We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)

Kapitel 40 - Verhandlungen ✔️

"Liefert sie den Separatisten aus!"

"Nein, lasst sie zu der Republik zurückkehren!"

"Tötet sie einfach! Sonst werden wir entweder die Wut der Separatisten oder der Republikaner auf uns ziehen. Corellia würde ihre Neutralität verlieren und wir würden mittendrin sein!"

Die Bewohner schrieen sich kreuz und quer an. Jeder schien eine andere Meinung zu vertreten, die im direkten Gegensatz zu der Meinung eines anderen stand. Und somit war es unausweichlich, dass das Gebrüll zwischen den Bewohnern von Sekunde zu Sekunde zunahm.

Ich hatte mich noch nie so machtlos gefühlt, wie in diesem Moment. Und es lag nicht an den Fesseln um meinen und Kenobis Armgelenken, sondern viel mehr an der Tatsache, dass ich nichts tun konnte, um die Bewohner zu beruhigen. 

Weder durch Waffen, noch durch Worte. Immerhin standen Kenobi und ich im Mittelpunkt dieses neu entbrannten Konflikts. 

"Ruhe!", brachte Corran schließlich mit erhobener Stimme die Bewohner zum Schweigen. Auf seinem Gesicht spiegelten sich keine Emotionen. Ein Können, das er sich, wie ich es vermutete, im Laufe seiner Karriere als Geschäftsmann angeeignet haben musste. 

Während die letzten Anwesenden langsam zum Schweigen kamen, trat er betont ruhig in die Mitte des Kreises. Die Versammlung vor seinem Zelt hatte man zum Lagerfeuer bewegt, was anscheinend eine Tradition bei den Bewohnern war. Jedenfalls hatte sich jeder Anwesende zu Beginn dieser 'offiziellen' Versammlung sogleich auf einen bestimmten Platz begeben, als ob sie wussten, wo sie stehen sollten. 

Kenobi und ich wurden dabei einfach in die Mitte des Kreises gedrängt, sodass jeder uns sehen konnte. Kein sehr angenehmes Gefühl.

"Wir haben uns heute hier versammelt, weil der Verdacht besteht, dass unsere Gäste separatistische Droiden in unser Lager gelockt haben könnten. Anschuldigungen können ab jetzt frei ausgesprochen werden."

Abrupt brach aufgebrachtes Gemurmel unter den Bewohnern aus. Einige betrachteten uns dabei feindselig, während andere eher misstrauisch wirkten. Doch eins hatten sie gemeinsam: jeder einzelne von ihnen sah so aus, als ob sie einer unbekannten Gefahr gegenüberstehen würden.

Eine einzelne Frau – die, mir bereits vertraute, ältere Wächterin – trat aus der Menge hervor und deutete anklagend auf uns. 

"Es war eindeutig eine List, die sie geplant haben", meinte sie und verengte dabei ihre Augen. Ihre gräulichen Haare wehten um ihren Kopf herum, was sie wie eine Hexe aussehen ließ. Zumindest wäre ihr Aussehen das, was ich mir momentan unter dem Wort 'Hexe' vorstellen würde. "Eine List, um fliehen zu können, während unser Lager ins Chaos stürzt. Beide haben sie sich heute in aller Frühe weggeschlichen. Ohne Erlaubnis. Und als sie zurückkamen, kamen sie mit einem Haufen Kampfdroiden zurück. Wobei, wenn ich mich recht erinnere, seit mehreren Jahrzehnten kein einziger Kampfdroide seinen Weg so einfach zu uns gefunden hat. Zufall wird es wohl kaum gewesen sein."

Ein weiterer, sehr viel jüngerer Wächter trat neben sie, mit einem kampflustigen Funkeln in seinen Augen. Er hatte lange braune Haare, die sein Gesicht umrahmten und seiner Statur nach zu urteilen, hatte er sich in den letzten Tagen nicht vor dem Krafttraining gedrückt. 

Ich kannte ihn nur vom Sehen her und hatte bereits dadurch mehrmals gemerkt, dass er nicht nur kampflustig aussah, sondern dies auch eine seiner hervorstechensten Charaktereigenschaften waren. Wenn man also nicht unbedingt auf einen Kampf aus war, sollte man es also vermeiden, ihn zu verärgern. 

"Hätten wir sie gleich an die Separatisten ausgehändigt als wir sie damals gefunden haben, wäre uns eine Menge Ärger erspart gewesen. Wir wären ohne die beiden mit allen Eindringlingen gut zurechtgekommen. Egal ob Tiere oder benachbarte Truppen", knurrte er und blickte Corran herausfordernd an. "Stattdessen wissen die Separatisten nun, dass diese...Republikaner auf ihrer Flucht vor ihnen von jemanden unterstützt werden. Und bald werden sie wissen, dass wir es waren."