04.11.2020
Deine Sicht
Hanjis Blick wandert von mir zu Levi und wieder zurück. Ein breites Grinsen steht ihr ins Gesicht geschrieben und sie macht Anstalten, zu fliehen, was Levi, der noch in der Tür steht, natürlich nicht zulässt. Schnell drückt er sie auf einen Stuhl und schließt die Tür hinter sich, dann stellt er sich mit verschränkten Armen vor diese. Mittlerweile habe ich mich aufgesetzt und kratze mich verlegen am Kopf.
„Also seid ihr zusammeeeen?“, fragt Hanji, weiterhin mit ihrem breiten Grinsen auf den Lippen. Das kann ja heiter werden. Doch bevor ich irgendetwas sagen kann, kommt Levi mir zuvor. „Ja.“ Die Röte steigt mir ins Gesicht, während Hanji begeistert mit den Armen herumwedelt. „Pass auf, dass du nicht sabberst, Vierauge“, meint Levi genervt.
„Das ist eine wunderbare Neuigkeit!“, ruft sie und sieht weiterhin zwischen uns hin und her. „Die schön unter uns bleibt“, knurre ich sie an. Daraufhin liegen nun zwei überraschte Blicke auf mir. Levi sieht mich mit einem fragendem Ausdruck im Gesicht an, während Hanji enttäuscht den Kopf schüttelt. „Aber warum denn? Das ist so-“ „Ja ja Hanji, eine wunderbare Neuigkeit“, vervollständige ich schmunzelnd ihren Satz. „Aber ich gehe davon aus, dass Levi nicht unbedingt möchte, dass jeder von der Sache weiß?“ Nun werfe ich diesem einen fragenden Blick zu, worauf er auf mich zukommt.
„Du denkst also, ich würde mich dafür schämen, dass ich durch dich schwächer aussehe oder etwas dergleichen? Was auch immer in deinem Gehirn vorgeht, vergiss es direkt wieder. Du bist eine starke Soldatin und ich scheue mich nicht davor, den anderen Soldaten mitzuteilen, dass du mir gehörst.“ Zum Ende wird seine Stimme tiefer, intensiver. Hilfe. „So meinte ich das gar nicht-“ „Dann ist ja gut. Solange du nichts dagegen hast...“ Ich bringe nur ein schwaches Kopfschütteln zustande. Was genau passiert hier gerade?
„Dennoch“, wendet sich Levi an Hanji, „brauchst du es nicht überall herumposaunen.“ Seine Worte klingen warnend und ich sehe der Truppenführerin deutlich an, dass sie es verstanden hat. Allerdings hätte ich, um ehrlich zu sein, so oder so nicht geglaubt, dass sie es einfach weitererzählen würde – wobei das Risiko natürlich trotzdem besteht, da sie einfach zu gerne plaudert. In der letzten Zeit habe ich auch Hanji besser kennengelernt und wir sind sogar recht gut befreundet. Diese verdrückt sich jedoch nun, da keine Gefahr mehr droht und wirft uns nochmals ihr wissendes Grinsen zu, bevor sie die Tür hinter sich schließt.
Mit einem tiefen Seufzer lasse ich mich wieder aufs Bett fallen und schließe die Augen. So etwas direkt am Morgen… ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als die Matratze einsinkt und eine Hand mir vorsichtig ein paar Strähnen aus dem Gesicht streichelt. Ein Lächeln huscht über meine Lippen, ich öffne die Augen und sehe direkt in die grauen von Levi. „Du bist einverstanden, dass andere es erfahren, oder?“, fragt er mich schließlich. „Natürlich – solange am ersten Tag nicht die Hälfte der Soldaten Bescheid weiß“, schmunzele ich. Warum er sich darüber solche Gedanken macht, ist die andere Frage.
Kurz herrscht Schweigen, bevor Levi hinzufügt: „Sonst könnte ich die Zeit, die wir bei anderen verbringen, gar nicht ausnutzen.“Nach einer Weile machen wir uns zum Training auf und bringen dieses hinter uns. Uns wurde bereits vor ein paar Tagen verkündet, dass wir in etwa einer Woche auf eine Aufklärungsmission reiten. Unser Ziel ist es, mehrere große Steine vor das Tor nach Shiganshina zu schieben, damit die Titanen nicht mehr ungehindert durch das Loch strömen können. Nun haben wir härter als je zuvor trainiert und ich sitze erschöpft neben Mikasa und Sascha. Wir unterhalten uns ein wenig, während wir unser Mittagessen genießen. An einem Tisch etwas weiter von uns entfernt sitzen Erwin und Levi, die anscheinend irgendetwas besprechen.
Doch plötzlich wird die angenehme Stille zerstört, als ein gewisser Jemand die Tür aufreißt und hereingestolpert kommt. „Hallo alle miteinander! Wie war das Training?“, fragt sie begeistert in die kleine Runde. „Sei leise, Vierauge“, zischt Levi genervt. „Aber Levi, solltest du nicht etwas besser gelaunt sein, da doch-“ Sie wird unterbrochen, als Levi sie tadelnd ansieht. „Wie auch immer“, flötet sie und wirft mir einen bedeutungsvollen Blick zu, der von mir mit einem Augenrollen quittiert wird. Sascha hingegen sieht mich neugierig an, doch ich winke schnell ab. Schließlich stehe ich auf. „Ich gehe, denke ich, noch ein wenig laufen“, sage ich zu meinen Freunden. Sie nicken mir nur zu und ich verschwinde, nicht, ohne Levi noch ein leichtes, unauffälliges Lächeln im Vorbeigehen zuzuwerfen.Hallöchen :p das ist ein Kapitel, das ich persönlich überhaupt nicht mag. Ich habe weder Levi noch euch wirklich gut getroffen, ebenso wenig Hanji. Dennoch ist es eine besondere Situation mit besonderen Umständen, deswegen lasse ich das mal so stehen. Grüßee <3
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Cold - Levi x Reader ✔
FanficDu befindest dich in dem äußeren Bezirk Shiganshina in dem Haus deiner Familie, als es passiert - die Mauer wird von einem kolossalen Titan zerstört. Deine Eltern und du versuchen zu fliehen, doch euer Haus steht fast direkt am Eingang, sodass euch...