Ein Vorschlag von JustAShape, danke dir :3
~B - Like Bi-Gender~
Mürrisch stand ich vor meinem Spiegel und betrachtete mich. Ich drehte mich nach rechts und links, aber so richtig glücklich war ich nicht.
Langsam lief ich zu meinem Dad in die Küche und sah ihn hilflos an. "Was ist denn Mäuschen? Du siehst doch toll aus." Tränen traten mir in die Augen. "Das stimmt nicht...wie soll ich denn Fritz, das hier erklären?!" Schmiefend zeigte ich auf den unausgefüllten Push-up BH und dann auf die Ausbeulung im Slip. Mein Dad überlegte. Ich erinnerte mich noch ganz gut als ich mich bei ihm als Bi-Gender geoutet hatte. Er wusste nicht was es war, aber mit der Zeit gewöhnte er sich an meine Phasen. Ich war Sohn und Tochter zu gleich für ihn und manchmal, da hatte ich das Gefühl, es gefällt ihm sehr.
"Komm mit." Dad stand auf und lief mit mir in mein Zimmer. Er kramte in meiner Sockenkiste herum und nahm dann zwei dicke Kuschelsockenpaare, die er mir in den BH stopfte. "Siehste, und schon hast du ein B oder C Körpchen." Er grinste verschmitzt. "Und das da unten?" "Zieh ein Kleid an, Steph. Dann sieht er es nicht." "Und was mache ich, wenn wir....na ja....mehr machen wollen?" Peinlich berührt sah ich auf den Boden, mit den Eltern über Sex zu sprechen ist wohl das unangenehmste auf der ganzen Welt. "Dann erklärt es ihm, meine Kleine. Wenn er dich so nicht akzeptiert, dann ist er so wie so nicht der Richtige." Sanft strich mir mein Dad durch die hellbraunen, bauchlangen Haare. "Soll ich dich zu ihm bringen?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, danke. Fritz holt mich ab und dann fahren wir etwas essen", erzählte ich fleißig und zog ein schönes, schwarzes, kurzes Kleid an. Mein Vater betrachtete mich skeptisch. "So gehst du nicht", stellte er klar. "Aber Dad....ich bin doch mit Fritz unterwegs. Der wird mich schon beschützen", meinte ich kichernd. "Und wer sagt mir, dass dich jemand vor Fritz beschützt?" Ich legte genervt meinen Kopf zur Seite. "Fritz ist ein ganz Lieber. Ein echter Gentleman, Dad. Denk nicht immer das schlimmste von ihm."
Plötzlich klingelte es und ich sah meinen Dad erschrocken an. "Das ist Fritz! Ich bin noch nicht fertig", sagte ich aufgebracht. "Was fehlt denn jetzt noch?" "Ich bin nicht geschminkt!" "Ich holte ihn trotzdem schon mal rein." Ich rannte in mein Zimmer und setzte mich an den Schminktisch. Hektisch suchte ich alles zusammen, aber mein Dad ließ mir kaum Zeit. "Hier ist Stephs Zimmer. Geh ruhig rein", hörte ich ihm sagen und ich starrte gebannt zur Tür. Langsam ging die Tür auf und Fritz trat ein. Sobald er mich sah, begann er zu lächeln und kam zu mir. Er küsste meine Wange. "Na, Kleine. Das ist ja was ganz neues, dich ungeschminkt zu sehen." Ich wurde sofort rot und lächelte verlegen. "Das wollte ich eigentlich auch verhindern. Aber jetzt ist es zu spät. Haben wir noch kurz Zeit? Ich will mich noch schminken." Fritz lächelte und nickte. Während ich mich schminkte, sah er mir die ganze Zeit zu, was mich schon recht nervös machte. "Okay. Ich bin fertig." Lächelnd drehte ich mich zu ihm um, erstarrte aber sofort.
"Ehm Fritz?" Er sah zu mir hoch. "Was ist das?" "Ein Buch", sagte ich leise und senkte mein Blick. "Bist du ein Bi-Gender?" "Ich...Fritz.." "Bitte antworte mir, Steph." "Ja", murmelte ich und Fritz legte das Buch weg. "Wir müssen unser Essen verschieben", sagte er dann und mein Herz schmerzte. "Aber Fritz, bitte, i-" "Ich gehe jetzt." Meine Tür fiel hinter ihm ins Schloss und ich brach in Tränen aus. Genau das wollte ich verhindern.
An diesem Abend musste mich mein Vater lange trösten. Es ging viel Eis und Schokolade drauf aber dennoch war ich wirklich traurig als ich im Bett lag.
Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder von Fritz hörte. Mein Vater hatte mir nahe gelegt, dass ich ihm Zeit lassen sollte und nun, zwei Wochen später, wollte er sich mit mir treffen in unserem Lieblingscafé.Ich fühlte mich nicht danach mich zu schminken, ein schönes Kleid anzuziehen und einen BH mit Socken auszufüllen. Nein, ich lief mit schwarzen Skinnyjeans und einem grauen Pulli zum Café und sah mich um. Am Fenster entdeckte ich ihn und lief langsam zu Fritz. "Hey", sagte ich leise und blieb erstmal neben ihm stehen. Im ersten Moment sah ich, dass Fritz nicht wusste wer ich war, doch dann kam ihm der Gedanke und er lächelte. "Steph...entschuldige. Setz dich. Ich...ich hab uns schon einen Kakao bestellt." Erleichtert lächelte ich und setzte mich ihm gegenüber. "Danke. Das ist sehr nett von dir." Leise räusperte ich mich und spielte an meinem Pulli. "Also....Fritz. Was ist nun?"
Fritz lächelte verlegen und strich durch seine Haare. "Tut mir Leid, dass ich dich so lange hab warten lassen. Aber es war so verwirrend. Plötzlich warst du nicht nur das hübsche niedliche Mädchen, Steph sondern auch irgendwie n Typ..." Ich wurde ein wenig rot. "Wie heißt du richtig?" "Stephen." Fritz nickte. "Und wieso hast du mir nicht von Anfang an gesagt, dass du Stephen bist?" "Es ist kompliziert, Fritz. Ich hab Phasen und wir haben uns gerade in der Phase kennengelernt, in der ich mich nur als Mädchen wohl gefühlt habe. Dann gab es keinen Stephen. Da gab es nur Steph." Fritz nickte leicht. "Willst du ein Mädchen werden?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein. Ich bin nicht trans. Ich mag meine beiden Seiten und ich kann auch mit ihnen leben. Die Frage ist nur, ob du es auch kannst."
Unser Kakao kam und ich nahm einen Schluck. "Ja, das kann ich. Dein Charakter bleibt ja gleich und..." Fritz' Augen glitten an meinem Oberkörper entlang. "Ich finde du siehst sowohl als Steph als auch als Stephen echt heiß aus." Verlegen begann ich leise zu kichern und spürte, wie rot meine Wangen wurden. "Also, wegen unserem Essen. Passt dir diesen Freitag? Ich hab dort einen Tisch reserviert." "Klar. Wohin gehen wir denn?" Fritz grinste. "Ins Romantiko."
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Sooo ich schaffe es mal einen OS pünktlich zu veröffentlichen xDNa ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und ihr wisst ja, wie immer gilt: Fehler aller Art sind bei mir zu melden.
Mein Real Talk heute :3
Wie gefällt es euch eigentlich, dass es nur Happy Ends sind? Ich meine im echten Leben finde Mitglieder der LGBTQ+ Community weit mehr Verachtung, auch leider in der Community selber.
Und seid ihr mal auf Hate gestoßen, der euch, eure Freunde und oder Familie betrifft oder betroffen hat? Es ist ja egal ob mal selber LGBTQ+ ist oder nicht. Allein, wenn man sich schon für LGBTQ+ einsetzt, ist man für andere Abschaum.
Teilt gerne mit mir und den anderen eure Erfahrungen.
Habt ein schönes Wochenende :3
Eure Feli <3
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LGBTQ+ Oneshots
ContoWie schon der Titel preisgibt, sollen in diesem Buch Oneshots veröffentlicht werden, die sich mit der LGBTQ+-Szene befassen. Aber nicht nur ich, werde meiner Kreativität freien Lauf lassen. Ich möchte auch, dass meine Leser fleißig kommentieren, sic...