Cold - Levi x Reader ✔

8. Kapitel

27.09.2020

Deine Sicht

Ausgeruht und mit guter Laune wache ich am nächsten Morgen auf. Kurz darauf erinnere ich mich daran, dass ich auf dem Boden der Burg lag und gemeinsam mit dem Hauptgefreiten die Nacht genossen habe, bis ich eingeschlafen bin. Moment. Wenn ich eingeschlafen bin, wie komme ich dann in mein Bett? Hat Levi mich etwa getragen? Heilige Scheiße.
Reg dich ab, befehle ich mir selbst. Wahrscheinlich war das Ganze ein einziger Traum. Energisch schüttele ich den Kopf, um meine Gedanken zu vertreiben und mache mich fertig, um dann herunterzugehen und mein Pferd zu versorgen. Draußen begegne ich Levi, der mich keines Blickes würdigt. „Guten Morgen“, rufe ich ihm fröhlich zu. Keine Reaktion. Verwirrt werfe ich ihm einen Blick zu, aber er steht bei seiner Rappstute und krault sie.
Nachdenklich beginne ich, meine braune Stute nun zu putzen, als es mir klar wird. Er kann nicht mit mir befreundet sein, denn dann würde er mich mehr oder weniger bevorzugen. Ich seufze leise und denke mir, dass ich ihn verstehe, wobei ich das nicht tue. Denn ich mag ihn sehr – vielleicht auch ein bisschen zu sehr. Stop. Eine leichte Röte schleicht sich auf mein Gesicht, welches ich in die Mähne meiner Stute presse. Es ist auf jeden Fall das Beste, wenn ich Abstand zum Hauptgefreiten halte, denn ich möchte ihn auf keinen Fall ablenken – oder besser gesagt, mich von ihm ablenken lassen.
Schließlich reiten wir wieder los. „Morgen wird der Tag sein, an dem wir den Distrikten Shiganshina und Trost am nächsten sein werden. Da wir im Distrikt Krolva aufgebrochen sind, haben wir in kurzer Zeit bereits etwa die Hälfte unserer Strecke geschafft. Wie auch immer, morgen werden wir wahrscheinlich den meisten Titanen begegnen, also werden wir vorsichtig sein müssen.“ Er nickt kurz und anschließend breitet sich Schweigen aus. Sara und ich reiten hinten, während Silvy und Felix sich hinter Levi befinden. Auch an diesem Tag können wir nur wenige Titanen aus der Ferne erblicken. Als wir unsere nächste Burg sehen, beginnt der Hauptgefreite erneut zu sprechen: „Da wir bisher wirklich wenigen Titanen begegnet sind, gehe ich davon aus, dass die meisten sich im Gebiet zwischen Shiganshina und Trost befinden, oder immer noch in Shiganshina sind. Also ruht euch ordentlich aus, damit ihr morgen kampfbereit seid – wobei wir es nach wie vor nur aufs Erkunden abgesehen haben, und nicht aufs Töten.“ Wir sagen im Chor „Jawohl!“, bevor wir unsere Pferde absatteln und erneut die Zimmer aufteilen. Erneut gibt es für jeden einen Platz zum Schlafen, wobei Levi auf einer Couch schläft.
Dieses Mal kommt keiner von uns auf die Burgmauer.
Ich habe traumlos geschlafen und bin am nächsten Tag fit und bereit, um das gefährlichste Gebiet unserer Mission zu durchreiten. Wir machen uns fertig, wobei Levi und ich uns so gut es geht ausweichen. Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich das nächtliche Beisammensein schon jetzt.
Wir reiten los und schweigen, während wir uns immer wieder umsehen. Dabei kommen wir unserem Ziel immer näher und schließlich meint der Hauptgefreite, dass wir jetzt fast genau zwischen den Mauern seien, und dass wir in beide Richtungen reiten würden. Zuerst begeben wir uns zur Mauer Trost, bei der wir auf ziemlich viele Titanen treffen. Wir halten Abstand, so gut es geht und werden auch nicht bemerkt. Anschließend machen wir uns auf zum Loch in der Mauer Maria. Auch dort sehen wir mehrere Titanen, unter ihnen ein Abnormer, der ziemlich schnell auf uns zukommt. „Ich erledige das“, zischt Levi und reitet auf ihn zu. Kurz halte ich den Atem an, als er abspringt, aber kurz darauf bringt er einen sauberen Schnitt am Nacken des Titanen an.
„Wir reiten weiter“, sagt Levi mit kühler Stimme, als er wieder bei uns ist. Erneut schweigen wir, und nach einer Weile sehen wir in der Ferne einen Wald. „Der Wald der Baumriesen“, flüstert Sara mir zu, während wir ehrfürchtig auf diesen schauen.

Erinnert ihr euch noch an den Wald der Baumriesen? Ich dachte mir, lass den doch auch in die Geschichte einbringen! :D xD Grüßee <3