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PoV Levi
„Ich verstehe dein Problem nicht!", rief ich aufgebracht und begann im Wohnzimmer auf und ab zu laufen. „Ich will nicht, dass du länger mit ihm arbeitest.", knurrte Erwin nur und sah mich sauer an. „Es ist mein Job, Erwin! Wenn ich das abblase, kann ich meine Beförderung vergessen." - „Immer geht es nur um deine Beförderung.", er stand auf und baute sich vor mir auf.

„Das musst du gerade sagen! Seit Monaten bin ich dir scheiß egal. Es ist immer nur die Arbeit hier, die Arbeit da! Ich habs satt. Ich werde garantiert nicht meine Fälle abgeben, nur weil du mit deiner scheiß Eifersucht nicht klar kommst!", brüllte ich ihn an und wich gekonnt zurück, als er auf mich zu ging. „Komm mir nicht zu nah!", fauchte ich angepisst. Er würde mich niemals verletzten, doch bei mir haben, wollte ich ihn auch nicht.

„Also darf ich jetzt nicht eifersüchtig sein, wenn du mit einer Nutte zusammenarbeitest?!" - „Du hast einfach keinen Grund dazu! Wenn ich dich mit einer Nutte betrügen wollen würde, hätte ich das längst getan. Denk doch mal nach du Idiot! Ich renne dir seit Monaten hinter her, damit es vielleicht ein bisschen wie früher ist, wo du noch nicht mit Büchern verheiratet warst! Denkst du ich würde mir so viel Mühe geben, wenn ich dich betrügen wollen würde?!"

„Du hast keine Ahnung, wie Eren drauf ist! Der hat gefühlt mit der halben Schule was am Laufen." - „Also denkst du, ich wäre genauso leicht rumzukriegen, wie pubertierende Kinder?!", empört sah ich zu ihm rauf und erkannte schnell, dass er es nicht so gemeint hatte. Doch mal wieder war sein Ego zu groß um das zuzugeben.

„Dass du weiter mit ihm arbeiten willst, scheint das jedenfalls zu bestätigen!", meckerte er dann und ich schnaubte belustigt auf. „Ich arbeite! Du kannst dir deine Schüler doch auch nicht aussuchen."

„Ich fahre meine Schüler nachts aber nicht nach Hause!", brüllte er dann plötzlich und geschockt starrte ich ihn an. „Was?", kam es mir über die Lippen und ich griff nach meinem Handy. „Warum warst du an meinem Handy?", die plötzliche Ruhe in meiner Stimme schien den Größeren zu verunsichern, denn er antwortete nicht, sah mich nur schuldbewusst an.

„Fick dich, Erwin!", schrie ich dann plötzlich und knallte das Iphone auf den Tisch, ignorierte das knackende Display. Soll es doch kaputt gehen, ich hatte es immerhin nicht bezahlt. „Du spionierst mich aus, ehrlich?! Was zur Hölle habe ich getan, dass du heimlich an mein Handy gehst und mich überwachst?"

Er hatte meinen Live-Standort mit sich geteilt. „Ach jetzt auf einmal kannst du nicht mehr rumschreien, ja?!", ich jedoch konnte es noch sehr gut. Doch ich wollte meine Energie nicht verschwenden.

Stattdessen drehte ich mich von ihm weg, ging ins Schlafzimmer, wo ich eine Sporttasche aus dem großen Kleiderschrank holte, das Nötigste rein schmiss und dann mit geschulterter Tasche zurück ins Wohnzimmer ging. Erwin stand unverändert da, starrte schuldbewusst auf den Boden. Ich krallte mir wortlos mein Handy - welches erstaunlicherweise heil geblieben war - und meine Schlüssel.

Gerade drückte ich den Türgriff der Haustür runter, da fiel mein Blick auf meine Hand. „Und den hier", damit zog ich den goldenen Ring vom Finger „den kannst du jemandem geben, der sich gerne überwachen lässt." Das Schmuckstück klirrte, als es auf den Boden fiel. Doch es war mir egal. Sollte er ihn behalten.

Die Haustür fiel mit einem lauten Knallen ins Schloss und ich öffnete mein Auto, schmiss die Tasche auf den Rücksitz, setzte mich auf den Fahrersitz, krallte meine zitternden Hände in das schwarze Lenkrad und schrie los. Ich schrie einfach los. Der Frust, die Wut. Es musste einfach raus.

Whore [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt