Kapitel 27 - Sterne ✔️

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Zwei Tage lang zwangen Kix, seine Medic-Kollengen und die Medi-Droiden mich diesmal, entweder im Bett zu bleiben oder mit ihnen einige Therapieübungen zu machen, damit sich mein Körper wieder erholen konnte.

Es waren zwei Tage, in denen ich mich von meiner emotionale Welt wissentlich isoliert und stattdessen bereitwillig und verbissen lächelnd jede Übung verführt hatte.

Mehere Male war es vorgekommen, dass das Messgerät in meinem Kopf deswegen auch Alarm geschlagen hatte. Jedoch nicht, weil es kaum Gehirnaktivitäten erkannt hatte, sondern weil es zu viele waren.

Wann immer Kix mich jedoch darauf ansprach, erhielt er nur eine abwehrende Antwort, mit der ich dann immer schnellst möglichst das Gespräch wieder abbrach. Ich konnte sehen, wie Kix sich dabei jedes Mal einwenig mehr von mir distanzierte, doch dies konnte meine momentanen Sorgen um Lucky nicht verdrängen.

Am Abend des dritten Tag beschlossen die Medi-Droiden dann endlich, dass ich physisch auch schon wieder soweit war, mich ohne Aufsicht wieder frei bewegen zu können.

Dass Kix mir dabei eingeschärft hatte, dass ich trotzdem einmal am Tag bei ihm vorbei gucken sollte, um mit der Therapie weiterzumachen, vergaß ich mehr oder weniger absichtlich, gleich nachdem ich die Krankenstation verlassen hatte. Sollte er mich doch am Ende im Quartier anspringen und dann eigenhändig zur Station zurück schleifen, wenn er wirklich darauf bestand.

Die grauen, eintönige Gänge wirkten seltsam verlassen, als ich herumwanderte. Wahrscheinlich lag es daran, dass die meisten Klone, die derzeitig hier stationiert waren, sich in der Kantine zum Abendessen eingefunden hatten oder sich sonst wo in der Stadt herumtrieben.

Das war das andere, das ich vorgestern herausgefunden hatte, als ich Kix danach gefragt hatte, warum die Krankenstation doch in kleinen Details anders aussah, als ich es in Erinnerung gehabt hatte.

In den Tagen, wo ich im Koma gelegen hatte, waren wir wieder auf Coruscant angekommen und würden auch für die nächsten Tage außer Dienst bleiben. Ich war also in einer Krankenstation auf Coruscant gewesen und nicht auf der Resolute, wie ich anfänglich angenommen hatte. Und als ob ich mich nicht auch so schon genug mit meinen Ängsten quälte, musste jetzt auch noch das Warten obendrauf dem ganzen einen weiteren Stoß geben. Es war das erste Mal, dass ich auf Coruscant war und anstatt aufgeregt zu sein, diesen Planeten zu erkundigen, wollte ich so schnell wie möglich wieder von ihr weg, ohne sie auch nur wirklich gesehen zu haben.

Wenn ich Kix' Worten trauen konnte, war wenigstens General Skywalker bezüglich General Kenobis und Lucky's Gefangennahme pausenlos damit beschäftigt, alle möglichen Hebel umzulegen, um eine weitere Rettungsaktion ausführen zu können. Doch genaue Informationen schienen außer den Jedi keiner zu haben. Trotzdem war es ein kleiner Trost für mich, den ich nur zu gerne annahm.

Ich seufzte leise und blieb stehen, während ich mir zum ersten Mal die Frage stellte, was ich nun mit meiner neu gewonnen Freiheit machen sollte.

Mir war nicht danach, in die Kantine zu gehen, jedoch auch nicht danach, zurück zu den Baracken der Klone zu gehen, um von möglichen Fragen meiner Brüder bombardiert zu werden.

Ich wollte auch nicht wissen, was während unserer Abwesenheit alles passiert sein könnte. Vielleicht war sogar noch jemand aus der Wildfire Squad auf Ryloth umgekommen oder wurde ebenfalls vermisst. Dies waren tendenzielle Neuigkeiten, mit denen ich mich gerade nicht befassen konnte.

Daher fasste ich schnell den Entschluss, in die Stadt zu gehen. Eine Klonbar schien zum ersten Mal in meinem Leben ein guter Rückzugsort zu sein.

Der Weg zu der einen Bar, den ich von einem anderen, mir bis jetzt unbekannten Klonsoldat beschrieben bekam, war nicht lang, doch als ich an dieser ankam, verwarf ich meine Idee schnell.

We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt