30.09.2020
Deine Sicht
Mit dröhnendem Kopf wache ich auf. Das einzige, woran ich mich erinnern kann, ist Sara, die mich entschlossen ansieht, bevor sie mich von meinem Pferd stößt. Vorsichtig setze ich mich auf und sehe mich um. Ich befinde mich in einem Zimmer mit einem Tisch, Stühlen in einer Ecke, einem Schrank und dem Bett, in dem ich liege.
Als ich den Blick zur Tür hebe, sehe ich direkt in die Augen von Levi und mustere ihn fragend. „Was ist passiert?“
Er scheint sich überwinden zu müssen, überhaupt zu mir ans Bett zu kommen. Schließlich zieht er sich einen Stuhl heran und setzt sich mit gesenktem Blick, doch nach kurzer Zeit sieht er mir in die Augen. Sein Blick geht mir, wie bei unserer ersten Begegnung, durch Mark und Bein. Doch dieses Mal sehe ich nicht nur Kälte, sondern Trauer und Bedauern, als er mich ansieht.
„Nun… also, zuerst einmal solltest du wissen, dass ich Felix und Sylvie zurückgeschickt habe.“
„Was ist mit Sara?“, unterbreche ich ihn scharf.
„(D/N)… sie starb, um dich zu retten. Sara wurde von einem Titanen getötet. Es tut mir Leid.“ Levi sieht mich mitleidig an.
Ich sitze einfach nur da, Kälte zieht durch meinen Körper. Mein Mund öffnet sich und schließt sich wieder. Ein Schluchzen kommt aus meiner Kehle und als ich mir ins Gesicht fasse, bemerke ich, dass es nass ist. Levi schaut mich an, dann zieht er mich in seine Arme. „Bitte bleib bei mir“, wimmere ich. Er nickt nur und drückt mich fester an ihn, streicht mir beruhigend über die Haare und meinen Rücken. Sara war eine wunderbare Person und ich bin unglaublich froh, dass ich sie kennenlernen durfte - dennoch kann ich es immernoch nicht ganz verarbeiten. Langsam schlafe ich ein, erschöpft von der Trauer, und kuschele mich dabei eng an Levi‘s Brust.
-Zeitsprung, Morgen-Langsam wache ich auf und gähne leicht. Als ich mich mit einem Mal an Sara erinnere, spüre ich Trauer, wie sie mein Herz durchbohrt, doch ich weiß, dass ich daran nichts ändern kann. Das einzige, was ich tun kann, ist, sie immer in meinem Herzen zu tragen, denn wenn ich mich davon herunterziehen lasse, bringt das weder ihr noch mir etwas. Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie mich gerettet hat. Ich seufze leise, und plötzlich sehe ich in zwei graue Augen. „Guten Morgen“, murmelt Levi mit rauer Stimme. Mein Atem stockt und ich hauche ein „Guten Morgen“ zurück.
Der Hauptgefreite fragt mich, ob alles in Ordnung sei, worauf ich vorsichtig antworte: „Geht schon. Ich denke, Sara hätte nicht gewollt, dass ich ihr hinterhertrauere – sie hat mich immerhin gerettet.“ Nochmals seufze ich, woraufhin ich energisch den Kopf schüttele. Levi nickt nur leicht und steht dann von dem Stuhl auf, auf dem er die Nacht verbracht haben muss, während ich in meinem Bett lag.Levi‘s Sicht
„Ich mache Tee“, meine ich, wobei mein Tonfall eine Spur sanfter ist als sonst. Ich bewundere sie dafür, dass sie so stark ist. Wenige Menschen würden vermutlich ihre Ansicht teilen, doch sie lässt sich nicht herunterziehen.
Langsam gehe ich in die Küche und bereite Tee vor. Schließlich hole ich auch zwei Tassen heraus und schenke in beide Tee ein. Gerade möchte ich ihr den Tee bringen, doch als ich mich umdrehe, steht sie in der Tür und sieht mich ein wenig verschlafen an. Ich stelle den Tee auf den Tisch in der Küche und deute auf diesen, woraufhin (D/N) sich auf einen Stuhl setzt, und ich mich ihr gegenüber setze. Sie nimmt die Tasse und trinkt ein paar Schlücke; ich tue es ihr nach, ohne sie aus den Augen zu lassen. Als sie diese ausgetrunken hat, erhebt sie sich und nimmt beide leeren Tassen, um sie auszuwaschen. Ich sehe ihr zu und muss wohl oder übel zugeben, dass sie wunderschön aussieht, wie sie mit geschickten Bewegungen die Tassen reinigt.
Was ist nur mit mir los? Das ist ja nun wirklich nicht mehr normal.
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Cold - Levi x Reader ✔
FanfictionDu befindest dich in dem äußeren Bezirk Shiganshina in dem Haus deiner Familie, als es passiert - die Mauer wird von einem kolossalen Titan zerstört. Deine Eltern und du versuchen zu fliehen, doch euer Haus steht fast direkt am Eingang, sodass euch...