Chapter 9

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[PoV Midoriya]

Langsam kam ich wieder zu mir und blinzelte kurz verwirrt, da alles so hell um mich herum war.
Ein regelmäßiges piepen, war das einzige was ich hörte und das störte mich extremst.

Ich habe Hunger.
Das ist das erste, woran ich gerade dachte.

Als ich mich dann langsam an diese Helligkeit hier gewöhnt hatte, sah ich mich um.
Ich befinde mich in ein Krankenhauszimmer... Wie ist das mögli-

Mein Blick fiel auf den Blondhaarigen neben mir, welcher den Kopf nach hinten in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen hatte.

»Kacchan?« fragte ich vorsichtig, da ich nicht glauben konnte, dass gerade ER neben mir sein würde, wenn ich wegen etwas im Krankenhaus lande..

Doch reagierte er nicht.. er schläft wohl. Was für eine ungemütliche Position.

Meine Gedanken kreisten sich darum, was mir fast passiert wäre, wenn Kacchan mich nicht gefunden hätte...
Wieso bin ich überhaupt abgehauen? Was hab ich mir dabei gedacht?
Klar.. Ich wollte mich von Kacchan distanzieren, da er ein totaler Arschloch, aber das ich glatt-... wie lange war ich weg? Zwei Tage?

Ich hab mein Handy ausgeschaltet, weil ich den ganzen Mist den Bakugou plötzlich abzog nicht aushielt. Was denkt er sich dabei?! Aber zwei Tage sind es, glaube ich.

Plötzlich spürte ich diese schreckliche Schmerz im Arm, ausgelöst durch die Wunden, die ich mir selbst zugefügt hatte und sah auf meinen linken Arm, welcher verbunden wurde.

Seufzend legte ich meine Hand an den Arm und schloss meine Augen.

»Du bist wach?« hörte ich Kacchans Stimme und sah ihn an.
Wieso sieht sein Blick so besorgt an? Wurde er von ein Quirk getroffen und ist gerade so freundlich wie möglich?

Wieder schloss ich meine Augen.
»Willst du... Mir sagen, wieso du dir das angetan hast?«
Ist das sein ernst? Als wenn er es nicht selbst beantworten kann.

Noch vor zwei Tagen hätte er mich umbringen können und plötzlich will er wissen, wieso ich mich ritze?

Ich drehte mich nur von ihm weg und zog die Decke über mich. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich an Geräten angeschlossen bin. Was eine scheiße!

»Ich weiß, kommt fast das ganze Leben zu spät, aber es tut mir Leid...« flüsterte er fast.
»Halt deine Fresse«

Er verstummte bei meiner Wortwahl. Sowas ist man bei mir überhaupt nicht gewöhnt. Eigentlich würde ich sowas niemals sagen. Aber das ist sein Resultat, nach all der Jahre Mobbing.
Mir liefen die Tränen runter.

»Du verstehst es jetzt nicht und ich weiß, was für eine scheiße ich gebaut habe, aber lass mich dir helfen...«
»Damit kommst du echt früh, Baka!« knurrte ich und überspielte meine Traurigkeit.

»Ich weiß und das tut mir Leid...«

Ich setzte mich auf und sah ihn wütend und gleichzeitig unter Tränen an.
»Wurdest du von einen verkackten Freundlichkeitsquirk getroffen oder was wird das hier?! ICH WILL NICHTS MEHR MIT DIR ZUTUN HABEN!«

Er zuckte etwas zusammen.
»Deku, ich-...«
»HALT DEINE FRESSE!«, ich fing an zu weinen.
»Nach all den Jahren, wo du mich bis aufs übelste beleidigt und gemobbt hast, mich in den Abgrund getrieben hast, kommst du mir plötzlich damit, dass du mir helfen willst? Du hast dich noch nie für mich interessiert. Warum jetzt auf einmal?!«

»Ich-....« er wollte etwas sagen, verstummte dann aber und sah auf den Boden. Ich legte mich wieder hin und dreht ihm den Rücken zu.
»Spar es dir, du Arsch. Bringt eh nichts mehr«

Er schwieg. Auch wenn es mir selbst das Herz wehtat, aber wenn er es jahrelang mit mir getan hat, muss jetzt damit klar kommen.

Die Stille wurde wenig später von einem hereinkommenden Arzt unterbrochen.

»Die Patientin ist wach? Das freut uns!«,
Der Blick des Arztes fiel auf Bakugou.
»Heute wird noch nichts gemacht, erst ab morgen. Midoriya-San soll sich noch ausruhen.«,

Er nickte langsam, ehe der Arzt weiterfuhr:
»Lass dir noch Zeit, hier zu bleiben«
Mit einem sanften lächeln verließ der Arzt das Zimmer und es herrschte wieder Ruhe.

»Kannst du nicht jetzt schon verschwinden?« fragte ich ihn harsch, ohne ihn anzugucken. Bakugou sah mich an - das spürte ich auch so.

Kurz schwieg er noch, bis er dann zu reden begann:
»Ja, ich weiß, ich hab in meinem Leben dir gegenüber so viel scheiße gebaut... Ich weiß, du vertraust mir und meiner Aggressivität nicht; ich weiß, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben; ich weiß, dass das was ich getan habe nicht richtig war und ich weiß, dass es schwer wird - allein wegen mir - dir zu helfen... Aber lass mich es wieder gut machen...«,

Letzte Chance... | BakuDeku (Fem. Izuku)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt