Liv und Sirius hockten hinter dem Baum versteckt, während der Werwolf nur wenige Meter von ihnen entfernt stand. Sirius hatte seine Hand noch immer auf Livs Mund gedrückt. Er hoffte, dass der Werwolf einfach wieder verschwinden würde, wenn sie keinen Mucks machten. Doch sehr zuversichtlich war er dabei nicht...
Aus den Augenwinkeln sah er ebenfalls einige Meter zwischen den Büschen die Silhouette eines Hirschs stehen, der sich im Verborgenen hielt und die Situation beobachtete. Es war James! Peter musste also auch hier irgendwo sein.
Sirius nickte dem Hirschen zu und versuchte ihm dadurch ein Zeichen zu geben, den Werwolf irgendwie von Liv und ihm wegzulocken. Liv folgte seinem Blick verwirrt. Sie drehte den Kopf und erkannte das große Tier ebenfalls, mit welchem Sirius anscheinend gerade versuchte zu kommunizieren. Sie runzelte verwirrt die Stirn.
Der Hirsch selbst schien Sirius zu verstehen. Er erwiderte seine Kommunikationsversuche mit einem Blick zur Seite oder einem Zucken seiner Ohren. Liv beobachtete das Geschehen. Ihr Blick wanderte zwischen Sirius und dem Tier umher. Sie schnaubte verwundert.
Plötzlich fiel ihr Blick auf einen kleinen Stein, der direkt vor ihr auf dem Boden lag. Instinktiv griff sie nach ihm. Sie blickte sich nach einem nahegelegenen Gebüsch um und warf den Stein in genau diese Richtung. Bevor Sirius bemerkte, was sie da tat, war es schon zu spät. Mit einem Rascheln landete der Stein zwischen den Blättern. Der Werwolf spitzte sofort seine Ohren und wandte seinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Sirius und Liv hielten den Atem an und lauschten, wie sich die schleifenden Schritte des Werwolfs von ihrem Baum entfernten. Sirius warf James ein letztes Nicken zu. Er und Liv ergriffen die Chance und schlichen so leise sie konnten zwischen den restlichen Baumstämmen davon.
Sie huschten durch den Wald und es schien so, als würde ihnen der Werwolf nicht auf die Schliche kommen. Als sie weit genug entfernt waren, traute sich Sirius wieder etwas zu sagen.
,,Das war ganz schön leichtsinnig von dir!" zischte er Liv vorwurfsvoll zu.
,,Aber es hat funktioniert!" schnaubte sie leise zurück. Sirius verdrehte die Augen.
,,Verstehst du jetzt, warum ich dich unbedingt hier wegbringen muss?" fragte er sie eindringlich. Liv seufzte genervt.
,,Ja, ja... schon kapiert..." murmelte sie, als sie plötzlich auch schon wieder von einem Fauchen unterbrochen wurden.
Mit einem Blick nach hinten erkannte Liv den Werwolf, der sie anscheinend doch bemerkt hatte. Mit rasendem Tempo stürmte er auf Liv und Sirius zu.
,,Scheiße!" schrie Sirius und stellte sich schützend vor Liv, die ängstlich auf das aggressiv fauchende Ungeheuer blickte.
,,Hör zu! Renn sofort weg und dreh dich nicht um, lauf einfach weiter bis du aus dem Wald rauskommst!" befahl Sirius ihr, während der Werwolf immer näher kam.
,,Aber was ist mit dir?" fragte Liv entsetzt. Der Werwolf war bereits gefährlich nahe und setzte zum Sprung an.
,,Egal! RENN!" rief Sirius ihr zu und schubste sie in die richtige Richtung. Liv tat was Sirius ihr gesagt hatte. Doch plötzlich sie, wie der Werwolf einen weiteren, lauten Faucher ausstieß. Geschockt warf sie einen Blick nach hinten, da sie dachte, er hätte Sirius erwischt. Aber was sie erblickte, machte sie sprachlos.
Sie konnte keinen Sirius erkennen. Stattdessen sah sie einen großen schwarzen Hund, der sich auf den Werwolf gestürzt hatte. Die beiden Tiere knurrten und schnappten auf einander ein. Liv sah sich panisch um. Wo war Sirius?
Von links kam auf einmal ein Hirsch hinzu, der sich ebenfalls dem Kampf widmete. Es war der gleiche Hirsch wie vorhin! Liv starrte mit aufgerissenen Augen auf das Geschehen. Der Hirsch und der Hund drängten den Werwolf immer weiter zurück. Dieser wehrte sich mit aller Kraft mit seinen kräftigen Vorderbeinen und hatte aggressiv die Zähne gefletscht. Doch er war in der Unterzahl. Der schwarze Hund rammte ihn mit seinem Schädel unsanft in die Seite. Der Hirsch hielt ihn mit seinem Geweih zurück. Beide Tiere kämpften miteinander, wie ein perfekt auf sich eingespieltes Team.
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Tear of the Ocean (HP/Rumtreiber FF)
Fanfiction,,Sie haben Angst vor mir... Sie haben mich verstoßen und mich in diesen jämmerlichen Körper eingesperrt!" -------------------------- Die Wellen des Ozeans verbergen tausende Geheimnisse... Wo zugleich atemberaubende Wunder beherbergt sind, schlumme...