Kapitel 25: Party und ein Kuss

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Die Wochen vergingen und schon bald war es der letzte Tag im März. An diesem Abend wollten Ron, Remus und James eine große Party veranstalten, um ihre Geburtstage mit den anderen Gryffindors nachzufeiern. Die Geburtstage selbst waren für alle drei wunderschöne Tage gewesen, doch es war mittlerweile Tradition geworden, zu jedem Geburtstag der Rumtreiber eine Party zu feiern. Also machten sich alle fünfzehn Freunde an die Planung. "Wir müssen aber heute Abend einen Rundgang machen, Schatz.", sagte Lily mahnend beim Frühstück, als James vorschlug, die Nacht durchzufeiern, da am nächsten Tag Samstag war. "Du hast ja recht, Liebling, aber können wir das nicht -" "Nein! Wir können nicht immer alles, worauf wir keine Lust haben, an die Vertrauensschüler abschieben. Das ist nicht richtig und das weißt du auch sehr genau." "Nur noch das eine Mal, bitte!", sagte James bittend und machte seinen Hundeblick. Entgegen aller Erwartungen blieb Lily jedoch standhaft und schüttelte den Kopf. Seufzend gab sich James geschlagen und sagte: "In Ordnung. Wir gehen aber schnell und benutzen die Karte." "Einverstanden.", sagte Lily und gab James einen kurzen Kuss. "Gut, Peter und Remus besorgen Süßes und ein kleines bisschen Alkohol im Honigtopf, Harry und ich gehen in die Küche, um alles für das Buffet zu holen und der Rest dekoriert dann den Turm, in Ordnung?", fragte Sirius voller Tatendrang, doch man sah in seinen Augen, dass der Schein trügte. Seit dem Gespräch mit Regulus im Januar hatten Sirius' Augen ihren Glanz und das schelmische Funkeln, welches immer in ihnen gelegen hatte, verloren. Sir waren matt und dunkel geworden und immer ein wenig gerötet und geschwollen, so als würde Sirius sich nachts in den Schlaf weinen, doch er stritt es vehement ab und behauptete stattdessen, dass er zu wenig Schlaf bekäme und es daher kam. Keiner seiner Freunde kaufte ihm das ab, doch sie wussten nicht, was sie tun sollten, also beließen sie es dabei, ihn auf andere Gedanken zu bringen, indem sie zum Beispiel Partys oder Streiche planten. "Das sind dann aber ziemlich viele, die den Turm dekorieren, das wird doch nur ein heilloses Durcheinander.", protestierte Marlene. "Stimmt, du hast recht, Marls. Wie wäre es, wenn noch zwei von uns, vielleicht ich und Hermine zu Dumbledore gehen und ihn bitten, die Party zu genehmigen?", schlug Ginny vor. "Und was machen wir, wenn er es nicht erlaubt?", fragte Dorcas skeptisch. "Genau, dann wäre alles umsonst.", warf Peter ein. "Zur Not muss Mine halt einen Vergessenszauber anwenden.", sagte Ron und zuckte mit den Schultern. "Ron, das wird Dumbledore doch merken.", sagte Hermine. "Er wird es schon genehmigen. Und wenn nicht, dann feiern wir eben nicht heute, sondern morgen Abend.", sagte Frank und die anderen stimmten grinsend zu.

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"Hestia, wirf mal die Luftschlangen rüber!", rief Dorcas quer durch den Gryffindorturm. "Bin ich etwa Jägerin, oder was?", maulte die Angesprochene
- oder sollte man sagen, Angeschrieene -, tat jedoch trotzdem, was Dorcas wollte. Seit einer Stunde waren sie nun schon dabei, den Gemeinschaftsraum für die Party schön herzurichten. Dumbledore's Segen hatten sie, dieser fand die Idee sogar ausgesprochen gut, wenn man Hermine's und Ginny's Bericht glauben wollte. Auch Lily, die ja eigentlich genug mit ihrem Schulsprecherkram zu tun hatte, half fleißig dabei mit, Lichterketten, die so verzaubert waren, dass sie die Farben änderten, zu befestigen. Hestia, Alice, Dorcas und Hermine hatten den Gemeinschaftsraum übernommen, Ginny, Lily Marlene und Emmeline den Schulsprechergemeinschaftsraum, den Lily und James für das Buffet zur Verfügung stellten. Harry, Frank und Ron waren nun gemeinsam mit Remus und Peter, die soeben aus dem Honigtopf zurück waren, das Buffet aufzubauen, während Sirius und James, der sich genauso wie Lily die Zeit, die er eigentlich gar nicht hatte, genommen hatte, um zu helfen, im Schulhaus herumgingen und Einladungen sowohl an Freunde, als auch an unbekannte Gryffindors verteilten. Ab und zu bekam auch ein Schüler eines anderen Hauses mal eine Einladung in die Hand gedrückt, um es im Haus weiterzugeben, wo aber kein einziger Slytherin dabei war. Am Abend war dann schließlich alles soweit fertig: Die Musik lief, das Buffet stand, der Geschenketisch war Augen auf und alle schick gekleidet. Und dann kamen auch schon die ersten Gäste, die, egal ob Gryffindor oder nicht, jeweils ein kleines Geschenk für Ron, Remus und James dabei hatten. Nach und nach stapelten sich diese auf dem Geschenketisch, der nun immer voller wurde, während das Buffet sich leererte. Später am Abend wurde dann auch der Alkohol auf die Tische gestellt. Hermine probierte sich an einem Glas Feuerwhiskey, überließ es dann jedoch Ron, dieses zu leeren und bediente sich stattdessen lieber am Butterbier. Während eigentlich alle darauf achteten, nicht zu viel zu trinken, war Sirius alles egal. Es schien, als wolle er sich nur betäuben, was ja auch stimmte, da er am Boden zerstört war. Klar, nach außen zeigte er das nicht, aber in seinem Inneren herrschte eine Chaos, das von einem stetig tobenden Sturm verursacht worden war. Sirius war einfach viel zu aufgewühlt, um darauf zu achten, was oder wie viel er trank. So kam es, dass er ziemlich schnell ziemlich sturzbetrunken war. Erst hatte er noch mit allerhand Mädchen geflirtet, doch nun machte es den Anschein, er würde gleich in dem Sessel, in dem er saß, die Augen schließen und einschlafen. Als Marlene das bemerkte, kämpfte sie sich durch die vielen Gäste zu dem schwarzhaarigen Black. "Was ist los, Sirius?", fragte sie laut, damit Sirius sie auch verstehen konnte. Vorausgesetzt, er wäre einigermaßen nüchtern gewesen. "Jaja, du bist auch sehr hübsch.", lallte Sirius und Marlene lachte kurz auf, ehe sie wieder ernst wurde. "Du musst sofort in den Schlafsaal, ansonsten fällst du ja bloß noch um.", seufzte das Mädchen und rief nach Remus, der in ihrer Nähe stand. "Bei Merlin, Sirius!", sagte dieser geschockt und betrachtete seinen Freund. "Wir müssen ihn in unseren Schlafsaal bringen, ansonsten schüttet er sich nur noch weiter voll.", meinte der Rumtreiber besorgt und wenig später war Sirius von ihm und Marlene in den Schlafsaal der Rumtreiber gebracht worden. Der Werwolf schien jedoch zu spüren, dass Marlene mit Sirius allein sein wollte und ging wieder nach unten. "Du solltest jetzt schlafen, Sirius.", sagte Marlene bestimmt und strich dem Rumtreiber eine Haarsträne aus der Stirn. Insgeheim schwärmte sie schon lange für Sirius, doch sie wollte nicht, dass er sie sich leicht erkämpfen konnte, sie wollte, dass er ein wenig Arbeit haben würde. Doch als Sirius sich in ihre Hand schmiegte, die auf seiner Wange ruhte, konnte Marlene nicht anders, beugte sich zu dem Mädchenschwarm hinunter und küsste ihn leidenschaftlich. Der Kuss wurde fordernder und ihre Zungen umspielten sich. Schwer atmend lösten sie sich schließlich wieder. "Danke.", murmelte Sirius, der mit einem Mal gar nicht mehr so betrunken schien. "Weißt du, ich habe das mit dem Date ernst gemeint.", sagte er und sah Marlene fragend und zugleich erwartungsvoll an. "Wir bereden das morgen, ja? Du musst jetzt erst einmal schlafen. Und ich gehe runter." Doch Sirius dachte nicht daran, sie gehen zu lassen. Stattdessen zog er sie mit starken Armen zu sich ins Bett und kuschelte sich an sie. Marlene seufzte kurz, schickte einen Patronus an Remus, dass sie bei Sirius bleiben würde, zog die Vorhänge des Betts bis auf einen kleinen Spalt zu, deckte sie beide mit der Decke zu und schloss die Augen...

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Stöhnend richtete Sirius sich auf. Er hatte unglaublich starke Kopfschmerzen. Gerade wollte er sich wieder in seine Kissen fallen lassen, als er ein Gähnen hörte. Er drehte sich um, sah auf seine Matratze und zuckte zusammen. Dort lag Marlene. Da fiel ihm der gestrige Abend ein und er sah sie an. Marlene schaute mit wachen Augen zurück. "Und?", fragte Sirius und sein Herz klopfte schnell vor Aufregung in seiner Brust. "Ja. Aber wenn du es nicht schaffst, mich von dir zu überzeugen, dann war's das." Zufrieden nickte Sirius, er war sich sicher, dass es nicht einfach werden würde, aber er glaubte auch, dass er es schaffen könnte.
Und das beste war: Dieser Tag war ein Samstag, also könnten sie ein wunderschönes Date auf dem Schlossgelände, zu Beispiel am See haben. Sofort sprang Sirius auf, um ein wunderschönes Date zu planen und ließ eine selig lächelnde Marlene in seinem Bett zurück. Am Nachmittag verbrachten die beiden dann wunderschöne Stunden zusammen, zwar nicht am See, aber dafür auf einer Lichtung im verbotenen Wald, die aber nah genug am See lag, dass es nicht verboten war, dort zu sein. Nach diesen Stunden war es dann offiziell: Sirius Orion Black und Marlene McKinnon waren ein Paar.

Harry Potter und die Zeitreise zu den Rumtreibern und zurück!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt