☁️ Kapitel 15 ☁️

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      Jimin

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Jimin.

  
  
Ganze zwei Tage durfte ich ausharren, bis ich endlich eine Benachrichtigung bekam und ein weiteres Mal zum Ältestenrat gebeten wurde.
Ängstlich stand ich dem kommenden Gespräch gegenüber, doch gleichzeitig war ich auch froh, dass ich endlich erfuhr, wie es nun weitergehen sollte.

"Wir haben lange überlegt, Jimin. Doch wir sind zu dem Schluss gekommen, dass du in einer letzten Chance beweisen kannst, dass du das Zeug zum Schutzengel hast", erklang die dunkle Stimme von Severin, dem Ratsältesten. Sein Blick war streng, doch seine ganze Erscheinung hatte etwas an sich, dass einen einschüchterte. Er hatte lange, blonde Haare, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren, sein weiß-graues Gewand wirkte durch die vielen Schichten und Verschnörkelungen erhaben, und seine gigantischen Flügel waren beeindruckend.

Seine Worte klangen in meinen Ohren eher wie eine Drohung, als eine liebgemeinte zweite Chance, doch ich wollte mich darüber bestimmt nicht beschweren.

"Danke." Zu mehr Worten war ich nicht in der Lage, aber mehr wollten die Ältesten auch scheinbar nicht hören. Selbst Elian und Liva hatten lediglich einen strengen Blick für mich übrig, daher suchte ich nach Namjoons Blick, denn nur bei ihm war ich mir sicher, eine freundlichere Rückmeldung zu bekommen.
Das Nicken seinerseits war kaum sichtbar, doch für mich in diesem Moment der rettende Anker. Dadurch wusste ich, dass ich es schaffen könnte, wenn ich mich bemühte und das ließ mich wesentlich positiver auf meine bevorstehende Chance blicken.

Wenig später erhielt ich meinen neuen Auftrag, dem ich mit gemischten Gefühlen entgegen sah. Es handelte sich diesmal um ein junges Mädchen, doch wie immer wurde mir nicht mitgeteilt, was passieren würde. 

Seit einiger Zeit saß ich auf der Steinmauer des Parks und wartete darauf, dass dieses Mädchen vorbei kam. Kurzzeitig fragte ich mich, ob es vielleicht irgendwo einen Fehler gab, doch dann sah ich sie. Ein junges Mädchen, dass ihren Teddy fest in ihrem Arm hielt. Nicht weit von ihr lief ihre Mama, doch sie war viel zu beschäftigt mit einem Telefonat, sodass sie gar nicht mitbekam, wie sie auf einen Hund zulief. Der Besitzer hatte nur einen winzigen Moment nicht hingesehen, da hatte sich sein Hund losgerissen uns stürmte geradewegs auf das Mädchen zu. Diese war zunächst noch begeistert, doch als sie erkannte, wie er die Zähne fletschte, wich sie zurück. Nur nicht schnell genug. Der Hund riss sein Maul auf und mich packte mit einem Male eine ungeheure Wut. 

Ich hatte es noch niemals zuvor gespürt, doch in diesem Moment schaffte ich es, den Hund durch einen heftigen Windstoß so zu irritieren, dass er augenblicklich stehen blieb. Seine Ohren legte er an und er nahm eine unterwürfige Haltung ein, als ich mich, strotzend vor Selbstbewusstsein, vor den Hund stellte. Ich fixierte ihn mit einem Blick, von dem er anscheinend Angst bekam, denn sofort begann er zu wimmern und lief zurück zu seinem Herrchen. Dieser war außer sich vor Schreck, fragte nach dem Mädchen ob alles okay sei und hielt den Hund dabei an der Leine nah an seinem Körper. 

Das Mädchen nickte, doch so ganz schien die Angst noch nicht aus ihrem Körper gewichen zu sein. Ich kniete mich direkt vor sie und steckte meine Hand nach ihr aus. 

"Alles okay. Der Hund wird dir nichts tun. Aber du solltest vorsichtiger sein. Nicht alle Hunde mögen fremde Mädchen. Du musst immer gut auf dich aufpassen, ja?" Die Worte purzelten aus meinem Mund, ohne dass ich sonderlich viel darüber nachdenken musste. Ein herzerwärmendes Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Mädchens breit, ehe sie mir dankte und wieder zu ihrer Mutter lief. 

Ein süßes Mädchen, aber sie musste lernen, dass sie nicht so naiv sein durfte, wenn sie nicht wollte, dass ihr etwas passierte. Und ihre Mutter sollte vielleicht ihrer Aufsichtspflicht besser nachgehen, aber das war nicht mehr meine Aufgabe. Ich hoffte nur, dass dem Mädchen nichts in ihrem weiteren Leben passierte und hielt einen Moment inne, um für sie zu beten. 

Erst da fiel mir auf, dass ich es geschafft hatte. Ich hatte nicht einmal mehr darüber nachgedacht, was hierbei alles auf dem Spiel stand, sondern nur noch daran gedacht, dass ich das Mädchen retten musste, bevor der Hund sie zu packen kriegte. Erleichtert und auch irgendwie zufrieden machte ich mich auf den Rückweg. Die Ältesten wären sicherlich zufrieden mit meiner Leistung und nun mussten sie nur noch entscheiden, ob sie mich zur Prüfung zuließen oder nicht. 

Doch ich war ziemlich zuversichtlich. 

Allem Anschein hatte ich meine Gabe nicht verloren und auch die Verbindung zu mir und meinen Kräften nicht, sondern sie nur vorübergehend nicht erreichen können, weil mein Herz zu stark mit Angst gefüllt war.

Angst um Yoongi. 

Kaum dachte ich an diesen jungen Mann, fühlte sich mein Herz doppelt so schwer an, wie sonst. Aber es fühlte sich nicht unangenehm an. Es war trotzdem irgendwie ein angenehm kribbelndes Gefühl. Ich hatte nie zuvor etwas vergleichbares gespürt und auch von niemand anderen hatte ich sowas mal gehört. Zumindest von keinem der Meinesgleichen. 

Von den Menschen hatte ich sowas hingegen schon öfters gehört, aber das machte das alles nur noch schlimmer.
Ich durfte auf keinen Fall noch stärkere Gefühle für diesen Menschen entwickeln, denn dann war das Chaos vorprogrammiert. Ich musste es irgendwie schaffen, ihm nicht nochmal über den Weg zu laufen.

Auf der anderen Seite sehnte ich mich nach ihm. Irgendwas in mir schrie danach, alles zu riskieren, um ihn ein weiteres Mal aufzusuchen. Vielleicht reichte es ja, wenn ich einen kurzen Blick auf ihn erhaschte, ohne, dass ich sonderlich viel Kontakt mit ihm hatte.

Jeder andere Schutzengel in Ausbildung hätte nun sicherlich den Kopf geschüttelt und wäre zurück gekehrt in das Reich der Engel. Nicht jedoch meine Wenigkeit. Ohne es wirklich bewusst zu entscheiden, stand ich vor Yoongis Haus und blickte zum Fenster rein. Ich hatte es mir derweil auf dem großen Baum vor seinem Fenster gemütlich gemacht, von dem aus ich ohne Probleme in sein Zimmer schauen konnte.

Er wirkte gestresst, frustriert und müde. Keine Ahnung, was bei ihm vorgefallen war, dass er so bedröppelt drein schaute, doch es schien nicht ohne gewesen zu sein.

Das war der Moment, in dem ich zu Vernünft hätte kommen sollen und schnell verschwinden sollen. Doch stattdessen handelte mein Körper erneut ohne es zuvor von meinem Verstand absegnen zu lassen.

Yoongi schreckte hoch, als ich, wie schon letztes Mal, einfach bei ihm im Zimmer stand. Nur ein paar kurze, aufmunternde Worte und dann könnte ich sofort wieder verschwinden! Genau!

"Du siehst traurig aus, Yoongi. Was ist passiert?", fragte ich leise, nachdem er einfach akzeptiert hatte, dass ich ein weiteres Mal unangekündigt einfach an seinem Bett stand.

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Heute ist, wie bereits angekündigt, Jimin-day XD

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