Kapitel 10 - Prinzessin

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P.O.V. Liv
Nachdem Peter seine Mannschaft aufs Feld gescheucht hat, folge ich ihnen auch. Jedoch deutlich langsamer. Die Blicke mancher BVB Spieler sind echt komisch. Sie sind ja soweit ich das beurteilen eigentlich alle recht nett, aber trotzdem starren sie mich alle sehr komisch an. Am Spielertunnel angekommen, kann ich mich nun auch nicht mehr drücken. Ich stelle mich einfach zu Kevin, welcher recht weit vorne steht und unterhalte mich kurz mit ihm. Als die Kinder-, nein die zuckersüßen Wesen kommen, kann ich meine Augen gar nicht mehr von ihnen Wenden. Neben Kevin steht nun ein kleines schwarzhaariges, wirklich wunderschönes Mädchen mit tiefen Grübchen, als sie ein wenig dümmlich vor sich hin grinst. Kevin nutzt seine Chance sofort und hockt sich neben der Kleinen hin, was ich ihm gleich mache.,,Hey Kleine! Na wie heißt du denn?", frage ich sie unbeirrt mit einem riesigen Lächeln.
,,Mia!",ruft sie voller Freude und Euphorie. Süß. ,,Und du?" Durch ihr ständiges Lächeln kommen ihre Zahnlücken sehr stark zur Geltung. Trotzdessen kann man sie mit purem Zucker vergleichen.
,,Ich heiße Liv.", antworte ich mit einer weichen Stimme.,,Schöne Schuhe hast du da an. Solche hatte ich früher auch." Gemeint waren ihre rosanen Turnschuhe, welche bei jedem Schritt den sie macht leuchten.
,,Das sind meine Lieblingsschuhe! Schön rosa. Meine Mama hat sie mir zum Geburtstag geschenkt und ich hab mich da voll gefreut. Die anderen in der Vorschule, ich bin nämlich schon sechs! Sind da voll neidisch drauf und die Jungs saaagen die sind voll hässlich, aber dabei sind die doch voll schön.", redet sie in einem Zug mit ihrer niedlichen hohen Stimme, während ich mich im Schneidersitz sehr konzentriert vor sie setze.
,,Ach hör gar nicht auf die. Jungs sind in dem Alter immer doof, weißt du. Aber was sich neckt, das liebt sich.", erwiedere ich zum Ende hin lachend.
,,Nein! Ben soll mich nicht mögen. Der ist bäh. Früher hat der mir im Kindergarten immer meine Barbies kaputt gemacht und dann geweint, wenn ich seine Autos ins Klo geworfen hab!"
,,Das ist ja-", ich muss mich vor Lachen unterbrechen. ,,typisch Jungs.", fahre ich fort, um nichts falsches zu sagen.
,,Ich mag dich! Du bist echt nett. Kannst du mich mal besuchen kommen? Meine Mami sucht nämlich Besucher für mich, wenn sie nicht da ist mit Papi. Da hinten ist sie!"
,,Ja sicher doch. Gerne.", antworte ich der kleinen glücklich.
Ich habe Kinder schon immer geliebt. Vor allendingen in ihrem Alter. Die Kleine rennt mittlerweile schon zu ihrer Mutter und scheint ihr von unseren Plänen zu erzählen. Ich wiederrum nehme einen Zettel und einen Stift aus meiner Jackentasche und notiere meine Handynummer. Nachdem ich mich mühselig aufgesetzt hatte und mir manche von den Profisportlern belustigte Blicke zugeworfen haben, welche ich gekonnt ignoriere, bringe ich der Mutter von Mia meine Nummer.
,,Sie können mich gerne anrufen, wenn ich auf die Kleine aufpassen soll. Mach ich wirklich gerne.",spreche ich sie mit einem ehrlichen Lächeln an.
,,Das ist wirklich sehr nett. Nenn mich doch Marie. Und ich melde mich sicher bald bei dir. Meine Maus scheint dich wirklich sehr zu mögen."
Wegen ihres Kommentares wird mein Lächeln noch größer.
,,Ich mag sie auch jetzt schon sehr. Und mich kannst du Liv nennen. Ich muss jetzt aber auch schon los. Wir sehen uns!" Nachdem sie sich auch mit einem fröhlichem Gesicht verabschiedet hat, stelle ich mich zurück zu Kevin, welcher mich, wie jeder andere hier angrinst. Jedoch lenkt Mia meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.,,Ich freu mich schon, wenn du mich mal besuchen kommst!" Ich stimme ihr natürlich vollkommen zu und hocke mich wieder hin.
,,Oh man! Hier stehen Profisportler und trotzdem ist unsere Mannschaftsprinzessin im Mittelpunkt.",höre ich Lukas belustigt sagen. Ehe ich etwas kontern kann, tut Mia das schon für mich.
,,Ja da hast du recht. Es fehlt nur noch ein Diadem. Und ein Kleid. Und schöne Klackerschuhe! Und der da!", sie zeigt auf Kai, ,,ist dein Prinz!"

Warte mal, Stopp!

Kai scheint die selben Gedanken zu haben, wie ich. Anders als der Rest. Um Gottes Willen. Der Kleinen zuliebe lächle ich einfach nur und gebe den Anderen einen Todesblick, während sie wegschaut. Zum Glück geht es irgendwann auch los und die Mannschaften laufen mit den Kindern an der Hand auf den Rasen. Die gelbe Wand, welche mich schon seit klein auf fasziniert kommt im Moment wieder zum Vorschein.
Vor dem Anpfiff klaut Roman Bürki wie immer den Ball und rennt mit diesem Weg.
In der 22. Minute nimmt Mitch Julian Brandt den Ball ab und schießt ihn zu Kevin. Er wiederrum schießt ihn zu Nadiem und bekommt ihn, als er an Hummels vorbei ist wieder zurück und schießt das 0:1, das heißt die Führung für Leverkusen. Nachdem er sich ordentlich hat feiern lassen, kommt er zu mir und schließt mich großzügig in seine Arme. Ach da war ja was.
Lukas hält bis jetzt wirklich super sein Tor sauber. Der Schiedsrichter pfeift nach zwei Minuten Nachspielzeit zur Halbzeit an.
Ich mache mich gerade auf den Weg in die Kabine, als ich jemanden meinen Namen rufen höre. Als ich mich umdrehe sehe ich in das Gesicht von meinem Vater. ,,Papa!" Ohne zu zögern springe ich irgendwie näher zu ihm ran und falle am Ende wieder wie ein Brett um. Und das vor 80.000 Menschen. Halleluja. Über und hinter mir ertrönt natürlich schallendes Gelächter. Ich stehe schnell auf und sehe meinen Vater, welcher vor Lachen mitlerweile rot angelaufen ist gespielt beleidigt an und sprinte dann auch schon in den Spielertunnel. Eigentlich hätte ich mir dort Schutz erhofft, aber auf mich warten beide Mannschaften plus den jeweiligen Trainern, die sich den Arsch gewaltig ablachen. Oh man..
,,Vergesst nicht, dass ich euch eure gesamte Karriere versauen kann.",zische ich bösartig zu meiner Mannschaft. Irgendwie ist jetzt aber unsere gegnerische Mannschaft still und die Leverkusener brüllen noch mehr. Das ist wirklich kein Lachen mehr und erinnert an eine Mischung aus einem jaulendem Seeotter und etwa 30 Eseln, welche laut rumschreien.
,,Ach lasst mich doch in Ruhe.", meckere ich jetzt auch schon lachend und flüchte in den Umkleideraum.
,,Aww Prinzessin! Bist du von deinem Thron gefallen?", kommt Nadiem lachend um die Ecke.
,,Ja ich hab versucht an dein Niveau ranzukommen.", kontere ich grinsend. Sowas kann auch wirklich nur mir passieren. Scheinbar hat das jetzt auch jeder hier gemerkt. Hach das Leben ist manchmal echt ungerecht. Zum Glück haben sich alle wieder beruhigt und die zweite Halbzeit kann beginnen. Gleich am Anfang schießt Kai ein schönes 0:2. Dortmund versucht zu kontern, aber unsere Abwehr ist diesesmal sehr stark.
Am Ende bleibt es bei unserem 2:0 Sieg und wir können glücklich nach Hause fahren. Oder mit einigen Versuchen die arme und unschuldige Liv zu ärgern..

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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Das Spiel hat es in der Form soweit ich weiß nicht gegeben, aber ich hatte Lust es so zu schreiben hihi.
Meine Motivation wurde durch manche echt liebe Kommentare von euch echt angekurbelt. ❤️
Und tausend Dank für 700 Reads! ❤️

Ich bin auch gerade dabei ein neues Buch zu schreiben. Wenn ihr wollt kann ich es euch am Ende des nächsten Kapitels mal ein wenig vorstellen.😊

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