27. Kapitel

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13.11.2020

Deine Sicht

Nachdem Levi und ich uns fertig gemacht haben, gehen wir gemeinsam zum Frühstück. Rein theoretisch sollten wir die einzigen sein, da die anderen den freien Tag vermutlich nutzen und aussschlafen. Genau so kommt es auch – wir sind allein in der Kantine und machen uns ein kleines Frühstück. Dabei reden wir so gut wie gar nicht, und dennoch ist es, wie sonst auch, keine unangenehme Stille. Danach gehen wir gemeinsam nach draußen, um es uns mit einer kleinen Decke unter einem Schatten spendenden Baum bequem zu machen. Anders gesagt: Levi hatte sich gegen den Baum gelehnt und mich, ohne Widerspruch zu dulden, an seine Brust gezogen. Es ist angenehm, einfach dazuliegen und sich nicht über das nächste Training oder etwas anderes Gedanken zu machen. Halb dösend bemerke ich nur, wie Levi sanft über meinen Kopf streicht, von meinen Haaren über meine Arme, bis sich seine Arme sanft um meinen Bauch legen – und diesen kurz streifen. Sofort zucke ich aus meinem Halbschlaf hoch, doch ich werde, bevor ich mich in Sicherheit bringen kann, festgehalten. „Bist du etwa kitzlig?“, fragt Levi mit einem amüsierten Unterton. Ich hingegen drehe meinen Kopf halb zu ihm und sehe ihn mit meinem gefährlichsten Blick an. „Du. Wag es nicht, oder-“, statt den Satz zu beenden, knurre ich nur warnend. Allerdings werde ich nicht wirklich ernst genommen, denn Levi zieht einfach nur seine Augenbrauen hoch und fängt tatsächlich an, mich zu kitzeln. Japsend versuche ich, mich zu befreien und seine Hände wegzuschlagen, doch er hat mich fest im Griff.
Kurz darauf schaffe ich es aber, mich in einem passenden Moment von ihm zu befreien und auf die andere Seite der Decke zu rollen. Nach Luft schnappend liege ich auf dem Rücken und beruhige mich langsam wieder, wobei der belustigte Blick eines gewissen Jemands auf mir liegt, dem ich nun einen vorwurfsvollen Blick zuschieße. Levi hingegen lächelt nur und meint: „Ein Schwachpunkt von dir, den ich mir merken werde. Achso, und bevor du es ausprobierst – ich bin nicht kitzlig.“ Er sieht mich mit einem schelmischen Ausdruck in den Augen an. „Wag es nicht“, brumme ich halbherzig, da ich weiß, dass er sowieso nicht auf mich hören wird.
Schließlich legt er sich neben mich und wir sehen beide in den Himmel, ich nach wie vor mit etwas schwererem Atem, und wie genießen die Sonne, die angenehm herunterscheint. Dabei werden meine Augen schwerer. Trotz der Tatsache, dass ich in der Nacht eigentlich gut geschlafen habe, könnte ich in Levi‘s Gesellschaft und bei diesem Wetter sofort wieder einschlafen – was ich auch tue.
Als ich wieder aufwache, öffne ich vorsichtig blinzelnd die Augen, da ich davon ausgehe, sofort in eine strahlende Sonne zu sehen. Stattdessen blicke ich auf einen rot-lila gefärbten Himmel und am Rande meines Sichtfeldes die untergehende Sonne. So viel zu genug Schlaf. Dann drehe ich den Kopf und sehe einen völlig entspannten Levi. Er sitzt im Schneidersitz da, hat seinen Kopf auf seine Hand gestützt und beobachtet mich mit Adleraugen. „Du schläfst nicht genug“, kommentiert er trocken, worauf ich nur belustigt den Kopf schüttele. „Ich habe das Essen verschlafen“, murmele ich enttäuscht, was mit einem Kopfschütteln von Levi quittiert wird. „Sie wacht auf, und das erste, woran sie denkt, ist Essen“, brummt er, während er sich erhebt. „Wir gehen einfach jetzt etwas essen“, beschließe ich und stehe ebenfalls auf. „Schon in Ordnung, ich merke schon, dein Magen macht mir Konkurrenz“, antwortet er nur trocken und ich lache leise. Als er die Decke zusammenlegt, stelle ich mich hinter ihn und lege meine Arme um ihn. „Quatsch, du gehst vor. Aber mein Magen muss auch überleben“, sage ich belustigt. Schnell drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich umdrehe und vorlaufe. In der Kantine angekommen, die tatsächlich noch leer ist, bereite ich uns beiden etwas vor und stelle es auf einen Tisch. Wenig später erscheint auch Levi und wir essen.
Währenddessen kommen Mikasa und Sascha gemeinsam hinein und direkt zu unserem Tisch. Dabei wechseln sie einen vielsagenden Blick. Bei uns angekommen ziehen sie mich wortlos mit sich mit und ich sehe Hilfe suchend zu Levi, der aber nur belustigt den Kopf schüttelt und abräumt. Darum komme ich wohl nicht herum. Ich werde nach draußen gezogen und auf das Gras gepflanzt. „Also. Da läuft was, oder?“, ergreift Sascha das Wort. „Wie kommt ihr nur darauf?“, frage ich sarkastisch und muss schmunzeln. „Hm, lass mich überlegen. Du bist seit Wochen kaum mehr in deinem Zimmer? Du sitzt manchmal bei Levi? Und die Blicke erst-“, fängt Mikasa an, und wir müssen alle drei lachen. „Aber mal ehrlich, wie läuft es?“, fragt Sascha neugierig. „Gut“, antworte ich nur belustigt, ohne mehr preiszugeben. Dafür bekomme ich zwei „Das-sagt-alles“- Blicke. Sascha fügt noch ein „Dann geh mal wieder zu deinem Geliebten“ hinzu, bevor wir alle aufstehen und ins Gebäude zurückgehen. „Und nach der Mission machen wir wieder mehr zusammen“, sage ich noch, bevor sich unsere Wege trennen. Ich bin froh, dass beide es mehr als locker aufnehmen und es so ist, als wäre nie etwas anders gewesen.

Mwahahaha Levi-Momente am Start  ;p

Cold - Levi x Reader ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt