Kapitel 25 - Geködert ✔️

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"Ihr wollt mir weismachen, dass ich mich mit Alessia geprügelt habe und sonst, wie Hardcase es gerade tut, dumm in die Luft gestarrt habe?", fragte Lucky entgeistert und blickte abwechselnd Rex und mich an, nachdem wir ihn über die Lage aufgeklärt hatten.

Als ich nur knapp nickte, nachdem Rex und ich einen Blick ausgetauscht hatten, vergrub Lucky sein Gesicht in seinen Händen.

"Wie ist das bloß möglich?", stöhnte er und legte dann mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken. "Das ist verrückt."

"Das kannst du laut sagen", brummte Rex und klopfte ihm wohl als eine tröstende Geste auf den Rücken, ehe er ihn plötzlich in eine Umarmung zog, die Lucky mit einem überraschten Laut über sich ergehen ließ. Ich hatte Rex schon lange nicht mehr so erleichtert gesehen. Es war wohl harter für ihn gewesen als ich vermutet hatte, mit zwei seiner Brüder gefangen gewesen zu sein, die mental abwesend waren.

"Bekomm ich auch eine Umarmung oder sind wir noch nicht soweit im Thema Vertrauen?", schaltete ich mich nach einem Moment des Zusehen ein, wofür ich ein leises Lachen, trotz der angespannten Lage, erhielt. Kurz darauf fand ich mich tatsächlich in einer kleinen Gruppenumarmung wieder.

Es tat besser, als ich es erwartet hätte, meine Brüder wieder so nah bei mir zu spüren. Es war schließlich das Kribbeln in meinem Hinterkopf, das diesen magischen Moment zerstörte und mich dazu verleitete, mich mit einem Anflug von Panik von ihnen zu lösen.

"Rex", sagte ich langsam und versuchte mich auf einen der Emotionen in mir zu konzentrieren, aber dafür wirbelten zu viele herum. Ich kniff die Augen zusammen und fasste mir an die Schläfen, als mein Sichtfeld wieder in weißem Licht verschwand.

"Captain? Was ist mit ihr los?", fragte Lucky langsam und als ich die Augen wieder öffnete, blickten sie mich beide verunsichert an.

Ich entgegnete ihre Blicke nur stumpfsinnig.

Rex' Augen weiteten sich kurz als er verstand, ehe er auf mich zutrat und mich unsanft an den Schultern packte. "Alessia, komm wieder zu dir!"

Die Art, wie er mich besorgt ansah, sorgte dafür, dass sich etwas in mir regte und mein Finger zuckte kurz. Aber es war nicht genug, als dass meine Emotionen wieder an Überhand gewinnen konnten.

"Was ist los?", wiederholte Lucky seine Frage und gesellte sich zu uns, wobei er mich unentwegt besorgt beobachtete.

"Sie hat ebenfalls ein Serum bekommen, das aber nicht immer wirkt", erklärte Rex kurz angebunden und gab mir eine nicht gerade leichte Ohrfeige. Mit zusammengezogenen Augenbrauen, packte ich seinen Arm und drehte ihn unsanft um, bis er sich aus meinem Griff wandte. "Ihre Emotionen sind manchmal stark genug, um die Wirkungen zu übertrumpfen."

Ein Zischen aus der Richtung der Tür ertönte und die zwei stoben hastig auseinander, ehe sie neutrale Gesichtsausdrücke annahmen. Ich drehte mich seelenruhig zur Tür um.

Ein mechanisches Husten kündigte unseren Gast diesmal an, ehe der unter den Klonen meist verhasstester Cyborg eintrat, dicht gefolgt von einer Scharr an Kampfdroiden. Seine schmalen gelben Augen huschten dabei schnell über uns, bevor ein abgehacktes Lachen durch den Raum erklang.

Grievous.

Vod kyramud*. Etwas schrie und kämpfte in meinem Unterbewusstsein.

Ich kannte ihn nur aus Erzählungen, in welchen er immerzu als gewissenlos und kaltherzig beschrieben wurde. Er hatte keine Skrupel davor, alles abzuschlachten, das notwendig war, um sein Ziel zu erreichen. Was er jetzt hier auf Dooku's Schiff tat, war mir allerdings ein Rätsel. Soweit ich wusste, war er sonst immer irgendwo am anderen Ende der Galaxie, um dort nach der Flöte des Counts zu tanzen und für Ärger zu sorgen.

We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt