Kapitel 63: Kleines Wunder

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"Lily, was ist los?" Besorgt stand James in der Tür zum Badezimmer, in dem sich Lily gerade über der Toilette erbrach. Ohne zu zögern ging er zu seiner Frau und hielt ihr die Haare zurück. Es war erst halb sechs am Morgen und James war nur durch die leere Betthälfte erwacht. Dann hatte er die Geräusche aus dem Bad gehört und nachgesehen.
"Süße, was ist los?", fragte James nun ernster, als Lily soweit fertig war. "Sollen wir zum Arzt? Lily, rede mit mir!" "Nein, nein, schon gut, James. Ich muss dir nur etwas sagen, was du schon längst wissen solltest. Du... Du wirst Vater!" Nun war es raus. Unsicher sah Lily ihren Ehemann an und fragte sich, was er wohl gerade dachte. "Oh Lily... Schatz...", hauchte James ergriffen und drückte Lily fest an sich. "Das ist großartig! Ich freue mich ja so!" Sanft gab er der Schwangeren einen Kuss auf den Kopf. "Ich liebe dich, James Potter." "Und wie ich dich erst liebe, Lily Potter!" Eng aneinander gekuschelt standen die werdenden Eltern in ihrem Badezimmer und freuten sich über dieses Glück, als es plötzlich klingelte. "Lass uns mal schauen, wer das ist, James.", meinte Lily etwas betrübt, als James keine Anstalten machte, sich zu bewegen. "Ist gut.", meinte er und nahm ihre Hand. Als sie die Tür öffneten, sprang ihnen auch schon eine aufgedrehte Alice in die Arme. "Alice, was ist los?", fragte Lily und prompt kam die Antwort: "Wir erwarten ein Kind!" "Das ist nicht wahr! Oh, ich freue mich ja so für euch. Und es kommt noch besser: Wir werden auch Eltern!", sagte Lily überglücklich. "Quatsch, wirklich?", strahlte Alice. "Dann werden sie ja in einem Alter sein. Und sie werden gemeinsam Hogwarts besuchen!" "Ja, es ist wirklich ein kleines Wunder.", lächelte James. "Lasst uns ein kleines Treffen mit den anderen veranstalten, dann können wir es ihnen auch erzählen.", schlug Frank vor und die Idee wurde begeistert angenommen.

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"Oh Lily, Alice, das ist ja sooooo toll!", rief Hestia quietschend und umarmte die beiden Schwangeren abwechselnd. Lily grinste fröhlich und Alice musste ebenfalls lachen. "Hey Hestia, genug geknuddelt, jetzt bin ich dran!", meinte Harry, der plötzlich hinter den drei Frauen stand, vergnügt. "Du wirst ein tolles Kind bekommen, Mum." "Was macht dich denn da so sicher, Harry?", fragte Lily lauernd, doch man konnte den Schelm in ihren Augen sehen. "Ach, ich weiß nicht so genau, es ist einfach ein Gefühl...", sagte Harry grinsend und Lily lächelte. "Und was sagt dir dein Gefühl über das Kind von mir und Frank?", fragte Alice. "Ohh, das wird auch gut, sehr gut sogar.", mischte sich Ron in das Gespräch ein und Alice lächelte zufrieden. Doch diese Gelassenheit währte nicht mehr lange, denn ein paar Minuten später störte ein Patronus die kleine Feier. Es war der Patronus von Alastor Moody. "Es gibt einen Angriff in den Nebenstraßen der Winkelgasse und auch in der Gasse selbst. Ich möchte keineswegs eure Feier stören - an dieser Stelle meine herzlichsten Glückwünsche an die werdenden Eltern -, aber ihr müsst leider später weitermachen. Ich erwarten euch in fünf Minuten am Tropfenden Kessel!" Ein Stöhnen ging durch die Reihe, doch es gab kein Entkommen. Sie hatten sich entschieden, zu kämpfen und nun gab es kein Zurück mehr. "Okay, dann mal los.", meinte Sirius schließlich und fügte noch hinzu: "Und passt gut auf euch auf."

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Einige Wochen später kam schließlich der aufregendste Tag des bisherigen Lebens von Sirius und Marlene - die Wehen hatten schon am 14. Dezember eingesetzt, was zwar etwas früh war, aber dennoch im errechneten Zeitraum lag. Sofort flohten die beiden zum Sankt-Mungos, damit ihr Kind dort das Licht der Welt erblicken konnte. "Oh, hoffentlich geht das auch alles gut...", murmelte Sirius immer und immer wieder, während er neben dem Bett von Marlene auf und ab lief. "Schatz, du machst mich noch nervöser, als nötig. Setz' dich dich bitte einfach hin und bleibe ruhig. Alles andere ist nicht hilfreich.", versuchte Marlene, ihren Mann zu beruhigen, doch dieser dachte gar nicht daran, zu tun, worum sie bat. "Marls, ich kann mich jetzt nicht einfach hinsetzen und abwarten. Ich brauche etwas, womit ich mich beschäftigen kann." Schon fast flehend sah Sirius sie an und Marlene nickte ergeben. "Okay, dann gehe doch bitte zum Kamin und informiere die anderen darüber, dass wir im Mungos sind und sie später gerne für einen Besuch vorbeikommen können. Und informiere bitte vor allem Lily und Peter, die beiden sind schließlich die Paten unserer kleinen Maus." "Wird erledigt, Madame.", sagte Sirius, salutierte einmal und ging dann wie ein Soldat zur Tür hinaus. "Witzbold.", kicherte Marlene und strich über ihren Bauch. Die Schmerzen wurden immer intensiver und wie gerufen kamen auch schon die Heilerin und die Hebamme, die es auch in der Zaubererwelt gab, in den Raum. "So, Mrs. Black, es geht los. Lehnen sie sich bitte einfach zurück und befolgen sie unsere Anweisungen. Ihr Mann ist bereits verständigt und wird in Kürze dazukommen.", erklärte die Heilerin, Miss Andrew, und Marlene nickte. Jetzt wurde es ernst...

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Laute Schreie hallten durch den sterilen Raum, als Marlene und Sirius am Morgen des15. Dezembers glücklich ihr neugeborenes Töchterchen in den Armen hielten. "Wie heißt ihre Tochter denn, Mister Black?", erkundigte sich die Heilerin, während sie die Geburtsurkunde schrieb. "Ihr Name ist Alea Emmeline Black.", sagte Sirius lächelnd und strich seiner grau-blau-äugigen Tochter sanft über das rabenschwarze Haar. "Ich schwöre dir, Alea, deine Mama und ich werden dich mit unseren Leben beschützen - komme, was wolle!"

Harry Potter und die Zeitreise zu den Rumtreibern und zurück!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt