Eiskalte Augen

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Squirrel schien hin und her gerissen zu sein, ob er mir nun helfen sollte oder sich in Sicherheit bringen sollte. „Squirrel, geh!", befahl ich mit Nachdruck in der Stimme.
Aber du-"
Der kleine Junge blickte mich ängstlich an. Die Dinge, die er im Moment davor gesehen hatte, hatten ihn sehr verängstigt. Der weinende Mönch kämpfte auf so brutale Art und Weise, dass es selbst mir Angst eingejagt hatte, obwohl ich schon so einiges gesehen hatte.
Wenn du hier bleibst tötet er uns beide. Du gehst jetzt!", unterbrach ich ihn barsch.
Endlich schien er wieder zu verstand zu kommen und rannte mit einem letzten Blick so schnell er konnte fort in die finstere Nacht. Erleichterung machte sich in mir breit. Ich war mehr als bereit mein Leben für Squirrel zu geben. Er war wie ein kleiner Bruder für mich.
Herzzerreißend."  Die raue Stimme des Mönches war voller Spott, doch seine Mine regte sich nicht. Seine blutige, kalte Klinge lag immer noch an meiner Kehle. Für einen Moment verstärkte er den Druck und das Metal bohrte sich weiter in meine Haut. Ich spürte, wie kleine Tropfen Blut meinen Hals herunter rannen. „Worauf wartest du noch?", fragte ich ihn. „Töte mich."
Stechend lag seine blauen, kalten Augen auf mir. „Nein." Verwirrt sah ich ihn an. Er steckte sein Schwert zurück in die Scheide, packte mich erneut grob am Arm und begann mich mit dem Seil zu fesseln, das er auch schon Squirrel um die Handgelenke gebunden hatte. Sanft war er dabei nicht gerade. Das dicke Seil rieb die Haut an meinen Handgelenken auf, als der weinende Mönch auf das Pferd namens Goliath Aufstieg, es antrieb und mich so zwang hinter ihm her zu laufen. Obwohl ich mich fragte, wohin er mich bringen würde und was er mit mir vorhatte schwieg ich. Entspannt schwang der Mönch im Sattel in dem Rhythmus seines Pferdes mit.

Die Sonne erschien gerade hinter den Baumkronen, als mir eine Idee kam

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Die Sonne erschien gerade hinter den Baumkronen, als mir eine Idee kam. Immer noch beschäftigte mich die Frage, wohin unsere kleine Reise wohl ging. Da mir bewusst war, dass ich keine Antwort erhalten würde, sondern nur Schwiegen hatte seit Stunden kein einziges Wort meinen Mund verlassen. Wieder wanderten meine Gedanken an den Vorabend. Warum hatte ich Josse und den anderen nicht geholfen? Nicht das es etwas bewirkt hätte, aber einfach still dabei zu sehen war irgendwie grausam. Ich beschleunigte meine Schritte bis ich neben dem Pferd her ging. Gespannt wartete ich auf eine Reaktion vom Mönch, aber er regierte nicht. Nicht eines Blickes hatte er mich gewürdigt. Mich sollte es nicht stören, denn er war mir mehr als unheimlich und das zu recht.
Als die Nacht hereinbrach entzündete er ein Feuer und lehnte sich an einen schiefen, moosbewachsenen Baum.
Auch ich ließ mich schwerfällig auf den Waldboden nieder. Mir tat vom vielen laufen alles weh. Das kleine Feuer knisterte mal lauter, mal leiser und kleine Funken flogen hinauf in den Nachthimmel. Ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken gehabt, als wir einen großes Stück Strecke hinter uns gebracht hatten. Wohin auch immer es geht, wenn wir dort angekommen wird mein Körper so erschöpft sein, dass ich mich wochenlang nicht bewegen kann, dachte ich, zog meine Knie an meinen Körper und legte meine Kopf auf ihnen ab. Es wurde immer kälter, ich begann zu frieren und rückte näher an das Feuer.
Fasziniert betrachtete ich die heißen Flammen.
Das leichte Gewicht des Dolches, der in meinem Stiefelschaft eingehüllt in ein Tuch steckte, beruhigte mich. Ich wartete nur auf den richtigen Moment für meine Flucht. Ob der jedoch kommen würde, wusste ich nicht. Vorsichtig sah ich auf und blickte gerade Wegs in die eiskalten Augen des weinenden Mönches.

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