. Es sah aus als würde er weinen. „Seht ihr das, Brüder?", fragte der alte. Nimue wurde neben mich geworfen. Ich atmete erleichtert aus, als ich sie lebend sah. „Deshalb müssen wir stark sein. Der Teufel nimmt gestalten an, die uns das Herz erwärmen. Seht die beiden an. Diese Augen. Das schöne Gesicht. Wir sollten dankbar sein, meine Brüder, dass wir unsere Entschlossenheit angesichts solchen Trugs zeigen können. Nun übergebt sie dem Feuer."
Nimue schrie, als ein Paladin sie packte und sie fort zog. Auch ich wurde von einem gepackt, doch bevor er mich fort ziehen konnte flogen Pfeile vom Himmel. „Bogenschützen! Fey-Bogenschützen!"
Nimue rannte zurück zu mir und sagte: „Squirrel ist im Eisernen Wald. Beim Loch in der Esche. Ich gehe zu meiner Mutter. Ich habe Hoffnung, dass sie noch lebt. Pass auf dich auf."
„Du auch, Nimue!"
Die junge Frau rannte in Richtung Tempel und ich machte mich auf zu Squirrel. Der kleine Junge war auf sich alleine gestellt und ich musste ihn finden. So schnell ich konnte rannte ich zu dem Ort an dem ich Squirrel vermutete, aber er war nicht da. Verzweifelt sah ich mich um. Er war fort.

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