...Kalt...

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..... Kalt...... Das war der Gedanke der Eragon durch den Sinn fuhr als er von der Felsklippe, die sich aus dem endlosen Grün von Du Weldenvarden erhob auf die Gebäude herabblickte die die Siedlung bildeten wo der Zirkel der Heiler missgebildete Kinder aufgezogen hatte.
Sie lag in einer kleinen Senke die von der Felsklippe auf der Saphira und Fíernen gelandet waren umschlossen wurde. Fast wirkt es als ob ein Riese aus den Tiefen der Erde seiner Hand empor reckte und die kleine Siedlung in seinen gewaltigen Griff zwang. Nur an einer schmalen Stelle konnte man, wenn man nicht die Möglichkeit hatte fliegend anzureisen, an dem natürlichen Steinwall vorbei ins Innere des Tals vordringen.
Auch wenn Eragon es ungern einräumte so hatte der Zirkel der Heiler diesen Ort wohl ganz bewusst gewählt eben wegen seiner Abgeschiedenheit.
Nachdem Bloedgram zugestimmt hatte, das Eragon den Schwur den er geleistet hatte aufhob hatte sich der Anführer der Reiter kurz mit seiner Gefährtin, sowie den beiden Drachen beraten und dem Ansinnen von Tialva und dem Wolfkatzenelf zugestimmt. Er konnte nachvollziehen warum die beiden dem Heiler gegenübertreten wollten, der sie um so viele Jahre mit ihrem Sohn betrogen hatte.
Die Reise hatte dank Saphira und Fíernen nur einen Tag gedauert. Bloedgram hatte die Erlaubnis erhalten hinter Eragon auf dem Rücken seiner blauen Drachendame Platz zu nehmen und Tialva durfte auf Fíernen mitfliegen. Der Grüne Drache hatte sich strikt geweigert den Wolfkatzenelf ebenfalls aus seinem Rücken zu dulden. Es bestand zwar kein offener Streit mehr aber Bloedgram hatte seine Reiterin angegriffen und verletzt. Saphiras Nistpartner hatte klar zu verstehen gegeben, dass dies eine Tat darstellte, die kein an einen Reiter gebundener Drache so einfach verzieh. Schließlich seien die Kinder des Himmels und des Feuers keine Pferde die man als Lasttiere gezähmt hatte. Sie tolerierten den Sattel weil es der Sicherheit ihrer Seelenpartner diente. Ihrem Reiter empfanden sie als Teil von sich selbst und ließen daher seine Gegenwart auf ihrem Rücken zu. Jede andere Person hatte dort im Grunde nichts verloren und es war eine Geste von Respekt und Vertrauen wenn ein Drache zuließ, dass ein anderer Zweibeiner auf seinem Rücken platz nahm. Bloedgram hatte durch seine Tat dieses Vertrauen und tiefen Respekt verloren zumindest wenn es um Aryas Seelenpartner ging.
Auch Saphira war nicht begeistert gewesen von der Aussicht den Wolfkatzenelf tragen zu müssen aber sie hatte sich durch Eragons zureden überzeugen lassen.
-" Er mag Aryas Körper verletzt haben aber er hat deine Seele verwundet Kleiner!"-hatte sie stolz verkündet. - "Ich lasse das nur zu weil Du mich darum bittest."-
-" Noch einmal danke, dass du dich bereit erklärt hast Saphira."- sagte Eragon als er seiner treuen Begleiterin den Sattel abnahm. Die beiden Drachen wollten es sich auf der Klippe über der Siedlung gemütlich machen während ihrer zweibeinigen Reisegefährten die zurzeit dort lebenden Elfen aufsuchten.
-" Schon gut." - brummte die blaue Drachendame und schüttelte ausgiebig ihr Schuppenkleid aus. - "Du hast ja recht. Wenn wir Tialva und ihren heißblütigen Gefährten hätten laufen lassen wäre zu viel Zeit verloren gegangen. Wir wollen ja schließlich wieder in Carvahall sein wenn die Verstoßenen eintreffen."-
-"Glaubst du, dass Fíernen Bloedgram jemals verzeihen wird?"-
-"Wirst du es können Kleiner?"-
Eragon dachte einen Moment nach.
- "Ich denke schon. Es braucht einfach noch ein bisschen Zeit." -
- "Da hast du deine Antwort Kleiner."- summte Saphira und begann sich nach einem geeigneten Ruheplätzchen umzusehen.
Eragon lächelte nur schief und musste sich eingestehen, dass seine treue Begleiterin wieder mal recht hatte.
Der Anführer der Reiter richtete sein Augenmerk nun wieder auf die Siedlung und wieder hatte er das Gefühl, als würde ihm ein leichter Schauer über den Rücken laufen. Die Häuser waren zwar genau nach Art der Elfen erbaut aber etwas unterschied sie doch von den Behausungen die Eragon bisher besucht hatte. Normalerweise war jedes Bauwerk dass das schöne Volk durch seine Gesänge aus den Bäumen des Waldes erschuf ein kleines Kunstwerk. Jedes war auf seine Weise einzigartig und besonders. Dies galt nicht für diese Häuser. Wenn man von einigen kleinen Unterschieden absah, die durch das Wachstum der Bäume diktiert wurden, waren die Behausungen geradezu auffällig schmucklos und gleichförmig.
...... eben kalt....... Sagte Eragon zu sich selbst. In geradezu auffälliger Weise hatte man hier einzig und allein auf Funktionalität geachtet.
Ein leises Räuspern ließ den Anführer der Drachenreiter herumfahren. Drei ihm unbekannte Elfen waren zu der Reisegruppe getreten, verneigte sich respektvoll und begannen dann den typischen elfischen Gruß. Sie alle trugen Uniformen der königlichen Garde von Du Weldenvarden und waren mit Speeren und Schilden ausgestattet.
Als der Form Genüge getan war ergriff ein hoch gewachsener, silberblonder Elf das Wort:
"Ich grüße euch Arget Un Eragon und auch euch Argetlam Arya. König Maranus hat euch und eure edle Drachen bereits angekündigt. Es ist es eine Ehre euch zu treffen. Mein Name ist Valaren, Hauptmann in der königlichen Garde. Uns wurde die Aufgabe übertragen die verdächtigen zu bewachen die man hier unter Arrest gestellt hat bis ihnen der Prozess gemacht werden soll. Sie wissen warum ihr hier seid. Wenn ihr uns bitte folgen wollt?"
Mit einer einladende Geste bedeutete Hauptmann Valaren den Besuchern ihm zu folgen. Er und seine Begleiter führten sie zu einem schmalen Pfad der in das Tal hinab führte in dem die Siedlung lag. Nach einer Weile sagte der Elf:
"Wenn ich richtig informiert bin, ist der Grund eures Hierseins, dass ihr Tialva Älfa-kona und ihr Bloedgram-Elda das Gespräch mit der Heilerin suchen wollt, die euch euer Kind genommen hat. Ist das korrekt?"
"Sehr richtig." erklärte der Wolfkatzenelf und Eragon entging nicht, dass immer noch eine gewisse Wut in der Stimme seines Freundes lag. Er konnte es ihm nicht verübeln. Es war eine natürliche Reaktion auf das was ihm und seiner Gefährtin angetan worden war. Sowohl Tialva als auch Bloedgram hatten jedoch glaubhaft in der alten Sprache versichert keine Rachegedanken mehr zu hegen und versprochen nichts zu tun was den Gesetzen des Elfenvolkes widersprach.
Tialva setzte die Unterhaltung nun fort.
"Verzeiht mir bitte Valaren-Elda aber ihr habt gerade von einer Heilerin gesprochen. Es war also eine Frau die dafür verantwortlich war, dass ich meinen Sohn nicht aufwachsen sehen konnte?"
Valaren nickte.
"In der Tat."
"Das macht die Sache im Grunde noch unverständlicher." murmelte Arya gedankenverloren."Wie kann eine Frau, die es vielleicht sogar nachempfinden kann wie es ist ein Kind in sich heranwachsen zu fühlen einer werdenden Mutter so etwas antun?"
"Das ist uns allen unverständlich Drachenreiterin." antwortete Valaren und blieb anschließend stehen. Eine Unsicherheit huschte über seine Gesichtszüge. Er blickte zu Eragon und Arya und der Anführer der Reiter kam nicht umhin etwas flehentliches in den Augen des Hauptmannes zu sehen.
"Ich hoffe euch ist bewusst, dass die Mehrheit unseres Volkes dem Verhalten des Zirkels ablehnend gegenübersteht. Das ist euch doch bewusst oder? Euch, den Orden und auch euren....Drachen?"
Eragon unterdrückte ein Schmunzeln. Er wollte auf keinen Fall, dass der Hauptmann sich lächerlich vorkam. Hier zeigte sich einmal wieder wie sehr die Elfen das Drachenvolk doch verehrten.
"Ich versichere euch, es ist uns bewußt und auch dem Drachenvolk." versicherte Eragon und stellte fest, dass sich ihre Führer daraufhin etwas entspannten.
"Das ist gut zu wissen." stellte Hauptmann Valaren fest wurde dann aber wieder ernst." Vielleicht ist dies auch der richtige Zeitpunkt um einige Formalitäten zu klären. Sobald ihr die Siedlung erreicht haben werde ich die betreffende Heilerin rufen lassen und euer Anliegen vortragen. Ich muss euch, Bloedgram-Elda und Tialva Älfa-kona, allerdings sagen, dass die betreffende Elfe das Recht hat ein Gespräch mit euch abzulehnen. Wie unsere Gesetze es vorsehen kann alles was ein Beschuldigter nach seiner offiziellen Festsetzung sagt bei seinem Prozess gegen ihn oder sie eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund hat die betreffende Elfe das Recht euch Antworten zu verweigern."
"Das ist uns bewusst." brummte der Wolfkatzenelf." Glaubt ihr das die betreffende Elfe von diesem Recht Gebrauch machen wird?"
Ein bitteres Lächeln und spielte gelitten des elfischen Soldaten als er antwortete:
"Ich fürchte eher, dass das genaue Gegenteil der Fall sein."

Eragon FF - Band 7- Ende, Epilog Band 7 und doe OS- Sammlung von TraeumerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt