3 Tage, 27 Tabs, 7 Gummibär Tüten, 5 Flaschen Wasser und 4 Krämpfen in den Fingern, sind wir fertig damit die Reise nach Australien zu planen.
Wir sind ungefähr 16 Tage unterwegs und besuchen insgesamt 5 Städte. Cairns, Sydney, Canberra, Melbourne und Bendigo. Unsere Hotels liegen nie weit von den Sehenswürdigkeiten entfernt, die Städte voneinander allerdings schon.
Von Cairns nach Sydney müssen wir fliegen, von Sydney nach Canberra können wir mit dem Auto fahren welches wir uns in Sydney ausleihen. Von Canberra nach Melbourne würden wir auch mit dem Auto fahren, da die 6½ Stunden leicht mit dem Auto zu schaffen waren.
Auch nach Bendigo würden wir 2 Stunden fahren.
Wir werden insgesamt 2½ Tage in Cairns, 4½ Tage in Sydney, 3 Tage in Canberra, 3 Tage in Melbourne und 2½ Tage in Bendigo bleiben.
Für jeden Tag haben wir etwas anderes geplant. Gerade liegen wir auf meinem Bett und starren die Decke an. Aus meinem Laptop dudelt Musik welche wir beide im Kopf mitsingen.
Sein linker Arm liegt unter meinem Nacken und gibt so ein gutes Kopfkissen für mich her. Ich liege auf der Seite, den Kopf auf seinem Arm und die linke Hand auf seinem Oberkörper. Seine rechte Hand liegt unter seinem Kopf. Ich lag noch nie so gemütlich wie jetzt.
"Weißt du schon wie du deine Eltern fragen wirst?" Fragt Jakob plötzlich und schaut zu mir runter. Ich schüttle den Kopf und schaue zu ihm. "Und du?" "Ich bin 19, ich muss niemanden fragen."
Ich drehe mich auf den Bauch, stütze mich auf meinen Ellbogen auf und löse mich so leider aus der gemütlichen Pose. "Trotzdem musst du doch irgendwie bescheid sagen."
Er verdreht die Augen. "Konrad und Elizabeth muss ich überhaupt nichts sagen." Ich runzle die Stirn als sein sonst so glücklicher Gesichtsausdruck verschwindet und sich verfinstert. So hab ich ihn noch nie gesehen. Was ist da denn los? Und warum nennt er seine Eltern beim Vornamen?
"Ist alles okay...?" Frage ich vorsichtig, ängstlich, das falsche zu sagen. Er nickt. Mehr nicht.
Ich setze mich auf und binde meine Haare zu einem schnellen Dutt zusammen, da taucht sein lächeln wieder auf und ich werde in seine starken Arme gezogen.
Nun sitze ich zwischen seinen Beinen, an seinen Oberkörper gelehnt. Seine Hand fährt über meine Schulter meinen Arm nach unten. Plötzlich spüre ich einen kleinen, Federleichten Kuss auf meiner Schulter, wo vor kurzem noch seine Hand war.
Ich drehe meinen Kopf nach hinten und hefte meinen Blick kurz an seine Lippen bevor ich wieder zu seinen Augen schaue. Er hat schöne Augen aber lang bleiben meine Augen da nicht sondern gleiten gleich wieder zu seinen Lippen. Verdammt was würde ich dafür geben ihn endlich küssen zu können!
Als ich wieder zu seinen Augen schaue, sehe ich, dass sein Blick auf meinen Lippen liegt. Ich grinse leicht und streiche mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr.
"Jetzt aber" murmelt Mein Gegenüber leise und legt seine Lippen gezielt auf meine. Meine Augen schließen sich fast automatisch und meine Lippen versuchen sich seinen anzupassen was gar nicht so einfach ist da er anscheinend ein gelernter Küsser ist.
Da hat er wahrscheinlich auch schon einen Kurs belegt.
Trotz meiner Unerfahrenheit fühlt es sich richtig an wie unsere Zungen sich umspielen und ihren ganz eigenen Tanz tanzen.
Meine Hand wandert seinen Nacken nach oben und verharrt in seinen Haaren während seine Hände an meinen Hüften verweilen.
Unsere Lippen pressen sich aufeinander bis wir irgendwann keine Luft mehr haben und uns atemlos von einander lösen.
Lange schauen wir uns an. Meine Hand fährt seinen Nacken über das Schlüsselbein runter und bleibt schließlich auf seiner Brust liegen.
Dann fangen wir gleichzeitig an zu grinsen. Ich setze mich breitbeinig auf seine Oberschenkel und werde sofort an ihn gedrückt.
Diesmal lege ich meine Lippen auf seine und beginne somit den zweiten Tanz.
Als ich am nächsten Morgen aufwache und Jakob neben mir liegen sehe, fange ich an zu grinsen.
Mein erster Kuss. Meine erste Knutscherei. Eine Knutscherei welche sogar sein T-shirt auf den boden befördert hat.
Meins wollte ich lieber anlassen. Ich wollte die Stimmung nicht zerstören indem er meine Narbe sieht und dann abgeschreckt ist.
Lächelnd stehe ich auf und bahne mir meinen Weg durch den Flur ins Bad. Ich sperre ab und stelle mich vor das Waschbecken.
Lange starre ich mich einfach nur im Spiegel an um zu schauen ob sich was verändert hat. Ich muss feststellen, dass ich aussehe wie jeden Morgen nach dem aufwachen. Zerzauste Haare, verklebte Wimpern, getrockneter Speichel an meinem Mundwinkel und ein Abdruck von meinem Kissen auf der Wange. Mir ist noch nie aufgefallen wie schlimm ich aussehe wenn ich aufwache.
Zum Glück hat Jakob noch geschlafen und nicht gesehen wie ich aussehe. Schnell wasche ich mein Gesicht und bürste meine Haare um peinliche aufeinander treffen zu vermeiden. Ich putze Zähne, dann ziehe ich die Klamotten von gestern nochmal an, welche ich gestern Abend im Bad liegen gelassen habe.
Plötzlich knallt jemand gegen die Badtür, welche ich abgesperrt habe, und rüttelt an der Klinke. Ich zucke kurz zusammen, öffne dann die Tür und sehe zu wie Timo vor meine Füße fällt.
"Ernsthaft? Wann kapierst du endlich mal, dass die Tür nicht aufgeht wenn sie abgeschlossen ist? Auch nicht wenn du dran rüttelst!" Ich verdrehe die Augen. Sowas nennt man Hochbegabt.
Timo zuckt nur mit den Schultern und quetscht sich dann an mir vorbei ins Bad. Ich gehe wieder in mein Zimmer.
Eine Weile schaue ich Jakob beim schlafen zu. Dann hole ich mir mein Buch aus dem Regal, setze mich auf meinen kuscheligen Teppich und lese die nächsten Kapitel.
Auf einmal streckt sich ein Kopf neben mich und platziert sein Kinn auf meiner Schulter. "Halleluja!" Stoße ich aus, da ich es zuerst gar nicht gemerkt hatte.
Jakob lacht. "Und gläubig ist sie auch noch!" Ich runzle die Stirn. "Ist das wichtig?" Er lacht wieder. "Ne quatsch. Ich bin selber nicht gläubig." "Na dann."
Er steht auf. Mit seinen Klamotten in der Hand geht er ins Bad und kommt keine zehn Minuten später mit perfekt gestylten Haaren wieder zurück.
Von mir aus hätte er sie auch so strubbelig lassen können aber, jeder wie er will.
Ich klappe das Buch zu und zusammen gehen wir nach unten um zu Frühstücken.
"Sagst du es ihnen jetzt?" Fragt er leise als wir noch im Flur stehen. Ich schüttle den Kopf. "Nicht jetzt. Ich muss den richtigen Zeitpunkt finden!"
Er nickt verständlich. Dann gehen wir ins Esszimmer wo der Rest schon sitzt und wiedermal nicht wartet.
"Na? Gut geschlafen?" Fragt mein Vater mit einer extra Portion Motivation. Wo er die so früh am Morgen immer her nimmt ist mir immer noch unklar. "Klar. Wie immer." Ich setze mich auf meinem Stammplatz und lege Jakob und mir eine Toast Scheibe auf den Teller.
Er setzt sich neben mich. Schnell bestreiche ich meinen Toast mit Nutella und gebe das Glas dann an ihn weiter.
"Dankeschön." Er bestreicht sein Toast.
"Kann ich jetzt mal?" Wir schauen zu Timo. "Was?" Frage ich. "Ja das Nutella haben!" "Ich dachte du bist 15 und nicht 3."
Ich schiebe das Nutella Glas zu ihm rüber und beiße endlich in mein Toast.
"Was habt ihr den ganzen Abend gemacht? Ihr wart lange wach, oder?" Mama lächelt uns an. "Ja wir haben noch was geplant."
"Darf man erfahren was?" "Nein, noch nicht. Aber bald."
Ich lächle in die Runde und esse fertig.
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𝐴𝑢𝑓 𝑀𝑖𝑐ℎ 𝑊𝑎𝑟𝑡𝑒𝑛 𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒 ✔︎
Novela JuvenilWattys Award Winner 2021 ⚠︎Achtung⚠︎ Dieses Buch ist noch nicht überarbeitet! Rechtschreib- Zeichen- Sinn- und Kontextfehler bitte ignorieren :) "Schickst du mir einen Brief vom Mars?" Er will belustigt klingen und doch sehe ich seine Augen glitzern...