Es war mittlerweile schon weit nach Mitternacht, als Harry der goldene Schnatz wieder in den Sinn kam. Er rief: "Alle mal herhören: Ich öffne jetzt den Schnatz!" Dann nahm er ihn aus seiner Tasche. Sobald das kühle Material seine Finger berührt hatte, kam ein kleiner Hohlraum zum Vorschein. Harry griff gespannt hinein und brachte eine kleine, gläserne Figur zum Vorschein. Sie zeigte einen Löwen, der Flügel, silbriges Fell und Hufe hatte. "Was ist das?", fragte Seamus. "Das ist ein Greif. Diese Tiere gibt es heute nur noch selten, Godric Gryffindor hat sie einst gezüchtet. Man sagt, er war der einzige Zauberer, der sie beherrschen konnte und dem sie gehorchten.", erklärte Hermine ehrfurchtsvoll. "Aber was hat das denn zu bedeuten?", fragte Ron grübelnd, doch Harry erwiderte nur: "Ich werde es mir morgen genauer ansehen, aber jetzt gehe ich schlafen. Gute Nacht, Leute." Und Harry verschwand im Schlafsaal der Jungen. Ginny folgte ihm, denn sie schlief nicht mehr bei sich, sondern bei ihrem Freund. Hermine und Ron handelten ebenso. Als die drei nach oben kamen, saß Harry auf seinem Bett und betrachtete die gläserne Figur, den Greif, wie er nun wusste. "So viel also zu 'Ich schaue es mir morgen genauer an, jetzt bin ich müde' ", neckte Hermine ihren besten Freund lachend und dieser musste ebenfalls schmunzeln. Ginny trat zu ihm und fragte: "Soll ich ein Loch hinein zaubern? Dann kannst du ihn dir um hängen." "Ja, gerne", erwiderte Harry, und Ginny zückte ihren Zauberstab. Erst zauberte sie ein Loch in das Glas, dann noch ein Band, welches sie durch das Loch fädelte. Anschließend legte sie Harry den Greifen um. Doch sobald der Greif Harrys Haut berührte, fing die Welt an, sich zu drehen, nur diese vier Personen blieben an Ort und Stelle. "Was ist das?", fragte Ron ängstlich. "Harry? Harry, du kennst dieses Gefühl auch, oder?", fragte Hermine nun bestürzt. "Ja, Mine. Es fühlt sich genauso an, wie damals, in unserem dritten Jahr." "Ich verstehe nur Bahnhof.", meinte Ron. "Ach Ron, ich hatte damals von McGonagall einen Zeitumkehrer bekommen, damit ich die vielen Kurse, die ich gewählt hatte, auch besuchen konnte.", erwiderte Hermine. "Du meinst, wir haben eine Zeitreise gemacht?" Ein Ausdruck des puren Schocks lag auf Rons Gesicht. "Ja, das denke ich. Nur, dass diese hier uns viel weiter zurückführt."
Schlagartig war alles wieder ruhig. Die Vier sahen sich im Schlafsaal um, der ihnen so viel anders erschien, als der in ihrer Zeit. "Wo sind wir?", fragte Ron, doch keiner antwortete. Also sah auch der Weasley sich um. Plötzlich machte Ginny eine überraschende Entdeckung: "Leute, wann gab es zum letzten Mal einen James alias Krone, einen Sirius alias Tatze, einen Peter alias Wurmschwanz und einen Remus alias Moony in Hogwarts?" "Oh nein", stöhnte Hermine entnervt. "Das gibt's doch nicht. Welches Jahr haben wir bloß?", rief sie frustriert, ehe sie sich die Hand vor den Mund schlug, da sie den schlafenden Frank Longbottom entdeck hatte. Stumm bedeutete sie den anderen, leiser zu reden. "Wir müssen sofort zu Professor Dumbledore! Zum Glück ist Vollmond, sodass die Rumtreiber draußen unterwegs sind!", sagte Harry leise, nachdem er einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte. So machten sie sich auf den Weg zum Schulleiterbüro.
"Wie lautet das Passwort?", fragte Harry den Wasserspeier. "Wer seid ihr, Fremde?", fragte dieser zurück. "Wir kommen aus der Zukunft und müssen mit Professor Dumbledore reden.", sagte Hermine. Der Wasserspeier nickte und ließ sie passieren. Schließlich standen die Vier vor der Bürotür. Ginny klopfte. Niemand öffnete, auch das so vertraute "Herein", was die Vier schon so lange nicht mehr gehört hatten, genauer gesagt, seitdem Albus Dumbledore ermordet wurde, war nicht zu hören. Schließlich klopfte Ginny ein zweites Mal - dieses Mal lauter.
OoOoO
Ein Geräusch ließ Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore aus dem Schlaf schrecken. Er stand auf und ging zum Fenster, um zu sehen, ob es von draußen kam, doch alles blieb still. Er seufzte leise und wollte sich schon wieder in sein gemütliches Bett legen, als er ein lautes Klopfen hörte. Die Schüler lagen seines Wissens nach eigentlich fast alle in ihren Betten und so fragte er sich, wer es sein könnte. Er stand also wieder auf, warf sich seinen Morgenmantel über und ging zur Tür. Gerade wollte er diese öffnen, als er leise Stimmen vernahm: "... es wohl sein wird, ihm wieder gegenüberzustehen?" "Bestimmt anders, Harry. Und doch wird es so sein, wie zu Hause. Auch hier, selbst wenn er zu Hause nie wieder tun kann, wird uns Professor Dumbledore die Tür öffnen, uns herein bitten und für jeden einen Sessel zaubern. Dann wird er uns wie immer Zitronendrops anbieten, wir werden höflich, aber bestimmt ablehnen und dann wird er uns nach unserem Anliegen fragen."
Merkwürdig, wie gut ihn diese Person doch kannte, wo er, Albus, sich doch nicht entsinnen konnte, diese Stimme je zuvor gehört zu haben. Er zuckte die Schultern und lauschte den Leuten vor seiner Tür weiter. "Ja, aber Mine, du musst verstehen, hier ist Voldemort noch am Leben. Dumbledore wird uns ganz sicher nicht freundlich hereinbitten, wenn wir auch Todesser sein könnten." "Ja, Ron hat recht, Hermine. Harry? Alles gut?" "Jaja, es ist nur.... wir haben verdammt nochmal eine Zeit-" Diesen Moment nutzte Albus, um die Tür schwungvoll zu öffnen, denn die Jugendlichen sollten ihm nichts erzählen, was er vielleicht Gar nicht hören sollte. Auch, wenn er zugeben musste, dass ihn dieses Gespräch sehr neugierig gemacht hatte. Die geschockten Mienen der jungen Leute sprachen Bände, doch es mischte auch ein gewisser Grad von tiefster Trauer und großem Schmerz mit, den sich der Schulleiter nicht erklären konnte. Er war sich unsicher, denn es passte nicht zum vorherigen Gespräch, doch wenn er mit seinen müden Augen richtig sah, waren das vor seiner Tür James Potter, Lily Evans und zwei fremde Schüler.
"Kommen sie doch erst einmal herein, Mr Potter!", forderte Dumbledore Harry, den er anscheinend für James hielt auf. Harry nickte und setzte sich in Bewegung. Ginny griff nach seiner Hand und ging dicht hinter ihm, während Ron und Hermine folgten. Albus zauberte vier Sessel vor seinen Schreibtisch und bot den Freunden an, sich zu setzen. Sie machten es sich gemütlich, ehe der Schulleiter eine kleine Dose öffnete. "Zitronendrops?", fragte er und steckte sich schließlich als einziger einen in den Mund, da alle anderen verneint hatten. "So Mr Potter, Miss Evans, jetzt erklären sie mir doch mal, was sie geritten hat, ihre Augenfarben zu tauschen. Und wer sind diese beiden Fremden hier?", fragte Dumbledore misstrauisch und deutete auf Hermine und Ron. "Also Professor, das ist so....", fing Harry an, brach jedoch wieder ab. Nach einer kurzen Stille, in der er überlegte, was er erzählen könnte, fing er von Neuem an: "Sir, sie müssen wissen, es ist weder James Potter, noch Lily Evans hier im Raum. Unsere Namen sind Ginny Weasley,", Harry deutete auf Ginny, "Ron Weasley,", er deutete auf Ron, "Hermine Granger", er deutete auf seine beste Freundin, "und ich heiße Harry Potter. Wir kommen aus der Zukunft und sind ungewollterweise in dieser Zeit gelandet." Als Hermine sah, das der Professor zu einer Frage ansetzen wollte, ergriff sie schnell das Wort: "Professor, wenn sie jetzt fragen wollen, wie uns das gelungen ist und aus welchem Jahr wir kommen, wir waren im Jahr 1999 und sind durch ein Geschenk von ihnen hier her gekommen." "Wahrlich sehr interessant. Das alles kommt mir sehr bekannt vor...", murmelte Dumbledore leise. Dann sagte er lauter und an seine Besucher gerichtetet: "Wirklich bemerkenswert. Die Namen Potter und Weasley sagen mir etwas, nur Granger nicht, sind sie eine Muggelgeborene?", fragt er Hermine. "Ja, Sir." "Nun gut. Vor ungefähr drei Nächten träumte ich von dieser Begegnung. Hinterher habe ich mich gefragt, ob dieser Traum wohl eine Bedeutung hatte, doch nun weiß ich es sicher. Es war eine Vorahnung. Außerdem wäre es sehr dumm von Todessern, so in diese Gebäude einzudringen und keiner von ihnen würde auch nur ansatzweise so tun, als wäre er muggelgebürtig. Ich möchte ihnen gerne glauben, aber haben sie zur Sicherheit etwas, was es mir wirklich beweisen kann?", fragte Albus. "Ja, Sir.", kam es von allen Vieren synchron. "Da wären ein paar wichtige Informationen über Voldemort, aber bevor wir weiter darauf eingehen, würden wir gerne wissen, welches Datum wir haben.", ergänzte Harry. "In Ordnung, wir haben den sechsten November 1977.", erwiederte Albus. "Harry, wir sind um 22 Jahre zurückgereist. Das ist das letzte Jahr deiner Eltern." "Ja, du hast Recht, Hermine.", antwortete Harry völlig verblüfft. Dann erzählte er Dumbledore alles, was er über Voldemort wusste.
"Nun, das waren sehr wertvolle Informationen. Ich werde sie morgen zu gegebener Uhrzeit in mein Büro bestellen. Wir müssen es zumindest den Rumtreibern und Miss Evans erklären, denn wir könnten Voldemort vernichten. Das werden wir, wie gesagt, morgen besprechen. Aber wie wäre es, wenn sie mir den Gegenstand, mit dem sie in der Zeit zurückgereist sind, zu Untersuchungszwecken aushändigen und dann in ihre Schlafsääle gehen? Es müssten bereits jeweils zwei neue Betten hinzugekommen sein.", sagte Albus und so waren sie, nachdem Harry ihm den Greifen übergeben hatte, entlassen und trotteten in den Gryffindorgemeinschaftsraum zurück."Unglaublich, Leute. Ich glaube, ich muss das alles erst einmal verdauen. Das ist zu krass, ich meine, ich werde morgen meinen Eltern gegenüber stehen! Am besten, wir erzählen irgendeine Geschichte beim Frühstück, damit wir etwas einheitliches erzählen, okay?" Alle nickten. "Gut, dann geh ich hoch, ich bin nämlich echt müde! Gute Nacht.", sagte Harry und ging die Treppe hinauf zum Jungenschlafsaal. Die anderen unterhielten sich noch kurz über den Tag und folgten ihm kurz darauf. Als Sirius, James und Peter (Remus war noch auf der Krankenstation) im Morgengrauen ihren Schlafsaal betraten, waren sie mehr als überrascht, zwei neue Betten inklusive Schüler zu sehen....
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Harry Potter und die Zeitreise zu den Rumtreibern und zurück!
FanficHarry, Hermine, Ron und Ginny reisen in das siebte Jahr der Rumtreiber zurück. Können sie so den Lauf der Geschichte und Harrys Schicksal ändern? Was wird sie erwarten, wenn sie wieder zurück in ihre Zeit gelangen? Ein grausames Chaos oder eine glüc...