🌊 Kapitel 6 🌊

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Yoongi

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Yoongi.

Seit dem Vorfall waren mittlerweile ein paar Wochen vergangen, in denen ich mich endlich dazu entschloss, mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.
Das beinhaltete sowohl den Aufbau sozialer Kontakte, als auch das Verhältnis zu meiner Familie zu bessern. Auch wenn ich alles lieber machte als das, so war es leider von Nöten.

Regelmäßig besuchte ich nun die Abendschule und war diesmal fest entschlossen, es zu schaffen.
Der Unterricht war nur auf die nötigsten Fächer ausgerichtet, doch um noch ein paar zusätzliche Punkte zu sammeln, boten die Abendschulen an, dass man neben der Schule arbeiten gehen konnte. Allerdings war es dafür erforderlich, dass sie etwas im sozialen Bereich beinhalteten. Es war nicht leicht für mich, etwas zu finden, dass ich machen konnte, denn die meisten lehnten mich als Aushilfe ab. Zur Zeit waren eher Festanstellungen erwünscht, doch dafür fehlte es bei mir sowohl an einem Schulabschluss, als auch an der Zeit. Auch wenn ich dem angebotenen Geld nicht wirklich abgeneigt war.

Fündig wurde ich in einem Tierheim, in dem ich dann zwischenzeitlich aushalf. Meistens versuchte ich am Wochenende zu arbeiten, um meiner Familie aus dem Weg zu gehen, weil ich ihr Gerede über mich nicht länger ertrug.
So schwand also auch mein Ziel, ein besseres Verhältnis aufzubauen ziemlich schnell dahin.

Entweder versuchten sie mich zu ermutigen, oder sie schmissen mich auf den Boden und tanzten einmal Salsa auf mir. Es was anstrengend und ermüdend.

Neuerdings hatte ich zudem auch noch angefangen, in einem kleinen Blumemladen auszuhelfen. Ich kannte die Besitzerin, beziehungsweise ihre Enkelin, da diese in meiner alten Klasse war. Als ich die ältere Dame daraufhin ansprach, war sie hoch erfreut, dass ich so etwas anbot, allerdings war sie auch schnell wieder betrübt, da sie mich nicht richtig bezahlen konnte. Doch ich winkte einfach ab und gab mich mit einem kleinen Lohn zufrieden.

Ich konnte immerhin auch nicht viel verlangen. Ich hatte keinen Schulabschluss oder sonst etwas, was ich vorweisen konnte, da konnte ich keine große Bezahlung erwarten. Zumahl ich sowieso nur vier Tage in der Woche für 4-5 Stunden aushalf.

Außerdem lebte ich sowieso noch bei meinem Vater und somit was das eher mehr ein Taschengeld, als ein notwendiges Gehalt. Da hatte ich kein Problem, das dieses etwas magerer ausfiel. Ich konnte mir alles kaufen, was ich wollte und wenn nicht, sparte ich halt ein paar Monate.

Die Arbeit machte mir tatsächlich mehr Spaß, als ich anfangs dachte. Sowohl die im Tierheim, als auch die im Blumenladen. Es waren beides eigentlich sehr schöne Nebenjobs. Die Leute waren meistens sehr nett und die Arbeitsbedingungen waren auch nicht grauenhaft. Außerdem hatte es den positiven Beigeschmack, dass ich so weniger Zeit hatte, in meinen Gedanken zu versinken.
Der viele ungewohnte Kontakt mit Menschen machte mich zwar schnell müde, doch wurde ich dadurch auch immer geübter darin.

Und, wenn ich nicht arbeiten oder in der Schule war, verbrachte ich auch immer mehr Zeit mit ein paar Freunden von mir, so wie jetzt in diesem Moment. Ich hatte mich mit Hoseok getroffen, der heute seinen freien Tag hatte. Er befand sich bereits im Chemie-Studium, weswegen er nicht sonderlich oft Zeit hatte, doch wenn, versuchte er, sie mit unserem gemeinsamen Freund Jeongguk und mir zu verbringen.

Von uns drein hatte Jeongguk am meisten freie Zeit. Er war einige Jahre jünger als wir und ging noch zur Schule, um dort sein Abi zu machen. Es war noch immer die selbe Schule, in der wir drei uns damals alle kennen gelernt hatten. Jeongguk war noch in der Unterstufe, doch auf dem Schulhof hatten wir uns oft gesehen. Er wirkte genauso chaotisch, wie Hoseok und ich und nach kurzen Gesprächen, waren wir schnell Freunde geworden.

Wir beide hatten uns auf der kleinen Waldlichtung niedergelassen, die wir mittlerweile zu unserem Lieblingsort gemacht hatten und picknickten. Später stieß auch Jeongguk dazu und so saßen wir zu dritt hier und lachten uns schlapp.

Im Moment erzählte Hobi von einem aus seinem Kurs. Ich liebte seine Art, wie er dabei mit den Händen gestikulierte, seine Stimme verstellte und uns das Gefühl gab, direkt dabei gewesen zu sein. „...und stellt euch vor, da hat der Typ einfach das Labor in die Luft gejagt!" Während ich noch versuchte, mir das Lachen zu verkneifen, hatte Gguk es längst schon aufgegeben, und rollte sich nun auf der Wiese hin und her.

Es gab nicht oft diese Momente, an denen wir drei einfach nur da saßen und uns gegenseitig von irgendwelcher Scheiße erzählten.
„Naja, jedenfalls war der Prof daraufhin so sauer, das er einfach gegangen ist." Hobi grinste über beide Ohren und ich schüttelte einfach meinen Kopf. „Ihr macht es euren Professoren aber auch nicht einfach", bemerkte ich, was dazu führte, dass Jeongguk ein weiteres Mal herzhaft zu lachen begann.

„Nö, sollten wir?"

Langsam besah ich das noch restliche Essen, welches Jeongguk mitgebracht hatte, also begann ich etwas davon zu naschen und Gguk zu beobachten, der sich immer noch nicht wirklich einbekam, sondern im Nachbeben seines Lachanfalls feststeckte.

Unglaublich, dass ich diese beiden Idioten zu meinen beiden besten Freunden zählte. Sie waren wirklich Chaoten sondergleichen, aber ich liebte sie aus genau diesem Grund.
Auch wenn ich ihnen das niemals sagen durfte, denn am Ende wurden sie drei Meter größer und hielten mir das bis an mein lebensende vor.
Sie waren schon bescheuert. Also manchmal, da trieben sie mich wirklich regelmäßig in den Wahnsinn.

Nachdem Gguk sich wieder von seinem Lachanfall beruhigt hatte, zog er Hoseok hinter sich her ins Wasser.
Sie tollten ein wenig rum, schwammen ein paar Runden, während ich sie dabei einfach beobachtete. In dem Punkt taten sie sich nichts, denn beide strotzten nur so vor Energie und Tatendrang. Ich dagegen hatte noch nicht wirklich Lust, auch im See zu schwimmen, sondern wollte lieber noch ne Kleinigkeit essen und anschließend die Augen zu machen.

Seufzend ließ ich mich daher nur wenige Minuten später in das weiche Gras fallen. Die Sonne strahlte mir ins Gesicht, wärmte mich sowohl von außen, als auch von innen. Ich lauschte den Vögeln und Insekten um mich herum und dem Lachen der beiden Schimpansen im Wasser, die sich immer wieder gegenseitig unter Wasser zogen.

Herrlich. Es war so friedlich, so idyllisch, dass ich den Augenblick am liebsten niemals enden lassen wollte.
Ich meinte, was wollte ich gerade im Moment mehr?

Der Moment war einfach perfekt.

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