17. Kapitel

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09.10.2020

Deine Sicht

Ich schrecke hoch und sehe direkt in die grauen Augen von Levi. Das war ein Traum? Okay – ich bin verrückt. Ich kann nicht mehr leugnen, dass ich den Hauptgefreiten deutlich mehr mag, als es mir zusteht. Und dieser Traum – verdammt! Zum einen verwünsche ich mich deswegen, da ich bei dem Gedanken an diesen unwillkürlich erröte, zum anderen fühle ich mich nun noch mehr von Levi angezogen. Er. Ist. Dein. Vorgesetzter, sage ich mir. Räuspernd setze ich mich auf und senke automatisch den Blick, um meine geröteten Wangen zu verbergen. „Wie geht es dir?“, frage ich, so gleichgültig wie möglich. Er scheint etwas verwirrt über meine abweisende Art zu sein, doch schließlich antwortet er mit einem „Besser als vorher“. „Nun… dann werde ich hier wohl nicht mehr benötigt“, meine ich und springe förmlich auf. Es ist mir so unglaublich peinlich, dass ich die ganze Zeit auf den Boden starre, doch ich habe Angst, dass er meine Gedanken aus meinen Augen lesen kann. Bevor ich jedoch flüchten kann, greift er nach meinem Handgelenk. „Was ist los?“, fragt er mich misstrauisch. „Nichts“, antworte ich knapp und entreiße ihm meine Hand. Nichts wie weg. Ich spüre seinen Blick in meinem Rücken, doch ich schließe die Tür seines Schlafzimmers hinter mir, ebenso wie die seines Büros. Da ich mich noch anderthalb Wochen ausruhen muss, beschließe ich, den anderen beim Training zuzusehen. Schnell laufe ich nach draußen, und tatsächlich trainieren alle Teams gemeinsam gerade den Nahkampf. Ich lehne mich an einen Baum und lasse mich an diesem herunterrutschen, schließe seufzend die Augen. Levi geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf – genau wie dieser blöde Traum. Wie konnte ich auch nur darauf kommen, dass der eiskalte Levi Gefühle für jemanden hätte – und dann auch noch für mich?

Levi‘s Sicht

Nachdem (D/N) förmlich aus meinem Zimmer gestürmt ist, verharre ich noch kurz und denke darüber nach. Warum wollte sie mich nicht ansehen?
Ich schüttele verwirrt meinen Kopf, bevor ich den Tee, den sie auf meine Kommode gestellt hat, nehme. Es ist Schwarztee ohne Zucker – genau wie in den letzten Tagen. Doch das erste Mal frage ich mich, woher sie weiß, dass ich diesen Tee liebe. Hat sie so genau auf mich geachtet? Ich schüttele den Kopf. Da es mir deutlich besser geht, beschließe ich, dass ich genauso gut putzen kann – diese Tätigkeit musste immerhin in den letzten Tagen leiden, und mein Zimmer ist eindeutig zu verstaubt.
Als es bereits wieder dunkel wird, bin ich fertig und verräume meine Putzsachen ordentlich, bevor ich in mein Schlafzimmer gehe und mein Bett machen möchte. Dabei fällt mir eine zweite Decke über der meinen auf. Gehört diese etwas (D/N)? Es muss wohl so sein, denn am Tag zuvor lag diese bestimmt nicht dort. Ich beschließe, sie in ihrem Zimmer besuchen zu kommen; wenn ich Glück habe, treffe ich sie dort allein an und kann sie auf heute vormittag ansprechen. Die Decke tragend, gehe ich aus meinem Zimmer die Flure entlang zu (D/N)s Zimmer. Dort klopfe ich an; als Antwort kommt ein leises „Nein“ - dennoch trete ich einfach ein. An einer der Wände sehe ich (D/N), die den Kopf auf ihre Knie gelegt hat und nicht sehr glücklich wirkt.
Schnell lege ich ihre Decke auf das Bett, auf dem keine liegt, und gehe dann zu ihr, um mich vor sie zu knien. Als sie schließlich den Blick hebt, sehe ich Schmerz in ihren Augen. „Was ist passiert?“, frage ich sie leise, doch sie schüttelt nur den Kopf. „Ich sagte nein. Geh – bitte.“ Meine Augen werden groß. Möchte sie mich gerade ernsthaft aus ihrem Zimmer schmeißen? Nun ja, es ist ihr Zimmer. Egal. Ich wiege die Möglichkeiten ab, doch als ich sehe, wie eine kleine Träne aus ihrem Augenwinkel läuft – die sie sich schnell abwischt – beschließe ich, nicht auf sie zu hören. Ich nehme ihre Hand und ziehe sie hoch. „Du kommst mit“, meine ich einfach und schleife sie hinter mir her.

Deine Sicht

Nachdem die anderen ihr Training abgeschlossen haben, beschließe ich, in mein Zimmer zu gehen. Mikasa und Sasha meinten, dass sie erst relativ spät kommen würden, da sie und ein paar der Jungen noch etwas spielen wollen. Als ich dort bin und michan der Wand herrunterrutschen lassen, denke ich nach. Was soll ich jetzt bloß tun? Ich kann nicht leugnen, dass ich Gefühle für Levi habe. Er ist mein Vorgesetzter, eiskalt noch dazu. Ich hatte das große Glück, ihn durch unsere abendlichen Gespräche besser kennenzulernen, und kenne ihn inzwischen besser als die meisten Soldaten. Ich seufze leise und stütze meinen Kopf auf meine Knie. Als ein Klopfen ertönt, antworte ich mit einem ziemlich leisen „nein“ - und natürlich beachtet der Wartende dies nicht. Und wer kommt herein? Levi. Wer sonst. Als er sich vor mir hinkniet, kann ich eine einzelne Träne nicht zurückhalten, welche ich mir schnell wegwische. Er fragt mich, was passiert ist; darauf sage ich nur, dass ich ihn nicht hereingebeten habe, woraufhin er meine Hand sanft und doch bestimmt packt und mich hochzieht. „Du kommst mit“, sagt er – und ich habe keine Wahl.

Bitte killt mich nicht für das Kapitel hehe  :( xD
Ihre Zeit wird noch kommen, believe me... :P Grüßeee <3

Cold - Levi x Reader ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt