Kapitel 17 - Auskundschaftung ✔️

761 66 26
                                    

"Auf jetzt!", zischte Rex, als alle vier von uns nacheinander, im Schatten verborgen, an einer vorbeimarschierenden Patrouille von Kampfdroiden vorbei huschten.

Es war bereits die vierte Patrouille, der wir begegnet waren und ich hatte das Gefühl, das wir noch sehr viel weiteren begegnen würden. Was ein gutes Zeichen sein musste, wenn Rex dabei war, uns zu dem strategisch wichtigen Punkt der Separatisten zu führen, auf den Commander Tano uns am Vortag während der Missionsbesprechung hingewiesen hatte.

Mehrere Tage waren nun seit dem Kuss am Markt vergangen, was jedoch keineswegs bedeutete, dass dieses Ereignis nicht in jeder einzelnen freien Sekunde meine Gedanken besetzte. Sie waren immer da, besonders wenn Rex in der Nähe war. Und das war leider sehr oft der Fall.

Jedenfalls hatte es auch für eine recht schlaflose Nacht gesorgt, in der wir uns zum Schlafen jeweils auf die andere Seite gerollt hatten, ohne noch große Worte zu wechseln. Ich wusste nicht, ob er zu irgendeinem Punkt geschlafen hatte, aber ich hatte es nicht. Stattdessen hatte ich einfach nur die Wand mir gegenüber angestarrt, bis ich an irgendeinem Punkt nur leicht eingedämmert war.

Nichts, was Rex gestern Abend noch gesagt oder getan hatte, hatte darauf hingedeutet, dass ihn diese Sache noch weiter beschäftigte. Wenn es doch der Fall war, war er auf jeden Fall gut darin, es zu verstecken. Und auch wenn ich wusste, dass es so vermutlich besser war, war da diese immerzu anhaltende Enttäuschung und Schmerz. Hätte uns ein Außenstehender gesehen, wäre er niemals auch nur auf den Gedanken gekommen, dass etwas vorgefallen sein könnte und auch Hardcase schien mehr oder weniger nichts davon mitbekommen zu haben.

Inzwischen hatte ich diese Mission schon oft genug in Gedanken verflucht, wobei mir Verwünschungen und Verfluchungen durch den Kopf gegangen waren, die ich niemals auszusprechen wagen würde.

Wahrscheinlich wäre der beste Vorgang in einer solchen Situation gewesen, direkt mit Rex darüber zu reden. Aber das war bis jetzt nicht passiert, was unter anderem auch daran lag, dass sich dazu nie eine Möglichkeit ergeben hatte. Mit Wanzen in der gesamten Wohnung verstreut, konnte man sich kaum über sowas unterhalten und ansonsten waren wir nie unter uns gewesen.

Ich wusste nicht einmal, ob er sich darüber aussprechen wollte. Zumindest hatte er am Abend auch zu keinem Zeitpunkt versucht, eine wortlose Unterhaltung per Notizen zu starten.

Es waren Gedanken und Zweifel, die mich von innen heraus fraßen. Nicht gerade hilfreich für verdeckte Missionen, wie ich mir immer wieder einzureden versuchte. Aber manche Gefühle waren eben stärker als Pflichtgefühle.

Ich ballte meine Hände leicht, als Lucky mich mit einem besorgten Blick anstupste, wie um mich zu fragen, ob ich okay sei. Vermutlich war er der einzige, der im Moment meine Gefühlswelt halbwegs deuten konnte. So wie es eigentlich schon immer der Fall gewesen war, selbst als wir noch Kadetten waren. Ihm hatte ich schon immer meine tiefsten Gefühle und Gedanken anvertraut und er tat dasselbe. Aus diesem Grund war ich umso froher, ihn nun auch in dieser Mission bei mir zu haben.

Mit einem knappen Kopfnicken und einem schrägen Lächeln in seine Richtung folgte ich rasch Hardcase, welcher gerade mit Rex hinter einem verlassenem Obststand verschwand.

Dieser und Lucky hatten am Vortag auf dem Markt es auch geschafft, einige interessante Informationen aufzuschnappen. Dabei ging es um eben den Punkt, auf den Commander Tano sich konzentrieren wollte.

Um genau zu sein, stellte sich heraus, dass dieser Punkt einer der beiden Hauptstationen der Separatisten war, was bedeutete, dass es auch potenzielle Schwachpunkte aufweisen könnte. Dazu mussten wir uns nur die Gelegenheit verschaffen, die Station ausfindig zu machen und auszukundschaften.

We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt