🌊 Kapitel 20 🌊

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Yoongi.

   
Dann kam der alles entscheidende Tag, der Tag an dem sowohl Jimin als auch Taehyung zu tun hatten, weswegen ich alleine zum Tierheim gehen musste.

Irgendwie war es komisch, so ganz ohne Jimin. Normalerweise war er immer mitgekommen, hat ein wenig mit den Hunden und Katzen gespielt und auf den Weg zum Tierheim oder Nachhause hatte er sich bei mir eingehakt und sich an meine Schulter gelehnt.

Es war wirklich sehr schön gewesen. Jetzt so ohne ihn, war es irgendwie komisch. Ungewohnt.

Der Tag lief an sich eigentlich ganz gut. Er war anstrengend, aber welcher Tag war das nicht?

Jedenfalls lief er gut, bis mir das Regal entgegen kam und ich gerade noch so ausweichen konnte, wodurch ich mir allerdings den kompletten Rücken samt meines Shirts zerriss.

Ich stöhnte vor Schmerz auf. Fuck tat mein Rücken weh.

Erschrocken kamen meine Chefin und ihr Mann angerannt. „Oh Gott, Yoongi! Was tust du nur?“, komplett aufgelöst stand sie vor mir und half mir, mich wieder aufzusetzen. Dabei kam sie ausversehen an meinen Rücken, weswegen ich schmerzverzerrt aufzischte.

„Dein Rücken...“, flüsterte sie erschrocken.

Ihr Mann ging zu dem Regal und räumte soweit alles weg, damit nicjt noch jemamd darüber stolperte und dadurch verletzt werden konnte. Währenddessen begutachtete meine Chefin meinen Rücken.

„Wir bringen dich ins Krankenhaus. Das muss sauber gemacht werden und vielleicht auch genäht. Das sieht echt schlimm aus“, informierte mich meine Chefin und half mir währenddessen auf. Sie stützte mich den gesamten Weg zu ihrem Auto und fuhr mit mir los.

Das konnte doch nicht wahr sein. Gott, hatte ich kein Bock mehr auf mein Leben.

Als wir im Krankenhaus waren, gingen wir zur Notaufnahme, wo ich aufgenommen wurde und eine Weile warten musste, bis ich rankam.

Im Behandlungsraum setzte ich mich auf die Liege und wartete zusammen mit meiner Chefim auf den Arzt.

„Du kommst Morgen und nächste Woche nicht zur Arbeit. Lass das alles erstmal heilen, dann kannst du gerne wieder kommen“, bestimmte sie, nach langem Schweigen während des Wartens, was ich einfach mit einem Nicken absegnete.

„Yoongi!“, Miss Choi stand vor mir. „Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?“, lachte sie mittleidig.

Mittlerweile konnte ich mit Stolz behaupten, das gesamte Krankenhauspersonal zu kennen. Das kam jetzt nicht durch meine Pechsträhne, sondern eher durch meine Kindheit. „Bin… ungünstig gefallen?“ Tatsächlich wusste ich nicht, wie ich das besser beschreiben sollte.

„Ungünstig gefallen? Na, das musst du mir aber mal erklären. Dreh dich vorher aber bitte um und zieh das Shirt aus.“ Ich nickte bloß, drehte mich um und versuchte mich vorsichtig auszuziehen.

Meine Chefin verabschiedete sich jetzt, da sie selber noch zu tun hatte.

Ich erklärte währenddessen meiner Ärztin, wie es zu dem Unfall kam. „Du ziehst Unglück auch an wie ein Magnet, was?“ Die junge Frau seufzte und pulte mir noch einen kleinen Stein aus meinem Rücken.

Ich jammerte immer wieder, da es echt unglaublich weh tat und ließ mich von der Frau hinter mir unterhalten.

„So! Das verbinde ich dir jetzt und creme es noch ein, dann kannst du auch gleich gehen.“

Das verbinden war tatsächlich schmerzhafter als erwartet. Ich meine, dass das eincremen weh tut, klar, aber das verbinden? War anstrengender, als erwartet.

Ich zog am Ende mein zerstörtes Shirt wieder an und stand vorsichtig auf.

„So. Dein Vater kommt gleich.“ Frau Choi lächelte mich glücklich an, hakte sich bei mir ein und verließ mit mir zusammen und mich dabei stützend den Raum.

„Musst du nicht arbeiten oder so?“, fragte ich sie verwirrt.

„Nö, hatte eigentlich schon vor ner Stunde Schluss“, lachte sie bloß. „Und jetzt kann ich dich auch noch zum Eingang begleiten und mit dir reden, bis dein Vater da ist“, winkte sie die ganze Sache einfach ab.

„Was machst du jetzt eigentlich? Jetzt wo ich überlege, brauchst du noch ne Sportbefreiung?“

„Ne. Ich geh zur Abendschule, helfe im Tierheim auf ehrenamtlicher Basis aus und arbeite, besser gesagt helfe der alten Dame in dem kleinen Blumenladen.“

„Echt? Oh, ich mag die alte Floristin. Man kann sich echt gut mit ihr unterhalten und man hat die schönste Blumenauswahl, die es gibt“, fing sie an zu schwärmen. „Ich habe dich bis jetzt aber noch nie dort gesehen. Wann arbeitest du denn dort?“

„Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag. Jeweils von 8 bis 12 Uhr oder von 14 bis 18 Uhr. Je nachdem, ob ich Schule habe oder nicht“, zählte ich meinen kleinen Diestplan auf.

„Toll, da hast du natürlich direkt die Zeiten abgefangen, an denen ich arbeite.“

Ich musste wegen ihrer Antwort grinsen und schütelte leicht den Kopf.

Ich dagegen fragte mich, wie ich dir Nacht wohl schlafen sollte, denn immerhin war ich sonst ein Rückenschläfer, aber das konnte ich wohl vergessen.

Wir unterhielten uns noch eine kleine Weile, bis wir das Hupen eines nahenden Autos hörten. Ich erkannte es, als das Auto meines Pas, woraufhin ich mich aufrichtete. Kaum kam das Auto zum stehen, wurde die Beifahrertür schwungvoll geöffnet und ein aufgeschreckter Jimin raus geschossen.

„Yoongi! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“, fiel er mir in die Arme und drückte dabei, natürlich ausversehen auf meine Wunden.

„Vorsicht!“, keuchte ich.

Sofort ließ er erschrocken von mir ab. „Tut mir leid! Wenn ich nur da gewesen wäre, dann wäre jetzt alles okay! Ich hätte bei dir bleiben sollen!“, fing er an mit Tränen in den Augen drauf los zu reden.

„Chim, hey Chim!“, ich zog den Jungen zu mir und hielt ihn vorsichtig fest.

Beinahe zaghaft legte er mir seine Hände auf die Schultern. „Es ist alles okay. Wie hättest du denn wissen sollen, dass genau heute etwas passiert?“, hauchte ich und setzte einen kleinen Kuss auf seine Nase. „Außerdem ist es nur mein Rücken. Eine Woche Pause und es geht wieder“, ich lächelte ihn ermitigend an, was er nickend einfach hin nahm und seinen Kopf in meine Halsbeuge drückte.

Er hatte seine menschliche Erscheinungsform wieder angenommen, wie meistens, wenn er bei mir war, doch er ignorierte es anscheinend einfach, dass ihn jeder sehen konnte. Und mir war es sowieso egal, was andere dachten. Hauptsache ich konnte den kleinen Silberschopf wieder in den Armen halten.

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