22. Kapitel

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18.10.2020

Deine Sicht

Gut gelaunt laufe ich in die Kantine, um zu frühstücken. Dort treffe ich auf Mikasa und Armin, welche mich fragend ansehen. „Wo warst du?“, fragt Mikasa neugierig. „Ach.. ich war nur eine Weile draußen“, antworte ich nur und setze mich zu ihnen.

-Zeitsprung, am Abend-

Der Tag verging wie im Flug und ich fange langsam an, meine Kondition wiederzuerlangen. Levi hatte sich nichts anmerken lassen, genau wie ich – wobei mir das ziemlich schwer fiel. Jetzt esse ich gemeinsam mit meinen Kameraden und unterhalte mich mit ihnen. Nach einer Weile verabschieden wir uns und gehen auf unsere Zimmer. Nachdem wir uns fertiggemacht haben, reden wir noch kurz miteinander, bevor wir einschlafen.

Meine Mutter schreit, während der Titan sie hochhebt und mein Vater bettelt mich an, ihn zu retten. Panik durchfährt mich. Warum bin ich nur so schwach? Als meine Mutter von dem Titanen zerfetzt wird, wache ich schreiend auf.

Der erste Gedanke, den ich habe, ist: Ich muss hier raus. An die Luft. Schnell schlüpfe ich durch die Tür, froh, dass dieses Mal niemand aufgewacht ist, und eile nach draußen. Schon so lange hatte ich diesen Traum nicht mehr. Draußen angekommen, lasse ich mich ins Gras fallen und versuche, mich zu entspannen.
„(D/N)?“ Als ich aufsehe, begegne ich dem Blick von Levi. „Ich habe dich gehört, als du an meiner Zimmertür vorbeigerannt bist. Was ist passiert?“ Nach kurzem Zögern erzähle ich ihm von meinem Traum und er sieht mich mitfühlend an. Es ist selten, dass Levi solche Gefühle zeigt. „Trotzdem solltest du ein wenig schlafen“, sagt er schließlich bestimmt. „Ich möchte nicht… allein sein.“ Trotz schwingt in meiner Stimme mit. Auf keinen Fall möchte ich diesen Traum jetzt noch einmal erleben. „Dann kommst du mit zu mir“, sagt er kurz bestimmt und dirigiert mich zu seinem  Büro. Zum einen zerrt die Müdigkeit an mir, zum anderen möchte ich nicht noch einmal träumen. Levi öffnet die Tür zu seinem Schlafzimmer, schiebt mich hindurch und drückt mich in sein Bett. Dann zieht er einen Stuhl heran und setzt sich neben das Bett. Ich kuschele mich in seine Decke und atme den Duft, der an ihr hängt, unbewusst ein. Dennoch - „komm zu mir“, sage ich leise. Mist. Mein Mund war schneller als meine Gedanken. In Gedanken verfluche ich mich zehntausendmal und drehe mich mit hochrotem Gesicht auf die andere Seite. Kurz darauf spüre ich, wie sich starke Arme um mich legen. Mein Atem stockt – ist er tatsächlich hier neben mir? Vorsichtig lege ich meinen Kopf an seine Brust und spüre, wie seine Umarmung stärker wird. Heilige. Scheiße.
Doch trotz allem bin ich unglaublich müde und schließe die Augen, um kurz darauf einzuschlafen.

-Zeitsprung, nächster Morgen-

Als ich aufwache und mich an die letzte Nacht erinnere, legt sich ein leichter Rotschimmer auf meine Wangen. Immernoch liege ich an der Brust von Levi, der nun bemerkt, dass ich wach bin, und auf mich herabsieht. Er löst seine Arme von mir und steht auf, ohne eine Miene zu verziehen. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte auch so eine undurchdringliche Miene. Nochmals kuschele ich mich in die Decke, die seinen Duft trägt, und setze mich dann auf. Er ist bereits verschwunden. Moment – ich habe ja Training! Mist!

Wenn es um Levi geht, seid ihr wohl ziemlich verpeilt... :P

Cold - Levi x Reader ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt