☁️ Kapitel 22 ☁️

203 35 3
                                    

   Jimin

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


  
Jimin.

  
  
"Keine Ahnung.", murmelte ich, ehe auch ich mich aufsetze, um Yoongi aus dem Zimmer zu folgen. Er war aufgestanden, weil er unbedingt nachsehen wollte, was passiert war.
Er blickte sich im Flur um, der sein Zimmer mit dem Treppen nach unten verband. Doch erkennen konnten wir nichts.

Erst unten im Wohnzimmer, sahen wir die vielen Scherben auf dem Boden. Wie von geisterhand schienen die Familienfotos von der Wand gefallen zu sein und lagen nun zerstreut auf dem Boden. Yoongis Vater und Brüder waren bereits aus dem Haus, weil sie zur Schule beziehungsweise arbeiten mussten.

Es war seltsam, denn die Bilder fielen ja nicht einfach so von der Wand. Yoongi beugte sich runter, um das Bild seiner Mutter aufzuheben, das inmitten der Scherben lag.
Ich wollte ihn gerade davon abhalten, als ich einen leichten Windhauch spürte, doch da war es bereits zu spät. Yoongi hatte sich an den Scherben geschnitten.

Dafür wusste ich nun allerdings, dass dies keine Anreihung seltsamer Zufälle war, denn der Windstoß hatte sie verraten.

"Zeigt euch endlich!", rief ich sauer, woraufhin Yoongi mich nur irritiert anssah, während er versuchte, die Blutung an seiner Handinnenfäche zu stoppen. Ich konzentrierte mich auf jede unbedeutende Veränderung im Raum, bis ich ein gehässiges Lachen hörte. Nur wenige Sekunden später erschienen zwei Männer in einer Art Luftwirbel.

"Ihr seid es also!", stellte ich fest, während mein erboster Blick auf den beiden jungen Männer vor mir lag.
"Taemin! Kai! Was soll das!? Wieso tut ihr sowas!?", platzte es wütend aus mir heraus. Ich war nicht schnell wütend, doch wenn ich an die ganzen Verletzungen dachte, die Yoongi bereits erleiden musste, packte selbst mich die Wut. Er hatte es nicht verdient, so von ihnen schikaniert zu werden.

"Das weißt du ganz genau!", antwortete Kai, dessen Blick ganz plötzlich ernst wurde. "Wir wurden geschickt, und führen nur den Auftrag aus, den wir erhalten haben", erklärte er seelenruhig. Ich fixierte ihn mit einem zornigen Blick. "Wer hat euch geschickt!? Wer lässt es zu, dass ein Mensch so leiden muss!? Sagt schon!", knurrte ich.

Taemin lachte amüsiert, ohne auf meine Frage zu antworten. "Wie herzallerliebst du dich für diesen Menschen einsetzt. Sag, Jimin. Wissen die Ältesten, dass dein Herz für diesen Menschen schlägt? Wissen sie, dass du Nacht für Nacht an seiner Seite weilst, statt deiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen?" Seine Worte waren, trotz ihres fröhlichen Klanges, bedrohlich und jagten mir Angst ein.

"Ich schätze nicht. Vielleicht sollten wie sie darüber mal in Kenntnis setzen", stimmte Kai seinem Freund zu.

Ich starrte die beiden Edgas schockiert an, ehe ich Yoongis Hand auf meiner spürte. Er sah mich flehend an, ganz so, als wolle er sagen, dass ich es nicht noch schlimmer machen sollte. Doch ich konnte diese Ungerechtigkeit nicht ertragen! Ich wollte es nicht länger zulassen, dass sie ihm sein Leben noch schwerer machten, als es ohnehin schon war.

"Ach... und Yoongi? Das hier ist für dich", lachte Taemin, ehe das Bild seiner Mutter in Flammen aufging.

"Nein!", hörte ich ihn schreien. Die Verzweiflung in seiner Stimme war nicht zu überhören und er versuchte, von dem Bild zu retten, was noch zu retten war. Doch vergeblich. Es war längst zu Asche geworden. Yoongi schien sich nicht darum zu kümmern, dass seine Hand nun rote Brandmale zierte, daher eilte ich zu ihm. Eilig zog ich ihn in meine Arme, als er durch den Anblick des Aschehaufens vor sich, zu weinen begann.

Es war eine Erinnerung an seine verstorbene Mutter, deren Tod noch immer als eine offene Wunde in seinem Herzen prangte.

"Yoongi, nicht...", versuchte ich, ihn zu beruhigen. Kai und Taemin waren längst in den Hintergrund gerückt, sodass wir nicht einmal mitbekamen, wie sie sich wieder aus dem Staub machten. Für mich zählte in diesem Moment nur noch Yoongi.

Nachdenklich saß er auf der Couch, während ich versuchte, das Chaos zu beseitigen. Seit Minuten starrte er in die Tasse Tee, die ich ihm zubereitet hatte und nicht ein Wort verließ mehr seine Lippen. Als alles beseitigt war, setzte ich mich wieder zu ihm, lehnte mich an seine Schulter und versuchte klar zu kriegen, was hinter all dem stand.

Edgas wurden manchmal geschickt, um den Menschen die Augen zu öffnen, wenn sie etwas falsches getan hatten. Manchmal sogar mehrfach, doch niemals hatte ich davon gehört, dass sie so lange bei einem Menschen blieben.
Irgendwas hatte das zu bedeuten, auch wenn ich nicht verstehen konnte, was. Was dachten sich die Ältesten dabei? Es konnte nicht nur darum gehen, dass er an meiner Stelle diesen Mann im Restaurant geholfen hatte. Es musste noch etwas anderes dahinterstecken.

Nur was?

"Stimmt es?", fragte Yoongi schließlich, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Sein Blick war noch immer auf die Tasse gerichtet und ich verstand nicht direkt, worauf seine Frage bezogen war.

"Was meinst du?", hinterfragte ich daher. Ich konnte nicht wirklich eine Gefühlsregung in seinem Gesicht erkennen und war überfordert.

"Was sie gesagt haben. Dass... dein Herz für mich schlägt..."

Aus Verlegenheit nahmen meine Wangen einen rötlicheren Ton an. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, obwohl ich längst wusste, dass ihre Worte der Wahrheit entsprachen.
Ich erinnerte mich daran, dass wir uns fast geküsst hatten, wenn die Edgas nicht aufgetaucht wären und fragte mich, ob das vielleicht Absicht war.

Ein Engel und ein Mensch. Das war noch nie gut gegangen und würde auch niemals gut enden. Dennoch konnte ich es nicht länger leugnen. Ich hatte Gefühle für diesen Menschen entwickelt, die jenseits jeglicher Vorstellungen waren.

"Ja. Sie haben Recht", gab ich nach einigen schweigsamen Minuten zu. Und obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass Yoongi in dem Punkt anders enpfand als ich, bekam ich Angst vor seiner Reaktion. Vor allem, das noch immer kaum eine Regung in seinem Gesicht zu erkennen war.

"Und glaubst du, dass das gut gehen wird? Ich meine... Diese Edgas scheinen definitiv etwas dagegen zu haben. Und diese Ältesten, auch wenn ich keine Ahnung habe, wer das ist. Vielleicht werde ich deshalb bestraft?"

Yoongis Worte ließen mein Herz sich kurz schmerzvoll zusammen ziehen. Es war im Moment leider die realistischste Vermutung, die wir hatten, auch wenn ich hoffte, dass es anders wäre.

"Vielleicht solltest du besser gehen", hörte ich ihn monoton sagen, ehe sich Tränen in meinen Augen ansammelten. Es schmerzte, wie mein Herz sich in dem Moment zusammenzog und obwohl ich es nicht wollte, flüchtete ich.

Ich flüchtete vor der Ablehnung, vor der Angst und vor dem Schmerz in meinem Herzen.

αηgєℓѕ ∂ση'т єχιѕтʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ [PartnerFF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt