☁️ Kapitel 46 ☁️

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      Jimin

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Jimin. 

   
Wieder war ich von dem weißen Nichts umgeben, dass mich schon einmal in den Wahnsinn getrieben hatte. Doch diesmal waren meine Schritte zielsicherer, kräftiger und entschlossener, als beim ersten Mal. Immerhin ging es hier diesmal darum, Yoongi zu finden, denn dieser Idiot war einfach ohne mich in diese weiße Hölle gelaufen. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen sollte, daher folgte ich einfach meinem Instinkt.

Einige Minuten wanderte ich planlos umher, bis ein lauter Schrei schlagartig meine Aufmerksamkeit weckte. Es klang wie die Stimme einer Frau. Sie rief etwas, was ich nicht verstehen konnte, doch ich war der Meinung, dass sie zutiefst besorgt klang. Eilig rannte ich dir die Richtung, aus der ich glaubte, die Stimme der Frau gehört zu haben, als ich erneut aufschreckte. Sie hatte ein zweites Mal etwas gerufen, doch diesmal konnte ich verstehen, was sie sagte. Yoongi. Es schien Areum zu sein und ihrer Tonlage nach zu beurteilen, lief da grade ganz gewaltig etwas schief.

Mein Herz raste aus Angst um Yoongi, als ich in die Richtung lief. Meine Flügel breiteten sich ohne mein bewusstes Steuern automatisch aus, sodass ich mit wenigen Flügelschlägen bei den drei Engelsgestalten ankam, die ich im Nebel ausmachen konnte. Zwei davon lagen oder knieten auf dem Boden, während die andere mit ausgestreckter, stolzer Brust vor ihnen stand.
Meine Flügel legten sich beschützend um Yoongi, der, wie ich feststellen musste, auf dem Boden kauerte. Die klaffende Wunde, aus der sowohl Blut, als auch weißliche Nebelschwaden austraten, ließen bei mir eine Sicherung durchbrennen. Ich konnte hinter dem Tränenschleier nicht mehr viel erkennen, und doch drehte ich mich sprunghaft in die Richtung des mir unbekannten Engels. 

Mit vor Wut aufflammenden, tränengefüllten Augen sah ich den erhabenen Engel an, als mir bewusst wurde, dass es sich dabei um das heilige Etwas handeln musste. 
"Du...", knurrte ich zornig und ignorierte dabei Areums Versuche, mich zu beruhigen. 
"Jimin, wie ich sehe, bist du grade rechtzeitig gekommen...", lachte der Engel vor mir auf. Seine Bemerkung schürte meinen Hass auf ihn nur noch mehr. 

Egal, wer er nun war, er würde dafür büßen, dass er Yoongi verletzt hatte. 

"Jimin! Tus nicht! Du hast keine Chance!!", brüllte die Frauenstimme hinter mir, nochmals versucht darin, mich zu beruhigen. Aber natürlich achtete ich nicht auf Areums Worte. Dieser Engel, wenn man ihn denn als solches noch bezeichnen wollte, hatte sich an meinem Yoongi vergriffen. Das konnte ich nicht ungestraft lassen!

Ich bekam gar nicht mit, wie der Engel vor mir den Nebel in seiner Hand neu entstehen ließ und auch nicht, dass sich daraus wieder eine Klinge formte.
Erst, als diese auf mich zu schnellte, realisierte ich seinen Angriffsversuch. Doch es blieb lediglich beim Versuch, denn vor mir baute sich eine durchsichtige Wand auf, die die Nebelklinge geradewegs abwehrte.

"Aber... wie...!?", hörte ich die entsetzte Frage meines Gegenübers, der anscheinend nicht glauben konnte, dass ich seinen Angriff so einfach abgeschmettert hatte. Ich wusste selbst nicht, wie ich das gemacht hatte, doch um ihn seiner gerechten Strafe zu unterziehen, wäre mir beinahe jedes Mittel recht gewesen.

"Ich bin eben nicht mehr der kleine Jimin! Das solltest du am allerbesten wissen", entgegnete ich selbstsicher, ehe ich mich auf meinen eigenen Angriff konzentrierte. Ich durfte nicht nicht wieder die Kontrolle verlieren, so wie es bei Taemin der Fall gewesen war. Meine Flügel fielen leicht in sich zusammen, während ich meine Augen schloss. Ich hatte es schon mal geschafft und würde meine Kraft diesmal kontrollierter einsetzen!

Als ich meine Augen schlagartig wieder öffnete, breiteten sich auch meine Flügel wieder zu ihrer vollen Größe aus. Der Windstoß, der dabei entstand, war so stark, dass der Engel vor mir nach hinten geschleudert wurde. Ich wollte grade zum zweiten Schlag ausholen, als ich Areums klägliche Rufe wahr nahm.
Besorgt drehte ich mich in ihre Richtung und sah, wie sie samt Yoongi ebenfalls einige Meter weiter weg geschleudert wurden, sodass ich augenblicklich innehielt. Mit einer weinerlichen Entschuldigung rannte ich auf die beiden zu und wollte sehen, ob ich Yoongi dadurch noch mehr verletzt hatte, als ich das heilige Etwas wieder hinter mir hörte.

"Sag Leb wohl, Jimin", lachte er, doch da breitete sich wieder dieses abwehrende Feld aus, dass diesmal nicht nur mich, sondern auch Areum und Yoongi umhüllte. Wie unter einer Kuppel lagen wir geschützt vor den weiteren Angriffen des Engels.

"Verdammt! Das kann nicht sein! Du dreckiger, kleiner Wurm!", knurrte er, doch ich konnte heraushören, dass hinter seinem Fluchen blankes Entsetzen lag.

Ein heftiger Nebel umschloss uns so plötzlich, dass wir nicht mehr viel machen konnten, außer uns gegenseitig unter der Kuppel zu halten und zu hoffen, dass sie dem Nebel stand hielt.

Der Nebel lichtete sich langsam, sodass ich mich vorsichtig wieder aufrichtete und mich umsah, doch von dem heiligen Etwas war nichts mehr zu sehen. Ich traute der Sache aber noch nicht, daher blickte ich mehrmals in alle Richtungen, um mich zu vergewissern, dass er, wie Areum bereits angemerkt hatte, wieder geflohen war.

Stille legte sich über uns, während die Kuppel sich langsam auflöste.

Ich hoffte, dass er geflohen war, denn Yoongi brauchte ganz dringend unsere Hilfe und Areum konnte noch nicht mal aus dem verbotenen Areal heraus.
"Wir müssen ihn zur Quelle bringen, Areum! Es ist seine einzige Chance!", rief ich der Panik nahe, denn Yoongi sah überhaupt gar nicht gut aus.
"Hilf mir mal!", sagte ich bestimmend, während Areum half, ihren Sohn auf meinem Rücken zu hieven.

"Yoongi! Hör mir zu! Bitte halte durch, ja? Ich bringe dich zur Quelle und dann kannst du wieder ganz gesund werden! Du darfst nur nicht aufgeben, hörst du?"

Ich erhielt keine Antwort von ihm, doch ds hinderte mich nicht daran, mit ihm, so schnell es eben ging, das Areal wieder zu verlassen. Meine Flügel halfen mir dabei, ihn sicher heraus zu bringen, auch wenn es im ersten Moment gar nicht so leicht war, diese zu steuern, wenn ich dabei jemanden auf meinem Rücken trug.
Es funktionierte allerdings besser als zunächst gedacht und innerhalt kürzester Zeit hatten wir die goldenen Tore des Areals wieder erreicht.

Namjoon, Hoseok und Taeyong standen noch immer davor. Sorge lag in ihren Augen, als sie sahen, dass Yoongi bewusstlos auf meinem Rücken hing.
"Er muss zur Quelle!!! Schnell!!", fauchte ich die drei an, obwohl sie nichts dafür konnten, dass Yoongi so zugerichtet war.

"Die Nebelklinge....", bemerkte Namjoon mit Angst in seiner zittrigen Stimme.
"Beeil dich, Jimin. Der Nebel wird ihn vergiften! Ich hoffe nur, es ist noch nicht zu spät..."

Hoseok und Taeyong halfen mir, Yoongi von meinem Rücken wieder herabzulassen. Namjoon breitete nun ebenfalls seine erhabenen Flügel aus, legte Yoongi sanft auf seinen Armen ab und flog mit ihm Richtung Quelle. Hoseok, Taeyong und ich folgten sogleich.

"Bitte.. Yoongi, du schaffst das!", flehte nun auch Namjoon, der mit ansehen musste, wie sich weiße Linien von Yoongis Wunde unaufhaltsam ausbreiteten. Wir waren an der Quelle angelangt und das Licht durchströmte Yoongis bewusstlosen Leib, doch nichts passierte.

Die Angst machte mich wahnsinnig. Ich wollte Yoongi nicht verlieren! Ich liebte diesen Menschen mehr, als mein eigenes Leben!

"Du bist Schuld!!! Ihr alle seid daran Schuld! IHR HABT IHN DA REIN GEHEN LASSEN!!", brüllte ich mir die Sorge aus der Seele, ehe ich heulend auf die Knie sackte und mein Gesicht hinter meinen Händen versteckte.

Es war zu spät.

Ich hatte nicht schnell genug reagiert.

Ich hätte das heilige Etwas ignorierten sollen, doch stattdessen hatte ich durch meine Wut angetrieben, nur noch meine Rache gesehen. Ich war Schuld daran, dass Yoongi es nicht schaffen würde, nicht Namjoon, nicht Hoseok und auch nicht Taeyong.

Ich hatte die einzige Person, die ich jemals geliebt hatte und lieben würde, einfach im Stich gelassen. Ich war für Yoongis Tod verantwortlich.



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