25.09.2020
Deine Sicht
-Zeitsprung, der Tag der Mission-
Der letzte Monat ist rasend schnell vergangen. Jeden Tag trainierten wir mit dem Hauptgefreiten, am Nachmittag machte ich oft allein zusätzliches Training, ruhte mich dann aus und trank so gut wie jede Nacht gemeinsam mit dem Hauptgefreiten Tee. Inzwischen ist es für mich zur Gewohnheit geworden; entweder wache ich durch einen Albtraum wieder auf, oder ich gehe einfach so in die Kantine. Manchmal haben sich sogar richtige Gespräche entwickelt und ich lernte Levi mit der Zeit etwas besser kennen. Zwar kann ich nach wie vor nicht viel über ihn sagen, aber zumindest kenne ich nun manche seiner Eigenheiten und Charakterzüge. Heute würde die 57. Mission hinter die Mauer starten und ich bin unglaublich aufgeregt. Ich hoffe, dass ich ein paar Titanen töten kann. Dies ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn ich wurde in der neuen Fernaufklärungsformation direkt ‚neben‘ Levi gesetzt und reite somit ziemlich weit vorn.
Schon vor den anderen gehe ich nach unten und meine Füße tragen mich sofort zum Stall, wo ich meine Stute begrüße und sie fertigmache, nicht, ohne ordentlich zu kuscheln.-Zeitsprung, kurz vor Verlassen der Mauer-
Inzwischen steht der Teil des Aufklärungstrupps, der heute hinter die Mauern reiten wird, versammelt vor dem Tor. Unser Ziel ist es, zu erkunden, wie viele Titanen bereits in die Mauer Maria eingedrungen sind, außerdem soll ein Teil von uns, zu dem Sara, Connie und ich als einzige der neuen Soldaten gehören, für einige Zeit in verschiedenen Burgen bleiben, die ziemlich im Zentrum zwischen der Mauer Maria und der Mauer Rose liegen. Zum Glück gab es viele Adelsfamilien, die diese in oft freien Wiesen und Feldern errichtet hatten, sodass wir die verschiedenen Strecken an jeweils einem Tag schaffen würden. Es gab zwei Gruppen, die dies übernehmen würden und von zwei Seiten die Mauer Maria umrunden würden; einmal die Gruppe von Hanji, zu der Connie und drei weitere Soldaten gehören, und dann Levi‘s Gruppe, in der Sara, ich und zwei etwas höher gestelltere Soldaten waren, welche sich uns am Abend zuvor als Silvy und Felix vorstellten. Die anderen, die von Erwin angeführt werden würden, würden sich ebenfalls in zwei Gruppen aufteilen und am Rand der Mauer nach weiteren Schäden schauen. Allerdings würde es für diese deutlich ungefährlicher sein, da sie, nachdem sie uns zu der ersten Burg geleitet hätten, wieder zurück in die Mauer Rose reiten würden und die Mauer Maria von oben besichtigen würden.
Als Erwin das Kommando gibt, reiten wir los. Ich genieße das Gefühl von Freiheit und bin total motiviert. Wir reiten einige Zeit schweigend, wobei ich manchmal zu Levi und zu Jean schaue, die am nächsten bei mir reiten. Glücklicherweise schaffen wir es ohne Zwischenfall zu der Burg. Jean winkt mir zu, bevor er sein Pferd wendet und gemeinsam mit den anderen zurückreitet. Ich schwenke zu Levi herüber und auch Sara, Silvy und Felix stoßen zu uns.
„Wir werden uns erst heute Abend einrichten, da wir den Tag nutzen müssen, um die Umgebung zu erkunden. So wird es auch in den nächsten Tagen ablaufen“, befiehlt er, worauf wir nur nicken. Wir schwenken ein wenig auseinander, um die Gegend im Blick zu behalten, und machen wie besprochen eine große Runde um die Burg, wobei wir nur einen einzigen Titanen in einem Wald sehen, der uns allerdings nicht bemerkt.
Am Abend holen wir unsere Decken und machen es uns in der Burg bequem, in der es zum Glück genug Betten gibt. Ich liege mit offenen Augen da und sehe an die Decke. Da ich ein Einzelzimmer habe, das damals vermutlich einem der Kinder gehört hat, beschließe ich, mich hinaus aufs Dach zu schleichen. Vorsichtig schlüpfe ich durch meine Tür und husche die Treppen hinauf, um mich dann auf die Burgmauer zu setzen und die Beine herunterbaumeln zu lassen. Ich sehe hinauf zum Mond, der wunderschön leuchtet, und genieße die sanfte Brise, die durch meine Haare fährt.
Plötzlich höre ich ein leichtes Klirren. Neben mir auf der Mauer stehen zwei Teetassen. „Hab ich es mir doch fast gedacht, dass du hier sein würdest“, erklingt die Stimme von Levi. Weil ich mich so erschreckt habe, zucke ich heftig zusammen. Hätte Levi mich in diesem Moment festgehalten, wäre ich vermutlich an der Mauer heruntergerutscht, was nicht so gut ausgegangen wäre. „Tch“, brummt er nur. Er hat seine Hände an meine Taille gelegt und auch, als ich wieder sicher sitze, zögert er kurz, bevor er diese wegnimmt. Ich hingegen sehe ihn mit aufgerissenen Augen an. „Erschreck mich doch nicht so“, keuche ich leise. Wortlos reicht Levi mir eine der Tassen und stützt sich mit den Ellbogen auf die Mauer auf. Schweigend trinke ich meinen Tee, wobei ich es nicht vermeiden kann, meinen Blick ab und zu zu Levi schweifen zu lassen. Gemeinsam beobachten wir den Mond in einer angenehmen Stille, bis er sich schließlich umdreht und wieder hinuntergeht. Kurz darauf tue ich es ihm nach und kann schließlich gut einschlafen.Tut mir Leid, dass die letzten Tage nichts kam :( Habe dafür aber ein bisschen vorgeschrieben hehe ;p
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Cold - Levi x Reader ✔
FanfictionDu befindest dich in dem äußeren Bezirk Shiganshina in dem Haus deiner Familie, als es passiert - die Mauer wird von einem kolossalen Titan zerstört. Deine Eltern und du versuchen zu fliehen, doch euer Haus steht fast direkt am Eingang, sodass euch...