08.10.2020
Deine Sicht
-Zeitsprung, zwei Tage später-
In den letzten beiden Tagen hat sich der Zustand des Hauptgefreiten zunehmend verschlechtert. Inzwischen liegt er mit Fieber und Schnupfen im Bett und ist obendrein schlechter gelaunt als je zuvor. Ich platziere den Umschlag, den ich gerade fertiggemacht habe, auf der Stirn des schlafenden Levi‘s und mustere ihn besorgt. Tee habe ich ihm bereits zubereitet und frische Taschentücher liegen auf seiner Kommode; nach einer Weile beschließe ich, ihm meine Decke zu bringen, damit er es wärmer hat. Schnell laufe ich zu diesem und schnappe mir die Decke, um sie zurück zum Büro des Hauptgefreiten zu schleppen. Ich trete ohne zu Klopfen ein und sehe Levi, der sich gerade im Schlaf umdreht. Unwillkürlich muss ich schmunzeln, da er im Schlaf seinen sonst so grimmigen Ausdruck ablegt. Ich schüttele den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben und lege meine Decke über seine. Dann setze ich mich auf einen Stuhl neben seinem Bett und betrachte ihn – schließlich muss ich schauen, dass es ihm gut geht. Lange Zeit wache ich über seinen Schlaf, wobei ich denke, dass er bestimmt nicht sonderlich oft so lange schläft, und langsam werden auch meine Augen schwerer. Nach einer Weile lasse ich meinen Kopf sinken und schlafe ein.
Levi‘s Sicht
Als ich aufwache, fühlt sich mein Kopf nicht mehr so schlimm an wie in den letzten Tagen; das fällt mir sofort auf. Vorsichtig hebe ich meinen Kopf; draußen geht gerade die Sonne auf.
Ein leichtes Gewicht macht sich auf meinem Schoß bemerkbar, und ich lasse blinzelnd meinen Blick zu diesem schweifen. (D/N) liegt dort, mit leicht geöffnetem Mund, und schläft friedlich. Ein Lächeln huscht über meine Lippen, doch ich verbiete mir sofort jegliche Gedanken in diese Richtung. Ich bemerke, dass es mir allgemein deutlich besser geht – ich hätte nie gedacht, dass mich ein Schnupfen so aus der Bahn werfen könnte. Doch eben dieser ist so gut wie verschwunden; ich habe nurnoch leichte Kopfschmerzen und meine Nase läuft nicht mehr. Ich beschließe, ihr einfach beim Schlafen zuzusehen – ich kann dem einfach nicht wiederstehen. Dabei denke ich nach; warum ich (D/N) so viel mehr mag als die anderen Soldaten, kann ich mir kaum erklären. Und während sie schlafend auf meinem Schoß liegt, gestehe ich mir etwas ein, das mir vorher schon lange klar war. Ich habe mich wohl in (D/N) verliebt. In eine stinknormale Soldatin. Bei diesem Gedanken muss ich unwillkürlich erneut schmunzeln. Niemals hätte ich erwartet, für irgendjemanden solche Gefühle zu empfinden; bisher hatte ich ja auch erfolgreich alle Gefühle unterdrückt. Aber dieses eine, warme und wunderschöne Gefühl, würde ich zulassen.Deine Sicht
Das ist verdammt peinlich – ich bin tatsächlich auf Levi‘s Schoß eingeschlafen.
Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann; denn ich habe offensichtlich Gefühle für den Hauptgefreiten entwickelt. Denn dieses Gefühl, wie er mich einfach nur ansieht, ist atemberaubend. Und da fängt das ganze ja erst an. „Gut geschlafen?“, fragt er mich mit rauer, neckender Stimme. Moment. Neckend? Levi scheint gut gelaunt zu sein. Ich senke den Kopf. „Levi… so kann es nicht weitergehen. Ich schätze mal, dass du mir einfach weitaus wichtiger geworden bist, als es sein sollte. Ich weiß, dass du deine Gefühle verbergen möchtest – wobei du für mich wahrscheinlich sowieso nicht mehr als ein wenig Freundschaft empfindest -, aber ich kann das nicht.“ Ich beiße mir auf die Lippe und bin drauf und dran, aufzuspringen. Im letzten Moment spüre ich seine Finger an meinem Kinn. Er hebt es hoch, sodass ich ihn ansehen muss. Zum ersten Mal kann ich in seinen Augen Gefühle lesen; er sieht mich einfach nur an, und seufzt dann. „Ich bin wohl nicht so gut mit Worten, aber...“ Er beugt sich nach vorne und überbrückt den Abstand zwischen uns. Einen Moment später spüre ich seine Lippen auf meinen. Im ersten Moment kann ich es nicht fassen; erst durchfährt mich eine Welle des Schocks, dann des Glücks. Und ich erwidere seinen Kuss. Levi lässt mein Kinn los und legt seine eine Hand um meinen Kopf, seine andere streicht über meinen Rücken. Ich lege nach kurzem Zögern die Arme um seinen Hals und er lächelt in den Kuss hinein. Schließlich lösen wir uns atemlos. „Ich denke, du weißt nun, wie ich empfinde“, meint Levi mit rauer Stimme.
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Cold - Levi x Reader ✔
FanfictionDu befindest dich in dem äußeren Bezirk Shiganshina in dem Haus deiner Familie, als es passiert - die Mauer wird von einem kolossalen Titan zerstört. Deine Eltern und du versuchen zu fliehen, doch euer Haus steht fast direkt am Eingang, sodass euch...