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PoV Levi
Ich zog die Decke über mein Becken, sah auf mein Handy. Nichts besonderes. Die Politik drehte wieder durch, Hanji hatte mich während der Mittagspause mit ACAB zugespamt. Alles wie immer. Und doch war es das nicht. Es fühlte sich nicht so an.

Ich fühlte mich nicht, wie immer. Ich wusste nicht, ob es Wut, Traurigkeit oder reiner Frust war. Doch etwas in mir ließ mir keine Ruhe. Dieses Gefühl war nervtötend. Es war wie ein Stechen in meiner Brust. Und jedes Mal, wenn ich darüber nachdachte, was es verursachen könnte, wurde es nur noch schlimmer. Und es nervte mich. Diese Ungewissheit nervte mich. Die Verwirrung. Einfach alles. So wie immer.

Immerhin eine Sache, die gleich geblieben war.

Meine Gedanken drifteten ab. Sie wanderten zu Erwin. Was er wohl gerade tat? Ob es ihn wirklich nicht kümmerte? Vielleicht hatte Eren es einfach falsch gedeutet? Oder Erwin war wirklich besser darin geworden seine Emotionen zu verstecken. Doch egal was es war, es beunruhigte mich. Wenn jemand wie Eren sofort merkte, dass etwas nicht stimmte, was würden meine Kollegen denken? Ich hatte es zwischenzeitlich sowieso nicht unbedingt leicht als offen schwuler Cop. Wenn ich nun auch noch weinerlich und bemitleidenswert rüberkam, konnte ich den Respekt der Anderen vergessen.

Nur weil ich der Vorgesetzte Detective war, hieß es nicht, dass sie mir aufs Wort gehorchten. Viele von ihnen stellten sich gerne mal quer und zogen ihr eigenes Ding durch. Zwar immer mit Erfolg, dennoch. Es war nicht gut. Sie hatten trotz allem Respekt vor mir. Und ich hatte Angst diesen Respekt zu verlieren. Wer wollte einen weinerlichen Vorgesetzten? Niemand.

Ich durfte nicht so wirken. Niemals durfte ich so wirken.

Ich sah auf die Uhr. 12:52am
Entschlossen schlug ich die Decke zurück, stieg aus dem Hotelbett, zog mir schnell etwas Angemessenes über und verließ dann das Zimmer. Lief an der übermüdeten Putzfrau vorbei und bahnte mir meinen Weg aus dem großen Gebäude.

Wie immer - typisch New York - war die Stadt hell erleuchtet und ein paar Teenager liefen an mit vorbei. Hatten ihren Spaß. Und auch wenn sie wahrscheinlich noch nicht 21 waren, sagte ich nichts gegen die Vodkaflasche in der Hand eines Mädchens. Ich war in dem Alter nicht besser. Und es nervte schon, wenn die Bullen einem immer alles versauten.

Ich ging zu meinem Wagen, setzte mich auf den Fahrersitz und fuhr ein paar Blocks, ehe ich am Times Square ankam und eine Gruppe junger Erwachsener vor einem der Kinos entdeckte.

Ich fuhr an die Seite und erlangte sofort die Aufmerksamkeit der leicht bekleideten Frauen und Männer. Ich ließ das Fenster der Beifahrerseite runter und sah mich nach jemand ganz bestimmten um.

Wie erwartet stand ein brünetter junger Mann dort und sah meinen Wagen misstrauisch an. Als er mich erkannte, stolzierte er - ohne sich etwas anmerken zu lassen - zu mir und beugte sich in den Fensterrahmen. „Kann ich helfen?", fragte er verführerisch. „Steig ein.", murrte ich nur und er kam dem nach, nahm neben mir Platz und winkte seinen Kolleginnen hämisch zu.

Ihnen war die Eifersucht ins Gesicht geschrieben. „Ich hatte mich schon gefragt, wann Sie mich endlich an sich ranlassen.", grinste Eren und fuhr mit seinen grazilen Fingern über meinen Nacken, was bei mir eine Gänsehaut auslöste. Nichts weiter als eine sensible Stelle.

„Dafür bin ich nicht hier.", erklärte ich und bog in eine Gasse ein, in der niemand mit seinen nächtlichen Aktivitäten beschäftigt zu sein schien.

„Ach kommen Sie schon. Was haben Sie denn bitte zu verlieren?", raunte er leise und rutschte näher an mich ran, legte sein Kinn auf meine Schulter. Und auch, wenn er Recht hatte und ich eigentlich nichts zu verlieren hatte, schob ich den Jüngeren von mir weg und drehte mich zu ihm.

„Woran hast du gemerkt, dass etwas nicht stimmt?", fragte ich dann und er seufzte genervt auf. „Ernsthaft, reden? Wehe ich werde nicht bezahlt!", zischte er dann. Bei meinem mahnenden Blick knickte er jedoch ein und begann zu reden: „Hab ich doch schon gesagt. Klamotten, Geruch, Ring." - „Du hast es gemerkt, bevor du das alles gesehen hast.", murmelte ich dann und spielte darauf an, dass er meine schlechte Laune angemerkt hatte.

„Ach das. Keine Ahnung. Sonst sitzen Sie aufrecht und nicht so gebeugt. Und es standen mehrere Kaffeebecher auf dem Schreibtisch. Sonst steht höchstens einer da. Sie schienen gestresst und müde.", erklärte er dann und richtete sein enges Top. Wie konnte ihm in dem Ding nicht kalt sein?

„Das ist alles?" - „Das ist alles.", Eren grinste mich wieder so dämlich an und rutschte dann näher zu mir. Legte seine Lippen an mein Ohr. „Darf ich jetzt meinen Job machen, Sir?" Sein Atem - und auch dass er mich so nannte - verpasste mir eine Gänsehaut und dennoch drückte ich ihn wieder weg. „Ach jetzt kommen Sie schon! Ich will Spaß haben.", er begann zu schmollen und kreuzte die Arme vor der Brust.

„Wenn ich jetzt zurück gehe, muss ich mir sonst irgendeine Lüge einfallen lassen. Dass Sie keinen hochgekriegt haben oder sowas. Und das wird sich rumsprechen.", grinste er dann und ich hob nur eine Augenbraue, drehte meinen Kopf von ihm weg.

Eren jedoch nutzte das aus, legte in Windeseile seine Lippen an meine freigelegte Haut und stützte seine Hand auf meinen Oberschenkel und ließ seine Zunge über meinen Nacken fahren.

Ich bewegte mich nicht. Ging weder drauf ein, noch wehrte ich mich dagegen. Ich ließ es einfach zu. Ich ließ zu, dass seine Hand von meinem Oberschenkel zu meinem Schritt wanderte und fest zupackte. Ließ zu, dass Eren mir ins Ohr stöhnte. Und auch, wenn ich mir nichts anmerken lassen wollte, so spürte ich deutlich, dass das Blut in meinem Körper südlich wanderte und seinen Platz an meiner Mitte fand.

Und nicht nur ich hatte es bemerkt. Eren lachte leise auf, begann mich durch den Jeansstoff zu massieren und knabberte an meinem Ohr. Ungewollt keuchte ich auf und Eren löste sich von mir, sah mich grinsend an. „Jetzt können Sie mich zurück bringen. Immerhin weiß ich jetzt, dass Sie doch einen hochkriegen.", raunte er frech und begann mit seinen Haaren zu spielen.

„Halt die Klappe!", zischte ich, packte ihn an den Oberschenkeln und hob ihn über die Mittelkonsole. Innerhalb von zwei Sekunden saß er auf meinen Oberschenkeln, hatte seine weichen Lippen auf meine gepresst und bewegte sein Becken gegen meins. Fuck, was tat ich hier? Und warum wollte ich nicht aufhören?

Erens Hände wanderten über meinen Körper, fanden ihren Weg zu meiner Hose, öffneten geschickt den Knopf und fuhren in meine Unterwäsche. Überrascht keuchte ich in den Kuss, drückte Eren näher an mich und genoss seine Hände. Seine Wärme. Alles.

Er öffnete seinen Mund ein wenig, forderte mich indirekt auf den Kuss zu intensiveren, was ich sofort tat, meine Zunge seine berühren ließ und leise aufstöhnte, als er seine Hand an meinem Glied auf und ab bewegte. Fuck, er konnte es so gut. Seine Hände waren fantastisch. Sie waren weich, warm, fühlten sich perfekt an. Ich gab mich dem Jüngeren hin, wie er sich von mir löste, mir mein T-Shirt über den Kopf zog und seine Lippen auf meinem Oberkörper platzierte. Die Hände noch immer an meiner Mitte. Bewegten sich noch immer auf und ab, drückten zwischendurch leicht zu.

Ich vergriff mich in Erens Haaren, stöhnte auf und legte den Kopf in den Nacken. Es fühlte sich so gut an.

Es dauerte nicht mehr lange und ich kam in seiner Hand, atmete schwer und sah in sein grinsendes Gesicht. Wie er sich die Finger ableckte, schluckte. „Jetzt kannst du mich zurück bringen.", raunte er, küsste mich erneut, setzte sich dann, als wäre nichts gewesen auf den Beifahrersitz und reichte mir mein Shirt.

Whore [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt