Die Nacht,die unser Leben veränderte.

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Ich befinde mich in einem Café,mit meiner Schwiegermutter,wir haben den Tag zusammen mit Yuki in der Stadt verbracht und sitzen nun in einem Café,da sie merkt,dass Tōrus und meine Ehe etwas schwieriger gerade ist. Also-

Nach meiner üblichen Bestellung eines Eiskaffees und einen Saft für Yuki,lehne ich mich zurück und schaue meine Schwiegermutter an. „Was willst du wissen?".
„Du und Tōru habt eine schwere Zeit,oder?".
Ich nicke und schiebe meinem Sohn mein Handy hin,damit er nichts mitbekommt.
„Unser Sexleben läuft nicht so wie sonst,was für uns ein ziemlicher Niederschlag ist,da Sex für uns immer dazu gehört hat.".
Yuki hat Kopfhörer drin,damit er wirklich gar nichts hört und dass ich so offen mit Tōrus Mutter spreche,stört uns beide nicht. Sie weiß einiges über uns beiden.

„Aber warum denn? Ihr habt doch sonst jede Nacht miteinander geschlafen.",verwundert schaut sie mich an und nippt an ihrem Tee.
„Nicht wirklich jede Nacht,"-ich schmunzle kurz- „dennoch recht häufig,stimmt wohl. Jedoch kommt er,wenn er dann mal nach Hause kommt,immer nur betrunken nach Hause und beginnt mich anzufassen.".

„Warum ist er denn bitte so oft betrunken?.",etwas aggressiv schlürft sie ihren Tee. „Die Mannschaft trinkt halt immer nach einem Spiel,sei ihnen auch gegönnt,das ist ja nicht mein Problem. Nur er sagt ziemlich komische Dinge zu mir..von wegen lass ein Kind machen und beginnt meine Brust anzufassen,die natürlich nicht so füllig ist wie bei einer Frau.". Sie schaut entsetzt und sieht den Schmerz in meinen Augen.

„Auf seine komischen Wünsche antworte ich ihm halt,dass ich ein Mann bin,genau wie er und wir keine Kinder gemeinsam zeugen können. Daraufhin wird er immer sauer und stößt mich von sich,schaut mich abstoßend an und meckert mich an warum ich denn so nutzlos wäre und ihm keine Kinder zur Welt bringen kann. Ich weiß,dass es der Alkohol ist,aber es verletzt mich zu Tiefs. Nicht nur er wünscht sich ein leibliches Kind,auch ich. Aber als schwules Paar ist es unmöglich gemeinsam Kinder zu bekommen. Außer man lebt in einen dieser Alpha und Omega Welten,aus so Comics...". Traurig lasse ich den Kopf hängen und greife nach Yukis kleiner Hand.

„Yuma und Yuki sind unser ein und alles,sie sind unsere Kinder,es fühlt sich nicht an als wenn sie adoptiert sind,allerdings wünschen wir uns so sehr ein Baby zusammen. Ein Traum der niemals so in Erfüllung gehen wird,wie man es sich vorstellt.".

Sie nimmt meine freie Hand und küsst sie sanft,lächelt mich bezaubernd an und beginnt zu sprechen. „Ich bin für euch da,okay? Es gibt leider keine Lösung für euer Problem,aber eure Ehe darf daran nicht scheitern. Ihr müsst darüber reden,Hajime.". Erklärt sie mir mit zarter Stimme und lässt meine Hand wieder los. „Hast recht..aber es tut weh..besonders als er mir vor einer Woche damit kam,dass er jetzt wieder Kontakt zu Mio hat..weil sie ihm ja ein leibliches Kind schenken konnte..". Traurig blicke ich zu meinem abgelenkten Sohn.
„Bei diesem Satz dachte ich nur,ob ihm unsere Söhne nicht mehr genug sind und auch ob ich vielleicht nicht gut genug bin,weil ich ihm nicht das schenken kann,was Mio getan hat..".

„Ich werde mir den mal vorknöpfen,mach dir da mal keinen Kopf drum,verstanden?". Sie lächelt aufmunternd und ich lächle etwas besser gelaunt.

Erst am späten Abend kam ich mit Yuki nach Hause,die Geräusche aus Yumas Zimmer verrieten mir,dass Sota bei ihm ist. Hoffentlich stört es Yuki nicht zu sehr und er schläft trotzdem im Nebenzimmer weiter.
Mit möglichst leeren Kopf lege ich mich aufs Sofa und kuschle mich in die bequemen Klamotten meines Mannes,ich trage sie eigentlich immer wenn er weg ist,ich vermiss ihn einfach zu sehr egal wie schwierig unsere Ehe sein mag.

Während ich meine Lieblingsendung schaue,werden die Geräusche in Yumas Zimmer lauter. Eigentlich ignoriere ich es meistens,denn Yumas Sexleben geht mich absolut nichts an,aber er könnte etwas Rücksicht auf Yuki nehmen. Wobei,sind Tōru und ich in manchen Nächten nicht auch so gewesen? Wenn man wirklich verliebt ist und einfach diese intensive Nähe miteinander teilen will? Da kann es doch auch lauter werden,also lächle ich nur und atme tief durch. Wenn ich ihn drauf ansprechen würde,würde er nur erröten und mir sagen wie peinlich ich doch sei,deswegen lasse ich es.

Um Mitternacht,ich bin bereits am schlafen,weckt mich Yuki und steht laut heulend vor mir. Mit verschlafenen Augen schaue ich ihn an,ich bin im Ernst wieder auf dem Sofa eingeschlafen und mein kleiner weint. „Was ist los kleiner?",frage ich müde,breite aber meine Arme aus. „Hab Angst Mami..und ich hab überall aua..".
„Warum denn Angst mein Engel und aua?". Ich ziehe ihn auf meine Brust,damit er auf dem Bauch liegt,er kuschelt sich an mich und legt seinen Teddy neben uns.
„Weiß ich nicht..".
„Mhm. Dann mach hier mit Mama heia,kleiner.". Kaum hatte ich es ausgesprochen,war er eingeschlafen und lange dauerte es nicht,bis ich auch wieder am schlafen war. Wäre ich doch lieber wach geblieben und hätte ihn mir besser angeschaut.

Um genau 2 Uhr wache ich auf,meine Brust fühlt sich befreiter an,doch ich setze mich auf und Yuki liegt neben mir. Ich streichele über seine Stirn,sie ist eisig,so kalt wie der Schnee der draußen die Straßen bedeckt. Dann fällt es mir auf,er atmet nicht mehr,sein Puls ist komplett weg und ich werde panisch. Nehme ihn auf den Arm und schüttle ihn. „YUKI..YUKIII!". Ich schreie mir die Seele aus dem Leib,verdammt mein Sohn atmet nicht mehr was soll ich denn sonst tun!?

Sota und Yuma kommen beide nur in Unterwäsche ins Wohnzimmer. „Mom warum schreist du so..?". Beide reiben sich die Augen und schauen zu Hajime. „Yuki..er atmet nicht mehr..RUFT EINEN KRANKENWAGEN! Sofort! Und ruf Papa an!". Mir war nach weinen zumute,doch ich stand zu sehr unter Schock,da konnte ich nicht weinen. Sota nahm mir Yuki aus dem Arm und legte ihn aufs Sofa zurück. Ich wusste, dass er einen erste Hilfe Kurs abgeschlossen hat,ich als Lehrkraft zwar auch,aber ich war zu sehr unter Schock. Also ließ ich ihn tun,er machte eine Mund zu Mund Beatmung bei dem 7 jährigen und eine Herzdruckmassage,immer abwechselnd. Ich war ihm in dem Moment so dankbar.

Yuma hatte bereits seinen Vater und den Rettungsdienst informiert,jedoch ging sein Vater nicht ran,er trank bestimmt wieder. Warum geht er ausgerechnet jetzt nicht an sein Handy? Yuma hockte sich neben seinen Freund und nahm Yukis kalte Hand,er begann zu weinen. Wann hatte ich ihn das letzte mal weinen gesehen? Es war zu lange her,aber diese Tränen schmerzten mir,allein dass er immer wieder nach Yuki rief,doch der kleine nicht reagierte, zerbrach mein Herz immer mehr. Was habe ich nur getan,das ist alles meine Schuld.

Endlich hörte ich die Sirenen und rannte aus dem Haus,ich brachte die 6 Rettungskräfte zu Yuki und sie scheuchten die beiden Jungs weg. Ohne zu zögern begannen sie mit den nötigen Vorkehrungen. Eine Wiederbeatmung,Reanimation und irgendwelche Medikamente.

Immer wieder schrie ich nach meinem Sohn und ob er noch lebt. „YUKI! Bitte sagt mir,dass mein Sohn noch lebt! BITTE!". Sota hielt mich zurück und hatte im anderen Arm seinen weinenden Freund. Als mich endlich ein Sanitäter ansah,starrte ich ihn an. Ich sah nur,wie er mit mitleidigen Blick zu uns sah und langsam den Kopf schüttelte.

Da wusste ich es,mein Sohn war Tod und ich konnte nichts dagegen tun. Eine große Reaktion kam von mir gar nicht erst,mir wurde einfach nur übel,so übel,dass ich auf die Knie fiel und mich vor mich übergab. Obwohl Yuma kotzende Menschen nicht ertragen konnte,Klammerte er sich weinend an meinen zitternden Körper. Ich fühlte mich so leer,so leer dass ich nicht mal weinen konnte. Ein stiller Nervenzusammenbruch,das war es. Mein Kreislauf sank,das war mir alles zu viel. Schließlich wurde Yuki runter gebracht in den Wagen und ein Sanitäter warf einen schnellen Blick auf mich.

Ich zwang mich wieder auf die Beine und sah zu den Jungs. „Sota..fahr Yuma mit deinem Motorrad bitte ins Krankenhaus..ich fahre im RTW mit."- er nickte und drückte meine Hand kurz- „und zieht euch warm an,sonst ist euch zu kalt..".

Kälte,von diesem Tag an würde ich die Kälte nie mehr ertragen können,alles würde mich an den kalten Körper meines Sohnes erinnern.

Die Fahrt ins Krankenhaus war die Hölle,da Yuki einen Schlauch im Hals hatte,fuhren wir langsam,doch sie versuchten alles um mein Kind wieder ins Leben zurückzuholen. Obwohl es doch aussichtslos war.

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Well,dieser Teil hier,war ursprünglich der zweite und hatte somit eigentlich noch einen ersten. Aber ich habe den ersten direkt nach dem hochladen aus Versehen gelöscht. Glücklicherweise waren im ersten teil nur unnötige und unwichtige Dinge erzählt worden,die die kleine Geschichte nur spannender und nicer machen sollten. Jedoch saß ich Stunden lang am ersten Teil und wollte ihn nicht nochmal neu schreiben,sollte Verständlich sein. Hier zu folgen natürlich noch ein bis zwei weitere Teile,mal schauen.

Also entschuldigt,dass es jetzt da oben so plötzlich und aus dem nichts anfängt. Muss demnächst besser aufpassen,zum Glück passt es auch so,also ohne ersten Teil.

~M

Good TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt