"Isst du auch genug? Seid ihr oft draußen? Trinkst du denn außreichend?? 2 Liter am Tag! Oder besser 3! Dann gehen wir auf Nummer sicher.""Ja, Mama, ich esse und trinke genug! Genau wie vor fünf Minuten auch schon! Es geht mir wirklich gut." Seufzend tippe ich mit meinen Fingern auf meinem Knie herum und bilde mir ein die größte Schlagzeugerin der Welt zu sein.
"Was macht ihr denn gerade?" Mama hat mich heute morgen sofort angerufen, wahrscheinlich zwei Sekunden nachdem Timo ihr das von heute Nacht erzählt hat.
"Wie sind gerade auf dem Weg zum Mittagessen. Es ist fünf Uhr morgens bei euch, Mama. Wieso schläfst du denn nicht?"
Ich schalte den Lautsprecher an und starre auf die Zeitangabe des Telefonats.
03:56:17
03:56:18
03:56:19
Diese Frau braucht Schlaf!
"Meine einzige Tochter wäre heute fast gestorben!! In Australien!" "Im Ernst? Lern ich sie mal kennen?" "Louisa!" "Komm schon, Mama. Wir waren lange genug traurig." Keine Ahnung woher diese Worte kamen, sie fühlten sich gerade einfach richtig an.
"Außerdem sind Timos Haare bestimmt bald so lang, dass er als Tochter durchgehen würde."
Ich höre ein Seufzen am anderen Ende. "Pass auf dich auf, Schatz, ja?"
"Mach ich immer."
"Und wenn nicht, dann mach ich das." Jakob, der gerade mit einem voll Burger und Pommes beladenen Tablet zu dem Tisch gekommen ist, an dem ich sitze, warte, aufs Meer starre und mit meiner Mutter rede, grinst und stopft sich eine Hand voll Pommes in den Mund.
Jungs in diesem Alter sind definitiv nicht reifer als welche in Timos Alter.
"Das klingt zuversichtlich." Sagt Mama und dann höre ich ein Knacken in der Leitung.
"La mia famosa combattente!" Papa ruft enthusiastisch in den Hörer. Ich muss augenblicklich lächeln. "Du weißt, dass ich weiß, dass du weißt, dass ich nicht weiß was du sagst wenn du Italienisch sprichst."
"Das war dezent verwirrend, Schatz." Sein Grinsen ist kaum zu überhören.
"Hast du auf Lautsprecher, Louisa?" "Ja, wieso?" "Sitzt Jakob neben dir?" "Ja, wieso?"
"Also, Jakob, versprich mir drei Dinge."
Der Junge neben mir nimmt plötzlich einen unnatürlichen Hautton an und schluckt. "Ähm... okay...?"
"Also, erstens: Ihr macht Pausen sobald sie auch nur etwas unregelmäßiger atmet als jetzt." Beginnt Papa und ich verziehe das Gesicht. Das ist so peinlich.
"Mach ich sowieso." grinsend nimmt Jakob mir das Handy aus der Hand und tippelt mit seinen Zehen an meinem Bein hin und her. Es kitzelt, fühlt sich aber schön an.
Ein kleines Kribbeln fährt durch mekn Bein, es fühlt sich an wie Brennnessel, nur ohne den Schmerz und das jucken danach.
"Zweitens: Lasst euch von niemandem das Geld stehlen!"
Jakob und ich spähen gleichzeitig im unsere Portemonnaie's. Alles noch da.
"Wir passen auf, Papa." "Machen Sie sich keine Sorgen."
"Und drittens! Das ist am aller wichtigsten, mach ihr bloß kein Kind! Das wäre ein großes Problem für das ich mir keine Lösung einfallen lassen möchte!" Papa räuspert sich. "Aber da vertrau ich euch einfach mal."
Ich versinke in dem Korbstuhl indem ich sitze, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, schüttle den Kopf. Wieso ist er so peinlich.
Jakob weiß einen Moment nicht was er sagen soll. Ein paar geschockte Blicke zu mir, ein paar Kratzer am Hinterkopf, ein paar Räusperer, nichts Weltbewegendes.
![](https://img.wattpad.com/cover/208532264-288-k587430.jpg)
DU LIEST GERADE
𝐴𝑢𝑓 𝑀𝑖𝑐ℎ 𝑊𝑎𝑟𝑡𝑒𝑛 𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒 ✔︎
Roman pour AdolescentsWattys Award Winner 2021 ⚠︎Achtung⚠︎ Dieses Buch ist noch nicht überarbeitet! Rechtschreib- Zeichen- Sinn- und Kontextfehler bitte ignorieren :) "Schickst du mir einen Brief vom Mars?" Er will belustigt klingen und doch sehe ich seine Augen glitzern...