Kapitel 31: Zweisamkeiten

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"Hey, möchtest du vielleicht mit mir nach Hogsmeade kommen? Du weißt doch, dieses Wochenende ist wieder Hogsmeadewochenende.", oder: "Hallo, hast du Lust, am Wochenende mit nach Hogsmeade zu kommen? Wir könnten uns im Drei Besen treffen." - Solche Sätze klangen in der Woche vor dem nächsten Hogsmeadewochenende durch ganz Hogwarts. Nur von zwei Personen kam nichts, was auch nur ansatzweise in diese Richtung ging. Und das, obwohl sie sich gegenseitig anschmachteten. "Wir müssen etwas unternehmen!", sagte Lily am Freitag Abend entschlossen zu James. "Was willst du denn da unternehmen? Die beiden streiten doch vehement ab, etwas für den anderen zu empfinden." "Wir müssen alle zusammen nach Hogsmeade gehen. Und dann verschwinden alle Pärchen nach und nach. Bis die beiden irgendwann alleine da sitzen.", schlug Lily vor. "Das ist gut. Dann müssen Remus und Dorcas einfach einsehen, dass sie füreinander bestimmt sind.", meinte James und gab Lily einen Highfive.

OoOoO

Am nächsten Morgen fragte Lily die anderen beim Frühstück: "Leute, wollen wir heute alle zusammen nach Hogsmeade gehen?" Die vier Zeitreisenden sahen sich kurz an, bevor Ron entgegnete: "Wir wollten eigentlich mal wieder etwas zu viert machen..." "Okay, kein Problem.", meinte Lily etwas enttäuscht, konnte die vier aber auch verstehen. Auch Alice und Frank und Emmeline, die sich mit ihrem Bruder treffen wollte, lehnten ab. Der Rest stimmte zu und so gingen sie nach dem Frühstück los. Im Drei Besen angekommen setzten sich die acht zusammen an einen Tisch und bestellten bei Madame Rosmerta je ein Butterbier. Fröhlich unterhielten sie sich, bis die Bestellung kam. "Wer zahlt?", fragte Madame Rosmerta und James meinte spontan: "Ich gebe euch einen aus." "Krone, das ist echt nicht -" "Moony, ich gebe euch einen aus und basta! Wie viel?", fragte James nn an die Wirtin gewandt. "Sechzehn Sickel." Ohne auf die Proteste seiner Freunde zu hören bezahlte James mit einer Galleone und meinte großzügig: "Stimmt so." "Danke.", sagte Madame Rosmerta und verschwand, um die nächsten Bestellungen aufzunehmen. Zufrienden lächelnd drehte James sich wieder um hob die Hände. "Ich weiß, dass du jetzt gleich sagst, dass das nicht nötig gewesen wäre, aber so geht es doch viel schneller, Moony.", sagte er an den Kopf der Rumtreiber gewandt und dieser gab seine Protestversuche auf. Nach einiger Zeit erhoben sich Peter und Hestia mit den Worten: "Wir wollten noch einen Spaziergang um den See machen. Bis heute Abend." "Ja, wir gehen jetzt auch. Wir haben noch einen Tisch in Madame Puddifoot´s reserviert. Bis später.", sagte Marlene und zog Sirius mit sich aus dem Lokal. Leise konnte man noch seine kläglich protestierende Stimme hören: "Moment, Madame Puddifoot´s? Davon weiß ich nichts. Ich will da nicht hin! Nein!" Drinnen brachen die restlichen vier in herzliches Gelächter aus, doch bald gingen auch Lily und James mit der Ausrede, noch etwas Zeit für sich haben zu wollen. "Da waren es nur noch zwei.", sagte Dorcas schmunzelnd und Remus nickte gedankenverloren. Plötzlich hob er den Kopf und sah sie ernst an. "Dorcas, ich wollte -" "mit mir reden, ja. Ich auch mit dir.", ergänzte sie seinen Satz und Remus sah sie aus großen Augen an. "James, Sirius und Peter wollen uns verkuppeln.", platzte Remus heraus und Dorcas grinste. "Die Mädels wollen das auch." "Warum?", fragte Remus und warf theatralisch die Hände in die Luft. "Naja, sie sind der Meinung, wir sehen gut zusammen aus. Aber wegen diesen Verkupplungsversuchen sitzen wir jetzt hier alleine im rappelvollen Drei Besen. Tolle Freunde.", meinte Dorcas sarkastisch und Remus dachte schon, sie nähme es ihren Freundinnen wirklich übel, doch da musste sie lachen. Erleichtert stieg Remus ein und die beiden lachten so laut, dass sich sogar schon manche nach ihnen umdrehten. Gemeinsam standen sie auf und verließen den Drei Besen, um nach Hogwarts zurückzugehen. Während sie nebeneinander her liefen hing jeder seinen Gedanken nach. "Vielleicht sollten wir ihnen einfach das geben, was sie verlangen.", brach Dorcas gedankenversunken die Stille und Remus schreckte auf. "Was?", fragte er und sah, wir Dorcas leicht errötete, als sie bemerkte, dass sie laut gedacht hatte. Wie sie so dastand, mit geröteten Wangen, zerzaustem Haar und einem verlegenen Lächeln im Gesicht war sie für Remus so unglaublich schön, dass er völlig unbewusst einen Schritt nach dem anderen auf sie zu machte. Und auch Dorcas näherte sich Remus langsam, bis sie irgendwann dicht voreinander standen. Lange sahen sie sich in die Augen, während sich ihre Gesichter immer näher kamen. Remus konnte keinen klaren Gedanken fassen und spürte nur ein starkes Kribbeln, wir tausende Schmetterlinge im Bauch, als sich ihre Lippen trafen. Ein heißer Kuss entbrannte und Remus legte sanft seine Arme um Dorcas' Schultern, um den Kuss zu intensivieren. Für beide war es der allererste und auch der allerschönste Kuss ihres Lebens. Lange küssten sie sich, aber irgendwann mussten sie sich lösen, denn es dämmerte schon. Dummerweise hatte keiner der beiden eine Uhr dabei, um zu sehen, wie spät es war, aber beide gingen davon aus, dass die Sperrstunde schon begonnen hatte. "Lass uns durch den Geheimgang beim Honigtopf zurückgehen.", schlug Remus vor und erklärte Dorcas auf ihren fragenden Blick hin, wo genau der Geheimgang verlief und wo er hinführte. Zum Glück war der Besitzer des Honigtopfes sehr freundlich und auch nachsichtig und ließ die beiden trotz der späten Stunde noch herein. Sie erzählten ihm, dass sie ein Geburtstagsgeschenk für eine Frendin kaufen wollten und Dumbledore sie deshalb nocheinmal nach Hogsmeade gelassen hatte. Während der Besitzer nach hinten in den Laden ging, um die Kasse zu holen, Band Remus einen kleinen herbeigezauberten Strick um die Türklinke außen und die Türklinke innen, sodass die Tür nicht geschlossen werden würde. Diesen Strick belegte er noch schnell mit einem Zauber, Damit man ihn nicht sah und nicht spürte, als der Besitzer auch schon zurückkam. Misstrauisch beäugte dieser den Zauberstab, den Remus nicht schnell genug hatte verschwinden lassen. Doch der Werwolf setze sein bestes Lächeln auf und meinte: "Ich habe nur schnell meinen Schuh gebunden." Dorcas musste sich sichtlich das Lachen verkneifen und tat so, als müsse sie husten, damit der Verkäufer es nicht sah. Dieser murmelte bloß: "Die Jugend von heute - zu faul, um die Schuhe zu binden. Ts, ts, ts." Auch Remus hatte Mühe, sein Grinsen zu verbergen, doch er schaffte es, die Süßigkeiten mit ernstem Gesicht zu kaufen. Dann verließen die beiden händchenhaltend den Laden. "Remus, deine Ausrede muss ich mir merken.", sagte Dorcas, während sie Tränen lachte. Remus stimmte grinsend zu, bevor er sie beide mit einem Beachte-mich-nicht-Zauber und einem leichten Desillusionierungszauber, der die Personen lediglich viel blasser, aber nicht durchsichtig wirken ließ, belegte. Still warteten sie, bis der Verkäufer die Tür mit diversen Schutzzaubern geschützt hatte, die aber bei geöffneten Türen nichts brachten. Remus merkte sie sich trotzdem, damit er die Tür, sobald er das Seil dann entfernt hätte, schützen könnte. Anschließend ging der Besitzer nach oben in seinen Privatbereich. Leise schob Remus die Tür auf, hielt sie für Dorcas offen und trat dann selbst hindurch. Dann entfernte er das Seil, sprach die Schutzzauber so leise wie möglich und ging mit Dorcas in den Vorratskeller. Dort schoben die beiden mit vereinten Kräften eine Kiste vor der Falltür, hoben sie an und kletterten in den Geheimgang. Anschließend nahm Remus die Zauber wieder von den beiden. Zügig gingen sie nun durch den Geheimgang zurück, doch bevor Dorcas durch die einäugige Hexe klettern konnte, hielt Remus sie auf: "Dorcas, möchtest du meine Freundin sein?", fragte er leise und schüchtern und taumelte erschrocken, als sie ihm in die Arme fiel. "Ja.", flüsterte Dorcas, bevor sie ihren Freund küsste. Dann gingen die beiden in ihre Schlafsäle und fielen alsbald in einen ruhigen Schlaf, in dem sie vom jeweils anderen träumten.

Harry Potter und die Zeitreise zu den Rumtreibern und zurück!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt