𝗢 𝗕 𝗘 𝗗 𝗜 𝗘 𝗡 𝗖 𝗘

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𝙳𝙸𝙴 𝚂𝚃𝙴𝙸𝙽𝙸𝙶𝚂𝚃𝙴𝙽 𝚆𝙴𝙶𝙴
𝙵𝚄̈𝙷𝚁𝙴𝙽 𝚉𝚄 𝙳𝙴𝙽 𝚂𝙲𝙷𝙾̈𝙽𝚂𝚃𝙴𝙽 𝚉𝙸𝙴𝙻𝙴𝙽

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„Iss doch endlich was."

Du hasstest es.
Hasstest es so verdammt sehr.

Dir fielen mindestens zwanzig bessere Orte ein, an denen du gerade lieber gewesen wärst, als diesem überteuerten Rooftop Restaurant, wo sich all diese dekadenten Neureichen aufhielten und sich in ihren Markengewändern ihre gleichfalls überteuerten Hummer reinzogen.

Allein, wie dich das Krabbentier von der Lady einen Tisch weiter mit seinen verkohlten, schwarzen Augen ansah, machte diese Übelkeit in deinem Magen umso einiges schlimmer.

In mitten dieser oberflächlichen Scheinwelt, du - das langweilige Omega-Mädchen, das vermutlich für alle Außenstehenden so schien, als hätte sie sich diesen wohlverdienenden Alpha gegenüber um den Finger gewickelt.

Tch - sie hätten nicht ferner von der Wahrheit liegen können.

Erstickt doch alle dran.

„ Omega."

Akus tief, ernste Stimme, ließ dich wieder zu ihm sehen. Dein Blick, genau wie deine Haltung, angespannt und emotionslos.

Du hattest keinen Hunger.

Wie oft solltest du ihm das denn noch sagen?

'Nein', war für diesen Mann eben ein Fremdwort.

Vielleicht würde er sich ja eine Weile damit zufrieden geben, dass du mit deiner Gabel ein bisschen in den Erbsen rumstochertest?

Du bezweifeltest es zwar stark, doch ein Versuch war es wert.

„ Das ist dein Lieblingsgericht, (V/N).
Sei nicht so ein undankbares Gör. Oder muss ich dich daran erinnern, wer hierfür zahlt?"

Chateaubriand, Bohnen im Speckmantel, Kartoffeln und geschmortes Gemüse.

Knapp, Aku, knapp.
Ich kann Rinderfilet nicht ausstehen, aber sowas belangloses würdest du dir natürlich niemals merken, was?
Du bestellst es jedes Mal.
Oh und nebenbei bemerkt, bevorzuge ich Lamm.

In einem anderen Universum hättest du dich genau das getraut auszusprechen, anstatt es nur zu denken.

Tja.
In einem anderen Universum, würdest du hier auch mit einem Mann sitzen, der dich ehrlich liebte und du ihn.
Jemand aufmerksames, der dir keine kreativen Spitznamen, wie 'undankbares Gör' gab, nur weil er es konnte.

Er würde auch nicht so großkotzig dasitzen, als wäre er der König der Welt und nebenbei an dieser kubanischen Zigarre ziehen, weil der Herr zusätzlich auch noch einen auf Yakuza Boss machen musste.

Du hasstest, dass er rauchte.
Hasstest, seine seidigen Markenklamotten, diesen Ausdruck auf seinem Gesicht, wie ein Teekessel, der von Minute zu Minute zu überkochen drohte.
Sein Alpha-typisches Grummeln.
Sein Haar.
Seine Augen.
All das, was du nun für den Rest deines Lebens ertragen musstest.

Das einzig wirklich erträgliche an dieser ganzen, abgefuckten Situation, war tatsächlich die Aussicht von hier oben.

Die vielen Lichter der Hochhäuser von Ōsaka, wo du sogar das große Riesenrad in der Ferne, an der Küste aufblinken sahst.

𝐓𝐄𝐍𝐊𝐎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt