𝗙 𝗔 𝗠 𝗜 𝗟 𝗬

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☾ 𝙵𝙰𝙼𝙸𝙻𝙸𝙴 𝙸𝚂𝚃 𝙳𝙰𝚂 𝚉𝚄𝙷𝙰𝚄𝚂𝙴 𝙳𝙴𝚂 𝙷𝙴𝚁𝚉𝙴𝙽𝚂 ☽

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Dreißig Minuten.

Solange dauerte es, bis du Tenko auf ein Level der Selbstbeherrschung brachtest, dass dich nicht weiter um den Zustand des Hauses fürchten ließ.

Fremde Gegenstände zerstören, wäre sehr wahrscheinlich nicht der beste Eindruck gewesen, den er bei deiner Mutter hinterlassen konnte, bevor er sie überhaupt erst kennenlernte.

Also warst du dankbar, dass seine Hände die ganze Zeit über in der Vordertasche seines Hoodies verstaut blieben.

Jedoch war es verdammt anstrengend, so viel stand fest.

Wie vehement deine Pheromone, automatisch gegen seine Potenteren ankämpften, die mittlerweile das ganze Erdgeschoss verpesteten.

Innerlich fragtest du dich, ob Febreeze da überhaupt noch reichen würde, um all das zu überdecken.

Du bezweifeltest es stark.

Angst war die vermutlich seltenste Emotion eines Alphas und somit auch eine der am stärksten ausgeprägten, wenn er sie in diesen seltenen Momenten empfand - es machte deinen inneren Omega ganz nervös.
Als wärst du verwundbarer denn je gewesen, wenn sogar der einzige Alpha, der einzige Mensch der dich hoffentlich beschützen würde, wenn es drauf ankam, in deiner Nähe, so empfand.

Du rochst es tatsächlich erst zum zweiten Mal in deinem Leben.

Das erste Mal, eine ferne Erinnerung an den schwärzesten Tag deines Daseins.

Es tat weh - die Gedanken an den Tod deines Vaters. Der Augenblick, der dich als junge Omega erstarren ließ, bevor das Licht in seinen (a/f) Augen immer weiter erlosch.

Tenkos Duft in exakt diesem Moment - er brachte all die Flashbacks zurück, die sonst nur ein Produkt deiner schlimmsten Alpträume waren.

Und doch, wolltest du ihm helfen.

Zumindest musstest du dich nicht mehr um sein Hydrationslevel sorgen - so viel Wasser, wie jetzt, trank er gefühlt in all der Zeit, die er schon bei dir war, nicht.

Der Kerl bestand geradezu eher zu siebzig Prozent aus Softdrinks, als Wasser.

Und nach Glas Nummer Zehn, flachte diese rapide Atmung endlich ab - mit ihr, der beißende Geruch, während ihr einander gegenüber am Esstisch saßt und einfach nur schwiegt.

Der Zeitpunkt, in dem du wusstest, dass es okay war, zu sprechen, war, als Tenko seinen starren Blick von der Holzoberfläche, direkt auf dich richtete.

„ N-Noch ein Wasser?"

Er schüttelte den Kopf.

„ Willst...willst du darüber sprechen?"

Erneutes Kopfschütteln.

Und vielleicht war das auch besser so.

Was die Heldin auf dem Bild damit zutun hatte, dass er sich an seinen vollen Namen erinnerte, war dir ein Rätsel.

Du machtest eine innere Notiz, deine Mutter am nächsten Tag mal zu fragen.
Vielleicht würde sie ja was wissen.

Naja, zumindest brachte das einen Punkt mehr auf deinem Stichzettel über den Alpha, der sich nun zum ersten Mal so richtig im Raum umsah.

Haustour! Jap.
Vielleicht würde ihn das ja auf andere Gedanken bringen.

Ohne Widerstand, folgte dir der Schurke also durchs ganze Haus.

𝐓𝐄𝐍𝐊𝐎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt