☁️ Kapitel 55 ☁️

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         Jimin

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Jimin.

   
"Wenn wir das also geklärt hätten, komme ich auch zu meinem Anliegen", sprach Yoongi zu dem Rat. "Erlaubt dem Engel Taehyung sein Leben als Engel gegen das eines irdischen Lebens einzutauschen."

Zunächst war Severin entsetzt, merkte an, wie schlimm er es doch fand, dass sich die Welt zu so etwas gewandelt hatte, doch nachdem er von den anderen überstimmt wurde, gab auch er klein bei.
"Na schön. Taehyung soll morgen zum Fest erscheinen und im Anschluss werde ich ihm seines Engelblutes entledigen. Ihm sollte aber bewusst sein, dass es kein Zurück gibt. Er wird nach seinem menschlichen Tod ins verbotene Areal verbannt!"

Wir stimmten Severin zu, verabschiedeten uns von den anderen und taten einen tiefen Atemzug, als wir das endlich hinter uns hatten.

"Ich glaub, damit kann Tae leben. Immerhin ist das verbotene Areal nicht mehr halb so ungemütlich, wie noch vor ein paar Tagen...", grinste Yoongi frech, woraufhin auch ich zu schmunzeln begann. "Stimmt... außerdem, wenn Areum mit in den Palast kann, vielleicht finden wir dann ja auch zur gegeben Zeit ein Plätzchen für Tae."

"Das werden wir. Aber jetzt lass uns zurück und nicht an unserer Rede arbeiten..."

Kurz sah ich Yoongi irritiert an, doch als ich das schelmische Grinsen sah, lief ich augenblicklich rot an. "Y-yoongi...", wisperte ich verlegen, bei der Vorstellung, was nun auf mich zukam. Aber auch das würde ich mit Yoongi nur zu gerne erkunden.

Für Yoongi würde ich alles tun. Wirklich alles.

Wie angekündigt, arbeiteten wir nicht an unseren Reden, sondern verschwanden für lange Zeit im Schlafgemach des Palastes.
Ich hatte mich an diesem Abend noch etwas mehr in Yoongi verliebt und er hatte mir gezeigt, dass es neben dem mir bekannten Himmel, noch einen anderen Himmel gab.

Dem nächsten Tag sah ich ziemlich entspannt entgegen, obwohl ich eigentlich hätte aufgeregt sein müssen. Irgendwie hatte ich die Ruhe weg, deswegen stresste ich mich auch nicht. Die Zeremonie fand am Nachmittag statt, sodass wir noch genug Zeit hatten. Zeit, die Yoongi und ich nutzten, um uns ununterbrochen in Küsse zu verwickeln und uns unsere Liebe zu bekunden.

"Wir müssen noch zu Taehyung", unterbrach ich uns irgendwann, als die Zeit langsam knapp wurde. Yoongi seufzte, machte sich aber sofort daran, sich für die Zeremonie fertig zu machen. Ich tat es ihm gleich und als wir beide schon in unsere Roben gehüllt waren, ließen wir uns auf der Erde nieder, um Taehyung und Jeongguk aufzusuchen. Diesmal machten wir uns nicht die Mühe, dass einer seine menschliche Gestalt annahm, aber mit den Roben an unseren Leibern hätten wir Gguks Mutter wahrscheinlich eh zu Tode erschreckt.

"Alter... ihr übertreibt es aber schon ganz schön, findet ihr nicht?", begrüßte uns Jeongguk mit ungläubig und zugleich faszinierenden Blick. Klar, er hatte solche Roben noch nie gesehen. Taehyung dagegen sah nicht weniger erstaunt aus, jedoch aus dem Grund, weil er wusste, was das hieß.
"Heißt das, heute ist die Zeremonie?", fragte er verblüfft. "Ja, und wir sind hier, damit du uns begleitest. Tut mir Leid, Ggukie, aber wir müssen deinen Tae mal für einen Tag entführen."

Ich grinste, als ich Yoongis Worte hörte. Dessen bester Freund schmollte kurz, doch als wir ihm berichteten, dass er im Anschluss an Mensch wieder kam, hatte er keine Einwände mehr.

"Tae, ich muss aber nochmal fragen. Bist du dir wirklich sicher, dass es das ist, was du willst."

"Ja!", kam es ohne weitere Überlegung von meinem besten Freund. Er griff nach Jeongguks Hand und sah mit entschlossenen Blick zu Yoongi. "Yoongi, ich liebe ihn. Wirklich. Ich will nicht mehr von seiner Seite weichen. Ich weiß, was der Preis dafür ist, und ich bin bereit ihn zu zahlen!"

Damit hatte Yoongi alles, was er benötigte. Wir verabschiedeten uns nach einer Weile wieder von dem Menschen und stiegen in den Himmel empor. Die Vorbereitung der Zeremonie war schon voll im Gange und Severin musterte uns, als wir zusammen mit Taehyung die Halle des Ältestenrates betraten.
Namjoon war ebenfalls anwesend und sah stolz auf mich herab. Er musterte mich eingehend, und wenn man mich gefragt hätte, hätte ich gesagt, dass er wirklich etwas emotional wirkte.

Liva war die nächste, die uns begrüßte und rief euphorisch aus, wie hübsch wir doch aussahen. Ich bedankte mich bei ihr und war wirklich erleichtert, dass der Rat nicht nur Severin beinhaltete, sondern auch Namjoon, der schon immer wie ein Vater für mich war, und lockerer eingestellte Älteste, wie Liva und Elian.

Die Zeremonie lief nach Plan.

Severin stellte Yoongi und mich den anderen Engeln vor, hielt seine üblichen Reden, die er viel zu leidenschaftlich zum Besten gab und dann waren wir an der Reihe.
Zum Glück waren wir beide spontan genug, um auch ohne stundenlange Vorbereitung zwei überzeugende Reden zu halten. Wir wurden von den anderen Engeln begrüßt, gelobt und gemustert, bis wir es irgendwann endlich geschafft hatten. Der Schlimmste Teil war vorbei, zumindest dachte ich das zu dem Zeitpunkt noch.

Taehyung ging, wie vereinbart, nach der Zeremonie zu Severin, der ihm ebenfalls fragte, ob er sich seiner Entscheidung wirklich sicher war. Er erklärte, für meinen Geschmack etwas zu ausführlich, was alles Schreckliches in dem verbotenen Areal auf Taehyung warten würde und verschwiegen, dass es gar nicht mehr so gruselig war, seit Jonghun weg war.

Taehyung stimmte trotz aller Warnungen zu, sodass Severin ihn zurück auf die Erde begleitete. Wir folgten ihm natürlich und baten Severin einen Moment noch zu warten, damit wir Jeongguk dazu holen konnten. Dieser hatte sich den ganzen Tag schon verrückt gemacht vor Sorgen, weil er sich die schlimmsten Sachen ausmalte, wie ein Engel zu einem Mensch wurde.

"Wenn du nun bereit bist, Taehyung", sprach Severin erhaben und blickte den Noch-Engel streng an.

"Ja. Ich bin bereit", kam es entschlossen von Taehyung, woraufhin Severin uns alle in eine Art Schutzbarriere umschloss. Sie erinnerte mich ein bisschen an das Schutzschild, dass ich errichten konnte, obwohl es eine andere Farbe hatte.

Severin murmelte irgendwelche unverständlichen Formeln vor sich hin und ließ ein gleißendes Licht in seiner Hand entstehen. Ich erkannte in Taehyungs Blick nun doch etwas Furcht, und doch schreckte er nicht zurück. Yoongi kümmerte sich währenddessen darum, dass Ggukie nicht durchdrehte vor Sorge, denn der mächtige Engel jagte ihm ganz schön Angst ein.

Mit einer plötzlichen Intensität blitzte das Licht in Severins Händen auf und traf Taehyung mitten in der Brust, an der Stelle, an der sein Herz schlug. Ein lauter, schmerzerfüllter Schrei entwich seiner Kehle, während seine Flügel sich ausbreiteten. Das Licht umfasste immer mehr seines Körpers, bis es seine Flügel erreichte. Tränen schissen mir in die Augen, als ich seine Schreie hörte und sah, wie seine Flügel immer mehr seiner weißen Federn ließen.

Dann wurde er still.

Seine Flügel hatten sich in Luft aufgelöst. Die letzten Federn, die einst zu ihm gehörten, verblassten allmählich. Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten, nachdem ich auch Tränen in Taehyungs Augen sah.
Es war seine bewusste Entscheidungen und ich glaubte auch nicht, dass er es bereute, und doch war gerade ein Teil von ihm gestorben.

"Tae...", wisperte ich, ehe ich mich zu meinem Freund auf den Boden kniete und ihn in meine Arme zog.
Ich bekam nur am Rande mit, wie Severin etwas mit Yoongi besprach.

Severins Schutzschild löste sich auf, kurz bevor er uns vier allein zurück ließ. Nun traute sich auch Jeongguk endlich, zu Taehyung hinüber zu eilen und zog ihn, an meiner Stelle, nun in seine Arme. Ich hörte, wie Ggukie sich bei seinem Freund danach erkundete, ob es ihm gut ging und Taehyung nickte unter Tränen.

Yoongi kam zu mir, teilte mir mit, was er mit Severin besprochen hatte, ehe auch wir uns schweren Herzens wieder von den beiden verabschieden mussten. Immerhin musste Yoongi nun noch die Weichen stellen, damit Taehyung auch wirklich ein Leben als Mensch verbringen konnte.

"Wir werden uns wiedersehen", flüsterte ich den beiden zu, denn eins war sicher. Die beiden waren mir genauso wichtig, wie der Himmel selbst und sobald es unsere Zeit zuließ, würden wir die beiden auf der Erde wieder besuchen kommen.

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