αηgєℓѕ ∂ση'т єχιѕтʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ [PartnerFF]

☁️ Prolog ☁️

》Wunder beginnen immer dann,
wenn wir unseren Träumen
mehr Energie geben,
als unseren Ängsten《

"Du bist Jimin, nicht wahr?"
Die liebliche Stimme der Frau drang nur für einen kurzen Moment an sein Ohr, und doch löste sie direkt ein Gefühl der Vertrautheit in Jimin aus.
Eingehend musterte er sie und erst da konnte er Gesichtszüge erkennen, die ihm sehr bekannt vorkamen.

"Ja, das ist richtig.", stimmte der junge Mann mit den silbernen Haaren zu,
ehe er sich ehrfürchtig vor der Frau verbeugte. Jimin wusste, dass sie einige Jahre älter war, obwohl man ihr das keinesfalls ansah. Ein zartes Lächeln umspielte ihre schmalen Lippen. Es war eines dieser Lächeln, das andere Menschen wärmte und ihnen ein Gefühl von Geborgenheit schenkte, wenn sie es erblickten.

"Ich kann dir nichts genaueres sagen, Jimin, und doch möchte ich, dass du mir genau zuhörst."

Eifrig nickte Jimin auf die Worte der Frau hin, denn allein an dem Klang ihrer Stimme konnte er merken, dass es nicht unbedeutend war, was sie zu sagen hatte. Einen Moment hielt sie inne, schloss ihre Augen, ehe sie ihren liebevollen Blick wieder auf den jungen Mann vor sich richtete.

"Ich weiß, dass du im Moment starke Zweifel hast, doch sei dir gewiss, dass ihr mächtiger seid, als ihr es zu diesem Zeitpunkt zu glauben vermögt. Ihr dürft euch nur nicht von der Hoffnung abbringen lassen, dass ihr die Kraft dazu habt. Wunder geschehen, Jimin. Allerdings nur dann, wenn ihr eure Angst nicht die Oberhand gewinnen lasst."

Die Gänsehaut breitete sich auf Jimins gesamten Körper aus, denn sowohl die Stimmlage der Frau, als auch ihre Worte selbst, fühlten sich an, als träfen sie direkt sein Herz.

"Aber wie sollen wir das schaffen? Wir haben schon so vieles versucht, aber wir haben immer noch nicht herausgefunden, was hinter all dem steckt.", äußerte der Silberhaarige seine Bedenken, während er seinen Kopf wieder sinken ließ. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Worte wirklich der Wahrheit entsprachen, auch wenn er sich nichts sehnlichster wünschte.

"Vertraut auf eure Fähigkeiten, aber macht nicht den Fehler, anderen zu sehr zu vertrauen. Selbst das Schicksal macht Fehler und nur ihr seid in der Lage, alles zum Guten zu wenden.", sprach die Frau dem Jungen erneut Mut zu. Ihre Worte bewirkten, dass er sich nun tatsächlich etwas stärker fühlte, und doch konnte es die Angst zu versagen nicht vollständig ausmerzen. Es stand zu viel auf dem Spiel. Zu viele Leben waren in ihre Entscheidungen verwickelt, zu sehr änderte es alles, wofür er jemals gelebt hatte.

Hätte er nur gewusst, was hinter all dem steckte, so hätte er vielleicht wenigstens etwas Zuversicht an den Tag legen können. Doch die Ungewissheit ängstigte ihn, machte ihn schier blind für das, was um ihn herum passierte.

"Ach mein lieber Jimin. Ich würde dir so gerne helfen, die Last, die auf deinen Schultern liegt, leichter zu machen, doch leider kann ich dir nicht mehr sagen. Aber Ich vertraue auf dich. Ich vertraue auf euch. Ihr seid stark, und das dürft ihr auch in den dunkelsten Stunden nicht vergessen."

Jimin schluckte leer. Die Worte der Frau klangen so weise, so fürsorglich und liebevoll, dass es ihm beinahe ein weiteres Mal eine Gänsehaut bescherte, und doch wollte er ihren Worten Glauben schenken.

"Bitte sei so lieb und grüß ihn von mir.", fügte sie leise hinzu und das erste Mal konnte Jimin so etwas wie Traurigkeit in ihrer Stimme heraus hören. Wieder nickte er zustimmend. "Das werde ich auf jeden Fall machen." Seine Worte hatten seine Lippen noch nicht ganz verlassen, da wurde er in eine intensive Umarmung gezogen. Genauso musste es sich anfühlen, eine Mutter zu haben. So hatte Jimin es sich immer vorgestellt. Diese nahezu mütterliche Liebe, die sie ihm entgegenbrachte, obwohl sie sich nur wenige Minuten kannten, erwärmte sein Herz so stark, dass er sich kalt und einsam fühlte, als sie ihn im nächsten Moment wieder los ließ.

"Bitte passt auf euch auch."

Es war das letzte, was sie sagte, ehe Jimin nur noch dabei zusehen konnte, wie sie ihm den Rücken zukehrte und daraufhin wieder verschwand.