☁️ Kapitel 40 ☁️

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Jimin.

"Die Edgas", sagte ich leise, doch meine Gegenüber verstanden sofort und drehten sich zu mir um. Yoongis Augen weiteten sich freudig und er kam auf mich zu gerannt, um mich in seine Arme zu ziehen. Auch Taehyung lief auf mich zu, und drückte mich fest an sich, nachdem Yoongi wieder von mir abgelassen hatte.

"Jimin! Ich bin verrückt geworden vor Sorge!", quietschte Tae und erhielt ein zustimmendes Nicken der anderen.
"Du warst über eine Woche weg!", bemerkte Yoongi, der mich so sehnsüchtig musterte, dass mir ganz anders wurde.
"Ja...", sagte ich schuldbewusst, weil ich sie so lange im Ungewissen gehalten hatte. "Tut mir Leid, wenn ihr euch Sorgen gemacht habt."

"Hauptsache, du bist wieder da", kam es leise von Yoongi, ehe er sich wieder zu dem Eiscafé umdrehte. "Und ich würde das auch gerne zelebrieren, aber ich glaube, vorher müssen wir uns noch um etwas kümmern."

Als habe jemand auf Yoongis Worte gewartet, hörten wir auf einmal einen lauten Knall, der uns allesamt augenblicklich zusammenschrecken ließ. Ich dachte gar nicht weiter nach, sondern rief den anderen zu, dass sie hier warten sollten und rannte in das Café, aus dem nun Flammen drangen.

Die Hitze schlug mir sofort entgegen, doch ich setzte meinen Weg weiter fort. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Tae die restlichen Gäste aus dem Café geleitete, wo sie draußen von Yoongi darum gebeten wurden, schnellstens zu verschwinden.

Sie hatten die Sache ganz gut im Griff, daher konnte ich mich auf die Edgas konzentrieren. Es dauerte nicht lange, da konnte ich Taemin und Kai vor den Flammen stehend ausfindig machen.

"Taemin! Kai! Hört auf damit!", rief ich ihnen entgegen, doch sie drehten sich nur mit einem breiten Grinsen zu mir um. "Wir wussten, dass du kommen wirst. Sehr gut, Jimin. Du bist geradewegs in unsere Falle gelaufen!", lachte Taemin gehässig.
"Ihr solltet mich besser nicht unterschätzen. Seit dem letzten Mal hat sich einiges geändert", entgegnete ich stolz, ehe ich die Augen schloss und mich konzentrierte. Im nächsten Moment breitete ich meine neuen, gigantischen Flügel aus. Die Flammen wurden durch den Windhauch kurzzeitig angefacht, doch als ich eine kräftige Flügelbewegung tat, die mächtiger war, als jeder Sturm, gaben die Flammen auf.

Ich hatte Glück, dass das Feuer noch klein war, denn so konnte ich es noch rechtzeitig löschen. Taemin war da allerdings ganz und gar nicht begeistert von.
"Du wagst dich was", warf er mir entgegen. "Nein, Taemin. Du wagst dich was. Ich habe nicht vergessen, was ihr Yoongi angetan habt. Ich habe nicht vergessen, dass ihr unschuldige Menschen in Gefahr gebracht habt. Und ich bin nicht mehr der kleine Jimin, der nur machtlos dabei zusehen kann."

Sowohl Taemin, als auch Kai betrachtete mich mit einem überheblichen Schmunzeln, weshalb ich beschloss, ihnen zu demonstrieren, dass ich stärker geworden war.

Taemin konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte ich ihn bereits gegen die nächste Wand geschleudert.
Er stieß einen schmerzhaften Laut aus, woraufhin Kai mich böse anfunkelte und sich angriffslustig vor mich stellte. Kai war stark, einer der stärksten Edgas überhaupt, doch sein Angriff zeigte keine Wirkung. Ich konnte es einfach abwehren.

"Was...?", stieß Kai verwundert aus. Ich bekam mit, wie Taemin sich bereits wieder aufgerichtet hatte, doch selbst als er wieder neue Flammen entstehen ließ und sie auf mich abfeuerte, blieb ich ruhig. Sein Feuer konnte mir nichts mehr anhaben, sondern prallte an dem durchsichtig schimmernden Schutzfeld ab, dass sich um mich aufbaute. Ich wollte mich nicht länger von ihnen schikanieren lassen. Ich würde ihnen zeigen, dass sie nun die schwächeren waren.

"Scheiße!", fluchte der Edga, als sein Angriff nichts bezweckte.
"Ich sagte doch, dass ihr mich nicht unterschätzen sollt. Ich weiß nicht, wer euch geschickt hat, oder warum ihr Yoongi nicht endlich in Ruhe lasst, aber das ändert sich jetzt. Verschwindet endlich und kommt ihm nie wieder zu nahe, wenn ihr hier lebend raus wollt."

Die beiden Edgas zeigten keine Reaktion auf meine Worte, sondern machten sich für den nächsten Gegenangriff befreit. Nun war es Kai, der wieder angriff. Als auch sein Versuch scheiterte, griffen sie gemeinsam an, doch egal, was sie taten, es zeigte nicht ihre gewünschte Wirkung. Die beiden sahen sich verzweifelt an, bis Taemin ein weiteres Mal seine Flammen gegen mich feuerte. Wieder waren sie einfach an meinem Schutzfeld verpufft, doch da sah ich, dass Taemin verschwunden war. Da endlich verstand ich, was der Sinn hinter diesem letzten Angriff war.

"Das wagst du dich nicht!", knurrte ich bedrohlich. Kai versuchte mich aufzuhalten, doch mit einer kräftigen Handbewegung schleuderte ich auch ihn einfach gegen die nächste Wand. Eilig lief ich Taemin hinterher und sah, wie er bereits bei Yoongi angekommen war.

In dem Moment ergriff mich die blanke Sorge um den Menschen, dem mein Herz gehörte. Völlig blind vor Angst, schaffte ich es nicht mehr, meine Kraft zu kontrollieren, zumal ich noch sehr unbeholfen war mit der plötzlichen Stärke. Taemin wurde heftig einige Meter weit weg geschleudert, als ich meine Hand in einer schnellen Bewegung gegen ihn richtete. Kai war uns gefolgt, doch auch er konnte nichts mehr gegen mich ausrichten.

"Fass Yoongi noch einmal an und du bist erledigt", knurrte ich zornig dem Edga entgegen, der sich mühsam wieder aufrichtete. Er schien kurzzeitig zu überlegen, ob er wirklich nochmal versuchen sollte, anzugreifen. Doch Taemin war zu stolz, um einfach aufzugeben, daher ignorierte er Kais Bitte, einfach zu verschwinden, und griff stattdessen ein weiteres Mal mit seinen Flammen an.

Ich sah nur, wie das Feuer auf Yoongi und die anderen zu preschte, als bei mir eine Sicherung durchbrannte. Ich würde nicht zulassen, dass sie Yoongi nochmal verletzten. Die neue Kraft in mir übernahm das Kommando über meine Handlung, weil ich längst nicht mehr klar denken konnte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, woraufhin Taemin die Luft wegblieb. Ich wusste nicht, wie genau das funktionierte, doch obwohl ich Taemin nicht einmal berührte, sank er kraftlos zu Boden.

"Taemin!", stieß Kai ängstlich aus und eilte zu seinem Freund, doch da schleuderte ich auch ihn einige Meter weit weg, damit er Taemin nicht helfen konnte. Sollten sie mal selbst am eigenen Leib erfahren, wie das war, wenn man dem Liebsten nicht retten konnte.

"Ihr habt Yoongi mehrfach verletzt! Wegen euch ist Hoseok jetzt tot! Ihr glaubt doch nicht, dass ich euch das durchgehen lasse!", schrie ich ihnen entgegen, während Taemin zu röcheln begann.

"JIMIN!", hörte ich von der Seite Taes Stimme, doch ich ignorierte sie. Ich wollte Taemin bluten lassen für das, was er uns angetan hatte.
"Es reicht! Hör auf! Vergiss über deinen Zorn nicht, wer du bist!", warf mir mein bester Freund lauthals entgegen.

Endlich schaltete sich mein Verstand wieder ein und ich ließ erschrocken von Taemin ab.

Kai humpelte zu Taemin und war im nächsten Moment mit ihm zusammen verschwunden, während die anderen zu mir kamen und versuchten, mich wieder zu beruhigen.

Ich hatte die Kontrolle verloren.

Die Kraft des Erzengels in mir war mächtig, doch ich war anscheinend noch nicht in der Lage, sie zu kontrollieren. Ich hätte weiter gemacht, bis Taemin sein Leben gelassen hätte, wenn sie mich nicht aufgehalten hätten und das schockierte mich.

Es war Yoongi, der nun auf mich zukam, mich in seine Arme zog und immer wieder flüsterte, dass ich mich beruhigen sollte. Tränen der Überforderung liefen aus meinen Augen, als ich realisierte, was ich da grade getan hatte.

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