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PoV Levi
Ich drückte Eren gegen die Wand und stemmte meine Arme neben seinen Kopf, sah zu ihm herauf und belächelte seinen unsicheren Blick. „Verstehe ich dich richtig?", raunte ich dann leise und trat näher an ihn heran. „Ich-ich denke schon?" – „Sag mir doch genau, was du meinst."

Diese plötzliche Unsicherheit kannte ich an Eren nicht. Doch es war nicht so, dass es mir nicht gefiel. Zu sehen, was ich mit ihm anstellen konnte, wenn ich ihm so nah war, war überwältigend. Er vermied den Augenkontakt. War sichtlich nervös. Wusste scheinbar nicht, was er sagen sollte. Ich ging ein wenig von ihm zurück, wollte ihn nicht bedrängen. „Ich will mit dir zusammen sein. Aber ich bin anstrengend. Und wie. Und wenn ich eine Beziehung eingehe, dann muss ich mir einen neuen Job suchen. Und um meine Miete zu bezahlen, werde ich viel arbeiten müssen. Und ich weiß dann nicht mal, ob ich Zeit für eine Beziehung habe. Aber ich will eine, mit dir. Ich weiß nur nicht, ob du das willst.", ratterte er dann herunter und kam dabei wieder näher an mich heran. Sah zu mir herunter, hatte leicht gerötete Wangen. „Entspann dich, Eren.", ich überwand den letzten Abstand zwischen uns, stand ihm nun so nah gegenüber, dass ich seinen Atem an meiner Stirn spüren konnte.

Sah zu ihm hoch.

„Mir ist egal, ob du denkst, dass du anstrengend bist. Und mir ist egal, dass wir uns vielleicht nicht jeden Tag sehen können, weil du arbeiten musst. Mir ist nur wichtig, dass du dir sicher bist. Denn ich bin mir sicher." Statt einer wörtlichen Antwort, presste Eren seine Lippen auf meine, schlang seine Arme um mich und zog mich näher an sich.

Ich schloss genießend meine Augen, begann den Kuss zu erwidern und ging voll und ganz auf seine Bewegungen ein. Er presste seine Hüfte gegen mein Becken, ließ seine Hände über meinen Rücken wandern.

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, drückte Eren wieder an die Wand, wanderte mit meinen Lippen zu seinem Hals und begann die weiche Haut zu küssen. Bewegte mein Becken fordernd gegen seins. Das letzte Mal ist zu lange her.

Leise keuchte der Brünette auf, streckte seinen Rücken durch und hielt sich die Hand vor den Mund. Krallte sich noch immer in meinen Rücken, drückte mich unbewusst noch fester an sich. Plötzlich stieß er mich von sich weg. Irritiert sah ich ihn an, doch begriff schnell, was er vorhatte. Der Brünette kniete sich hin, sah zu mir rauf und griff nach meiner Gürtelschnalle, zog mich an sich.

Ich sah mich in der Gasse um, die Straße war nicht weit entfernt, ein paar Menschen schauten in die Gasse. Konnten uns allerdings nicht sehen. Gingen weiter. Eren öffnete meinen Gürtel, meine Hose, griff fest zu.

-

„Was hast du dir dabei gedacht?", fragte Hanji aufgebracht und tigerte um mich herum. Ich saß in einem ihrer Stühle vor ihrem Tisch. „Ich hatte dir gesagt, dass wenn ihr euch professionell verhaltet, ich nichts unternehmen werde. Aber du kannst nicht einfach einen Einsatz abbrechen, nur weil Eren ein bisschen kneift." – „Er will aussteigen.", erklärte ich nur grob und Hanji blieb stehen. Drehte sich zu mir um.

„Was? Warum?" – „Das musst du ihn selber fragen.", ich wusste nicht, inwiefern Eren ok damit war, dass unsere Beziehung öffentlich sein könnte. Immerhin war ich knapp 15 Jahre älter als er, der Ex seines Hauptprofessors und arbeitete irgendwie mit seiner Schwester zusammen. Ich konnte verstehen, wenn er es nicht öffentlich machen wollte.

„Und du lässt ihn einfach machen?" – „Wir können niemanden zwingen sich zu prostituieren, Hanji. Fälle haben wir vor Eren auch schon aufklären können. Nur, weil es diesmal mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte, heißt es nicht, dass Eren die einzige Möglichkeit für uns war, die Erfolgsrate aufrecht zu erhalten.", Hanjis Aufklärungsrate lag bei 95%. Damit hatte sie die Höchste von uns allen.

Sie sagte nichts dazu, ging stattdessen zur Tür und öffnete sie. Pfiff einmal laut. „Eren, hier rein. Sofort.", forderte sie harsch und ein paar Sekunden später nahm der Brünette neben mir Platz, sah mich unsicher an. „Was ist der Grund?", fragte meine Chefin und lehnte sich an die Tischkante. Sah uns beide mit stechendem Blick an.

„Bevor ich mich krankgemeldet hatte, ist was passiert." Er wollte die Beziehung wohl wirklich noch nicht öffentlich machen. Oder er hatte Angst, dass Hanji dagegen etwas sagen würde, da es meine Arbeit betraf. Ich wusste es nicht. Konnte es nicht sagen. Egal, warum er tat, was er tat, er hatte seine Gründe dafür und die zu hinterfragen, stand mir gerade nicht zu.

„Was ist da passiert?"

Eren seufzte kurz, begann die Geschichte zu erzählen. Ließ ein paar Einzelheiten aus. Erzählte nur das Nötigste, sah dabei auf seine Hände, die leicht zu zittern begannen. Wie gerne ich sie in meine genommen und gehalten hätte. Wie gerne ich näher an ihn ran rutschen wollen würde. Einfach nur, um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da wäre.

„Ich- ich kann nicht mehr so arbeiten. Ich hab- ich hab Angst, dass es wieder passiert.", beendete er seine kleine Geschichte. Dieser Satz klang nicht gelogen. Er klang ehrlich. Aufrichtig. Ängstlich. Er hatte wirklich Angst, dass das nochmal passieren würde.

Mein Blick fiel zu Hanji, welche Eren geschockt ansah, sich dann von der Tischkante abstieß und sich stattdessen hinter ihren Schreibtisch setzte.

„Neil war der Name, ja?"

Whore [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt