19. Trauer und Leid 🌓

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Ich stand gedankenverloren in der Dusche.

Das warme Wasser, was auf mir runter prasselte, ließ mich für diesen einen Moment... alles vergessen.

Ich verschränkte meine Arme und sah nach unten.
Meine Tränen vermischten sich mit dem warmen Wasser aus der Leitung.

Ich fühlte mich schlecht, sehr schlecht.
Warum ich mich so fühlte, wusste ich selbst nicht wirklich.

Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Jeff...

Sollte ich ihm das erklären?, wie würde er darauf reagieren?
Würde er mir glauben?

[Trigger Warnung]

Stundenlang, unter der Dusche, starrte ich auf meine Klinge und es passierte wieder.

Ich weiß nicht warum,aber in der Situation tat mir das sehr gut.

Das Blut, war wärmer als das Wasser und lief meinen vernarbten Körper hinunter.

Meine Haare lagen in meinem Gesicht und ich wollte wissen, wie viel Blut an meinem Körper klebte, jedoch wollte ich mich nicht betrachten.
Ich schämte mich für meinen Körper.

Auch dafür gab es keine wirkliche Erklärung.

Als Hybrid zu leben, war das schwerste Leben überhaupt.
Nun ihr könnt es vielleicht nicht beurteilen, aber ich konnte es.

An meiner ganzen Haut setzte ich, ohne hinzusehen die Klinge an und verpasste mir tiefe Wunden.
Selbst an meinen Hals, wo schon viele Narben ihren Platz gefunden hatten, setzte ich die Klinge immer wieder an.

Ich war fertig mit den Nerven und mein Verstand war taub, so wie alle Gefühle die ich bis dahin noch verspüren konnte.

Alles war weg und ein leeres Wrack blieb zurück.

Das Blut in der Dusche wurde immer mehr.
Leicht lächelnd beobachtete ich diese schöne rote Flüssigkeit, wie sie den Abfluss runter gespült wurde.

Dieser innerliche unbeschreibliche Schmerz, ließ mich nicht mehr los.
Er hatte mich fest in der Hand und versuchte mich von der Bildfläche zu verdrängen.
Ich war nicht mehr ich selbst.
Ich wollte alles beenden...
Doch das ging nicht.

Warum tat es so weh...

Plötzlich wurde ich aus meiner depressiven Stimmung geworfen, es klopfte an der Tür:

"Darkness? Ist alles gut bei dir?, du bist schon ca. Vier Stunden da drin, ich mache mir langsam Sorgen", meinte Jeff sorgsam in einer beruhigenden Stimme.

Sofort schlich sich wieder ein leichtes lächeln in meinen Gesicht.

Ich wusste nicht wohin ich die Klinge packen sollte, dann entschied ich mich spontan sie einfach wieder zu schlucken.

Ich spürte die scharfe Klinge in meinen Hals, sie schnitt mir meine Speiseröhre auf und hinterließ außerhalb ebenfalls Wunden.

Vorsichtig und mit noch heißerem Wasser, spülte ich mein dickflüssiges Blut weg... bis es nicht mehr zu sehen war.
Meine Wunden bluteten jedoch weiterhin...

Da ich Jeff nicht antwortete wusste ich, dass er wahrscheinlich bald hier rein kommen würde.
Naja so lange kannte ich ihn nicht, das ich es einschätzen konnte, aber wahrscheinlich hoffte ich bloß mit so einer Reaktion seinerseits.

Und tatsächlich.

"Darkness?, ich komm jetzt rein erschreck dich nicht", meinte er ernst und mit leichter Panik in der Stimme.

My dark life  (BoyxBoy, Jeff The Killer) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt