"G'day mates! My name is William and I'm your guide today." Fängt der Junge Australier, der genauso aussieht wie man sich einen Australier vorstellt, mit einer tiefen Stimme, die definitiv nicht zu seinem Aussehen passt, an zu reden.Eine Weile erklärt er uns wie das tauchen mit Sauerstoffflasche funktioniert, dann kassiert er von allen das Geld ab.
Jakob ist die ganze Zeit schon total hibbelig und greift dauernd nach meiner Hand, nur um sie danach wieder loszulassen und sich irgendwo zu kratzen oder durch seine Haare zu fahren.
Ich lache leicht. "Jakob beruhigt dich mal ein bisschen." "Tut mir leid das ist nur soooo cool! Danke, dass wir das machen!" "Ich muss dir danken. Ohne dich säße ich bis heute in meinem Zimmer und würde die Wand anstarren."
Er lächelt. "Dann ist es wohl einfach gut, dass wir uns kennengelernt haben." "Allerdings, ja. Kein Zweifel."
"Could you two in the back please Belt up? I'm trying to explain!" Meldet sich Williams Stimme plötzlich wieder während seine Augen uns anstarren.
Wir lächeln entschuldigend und nicken.
"Belt up?" Fragt Jakob mich ganz leise. "Shut up auf Australian English." Antworte ich ihm ebenso leise. "Ahh..."
Ich kichere leise.
Nach einer Stunde check in sitzen wir alle auf dem Schiff, welches einen Glasboden zum Durchschauen besitzt. Aufgeregt umklammert Jakob meine Hand.
"Das wird sooo cool! Denkst du auch?" Ich nicke. "Bestimmt!"
Anderthalb Stunden später hält das Taucherschiff an. Egal wie ihr euch das Great Barrier Reef je vorgestellt habt, ich kann euch sagen, dass es tausendmal schöner ist!
Das türkise Wasser zusammen mit dem Grün der Inseln und dem hellblau des Himmels im Kontrast zu dem weiß der Steine! Einfach unglaublich. Es fühlt sich fast so an als wäre man in einer anderen Galaxie.
"Wunderschön! Diese Farben!" Ich setze mich auf den Boden und schaue durch das Fenster den Fischen zu.
„Lou!!" Höre Ich Jakob nach einer Weile rufen, weshalb ich meinen Kopf zu ihm drehe. Grinsend steht er da und stemmt seine Arme in seine Hüften um mir sein Outfit zu präsentieren. Sein schwarzer Neoprenanzug hat ein paar farbige streifen, welche verdammt seinen Augen ähneln.
Ich lache. „Das steht dir ausgezeichnet!" zugegeben steht ihm die Taucherbrille nicht so besonders aber dafür sieht es süß aus wie seine Oberlippe nach oben steht wenn er sie aufhat. „Ja, oder? Ich fühle mich auch ausgezeichnet!"
Lachend gehe ich zu ihm. „Wann darfst du ins Wasser?"
Er dreht sich um, zählt kurz und dreht sich wieder zu mir. „In sechs Menschen." Ich lache. „Ist das Wasser kalt?" „Quatsch! Oder? Hoffentlich nicht, ich mag kein kaltes Wasser..."
„Du bist manchmal so ein Baby, weißt du das?" Frage ich ihn grinsend worauf er nickt. „Das höre ich oft." „Na dann ist ja gut!"
Sechs Menschen später sitzt Jakob am Rand des Bootes und grinst mich aufgeregt an. William erklärt ihm, plötzlich in perfektem Deutsch, nochmal alles bevor Jakob sich nach hinten ins Wasser fallen lässt und für die nächste halbe Stunde Unterwasser verschwindet.
Ich setze mich wieder auf den Boden und schaue die vielen bunten Fische an welche unter dem Boot hindurch schwimmen.Ein paar mal sieht man auch den ein oder anderen Taucher.
„Willst du gar nicht tauchen?" fragt plötzlich eine Kinderstimme neben mir weshalb ich zusammen zucke. Ich schaue nach links. Dort sitzt ein kleiner Junge, circa Elf Jahre alt. Wo kommt der denn plötzlich her?
Ich schüttle den Kopf. „Das ist nicht so mein Ding." lächle ich ihn lieb an und frage mich dabei immernoch wo er die ganze Zeit war. „Wieso bezahlst du dann?" „Naja ich möchte meinen Freund begleiten."
„Aha. Ich bin Noah." er streckt mir seine Hand hin. „Freut mich Noah." sage ich und ergreife seine Hand. „Ich bin Louisa." „Ohh die berühmte Kämpferin!"
Ich runzle die Stirn. Was meint er damit? Dass ich mein Leben lang um mein Leben kämpfe kann er ja wohl kaum wissen! Oder bilde ich mir hier alles nur ein?
„Wie- wie meinst du das?" „Dein Name! Er bedeutet ‚Die berühmte Kämpferin'! Wusstest du das nicht?" Ich schüttle den Kopf. „Naja jetzt weißt du's. Mein Name zum Beispiel bedeutet ‚Trost-' oder ‚Ruhe schaffen'. Deswegen bin ich auch immer dabei wenn mein Dad mit den fremden Menschen aufs Meer rausfährt! Um die Passagiere zu beruhigen falls sie Angst bekommen."
„Dein Dad?" „Ja. William ist mein Dad."
Jetzt leuchtet mir alles ein. „Achso... aber wieso sprichst du dann so gut Deutsch?"
„Papa ist eigentlich Deutscher. Also wir kommen aus Hamburg aber Papa hat sich vor meiner Geburt in Mama verliebt als er hier im Urlaub war und ist dann mit ihr nach Hamburg. Als ich 4 war sind wir dann nach Australien gezogen." er grinst mich verschmitzt an und steht auf. „Willst du was essen oder trinken?"
„Klar." „Was süßes oder was herzhaftes?" „Äh... was gibt es denn so?"
„Also herzhaftes Zeug haben wir Sanga mit Snag." Als er meinen verwirrten Blick sieht fährt er fort. „Das ist ein einfaches Butterbrot mit Würstchen." Ich nicke verstehend.
„Und Süßes haben wir TimTams! Das ist ein Schokokeks mit Schokofüllung! Die sind sehr gut!" Ich grinse. „Na dann nehme ich doch die."
Zwei Minuten später beiße ich in den ersten TimTam meines Lebens. Und obwohl mein Leben nicht mehr lang ist schwöre ich, dass es nicht der letzte war! „Oh verdammt die sind unglaublich!"
Kurz überlege ich ob ich Jakob einen übrig lassen soll aber dann beschließe ich ihm einfach gar nichts davon zu erzählen.
Die klebrige Schokolade in meinem Mund, spüle ich mit dem Wasser, welches Noah mir dazu gegeben hat, runter. Grinsend schaut der kleine Zwerg mir zu. Er erinnert mich sehr an meinen Bruder. Das verschmitzte Grinsen, die blonden Haare und die braun gebrannte Haut. Genau wie Timo.
Plötzlich tropft mir kaltes Wasser auf den Rücken. Nach Luft schnappend drehe ich mich um und blicke in das schönste Gesicht der Welt. „Jakob! Das ist kalt!" Jammere ich gespielt.
„Ich weiß!" grinst er und setzt sich neben mich. „Guck mal." er legt mir eine kleine Muschel in die Hand. Sie ist lila und blau und hat überall kleine weiße Punkte. „Die ist wunderschön!"
„William meinte, dass die sogar Zollfrei ist! Also man wird nicht ins Gefängnis gebracht wenn man die mit nach Hause nimmt! Also... weißt du was ich meine?"
Ich nicke lachend. „Ich weiß was du meinst. Keine Sorge!" ich lächle. "Ist die für mich?"
Er lacht und nickt gleichzeitig. "Für wen denn sonst?"

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𝐴𝑢𝑓 𝑀𝑖𝑐ℎ 𝑊𝑎𝑟𝑡𝑒𝑛 𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒 ✔︎
Teen FictionWattys Award Winner 2021 ⚠︎Achtung⚠︎ Dieses Buch ist noch nicht überarbeitet! Rechtschreib- Zeichen- Sinn- und Kontextfehler bitte ignorieren :) "Schickst du mir einen Brief vom Mars?" Er will belustigt klingen und doch sehe ich seine Augen glitzern...