Beutelsend

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Venya

Ich war gerade durch Vogelgezwitscher wach geworden und streckte mich. Angezogen und frisch gemacht ging ich in die Küche und machte mir ein ordentliches Frühstück. Während ich alleine am Tisch saß und aß, sah ich nach draußen. Es war ein wunderschöner Morgen in Auenland. 

Ich ging nach draußen und atmete tief die frische Luft ein. Ich setzte mich auf meine Bank und zog genüsslich an meiner Pfeife, während die Sonnenstrahlen mich wärmten. Das Leben hier im Auenland war schon immer friedlich und ruhig, doch das würde sich schon bald ändern.

Ein riesiger Schatten machte sich über mir breit und ich öffnete die Augen. Verwundert erblickte ich einen Zauberer. "Schönen guten Morgen", entgegnete ich und schaute mich verdutzt in der Gegend um. Was hatte ein Zauberer im Auenland zu suchen?

"Wie meint ihr das? Wünscht ihr mir einen guten Morgen oder meint ihr, dass es ein schöner Morgen ist, egal was ich wünsche? Oder ihr wolltet sagen, dass ihr an diesem Morgen alles schön und gut findet? Oder wolltet ihr sagen, man müsse an diesem Morgen gut oder schön sein?", fragte der Zauberer und lächelte mich an. Erstaunt steckte ich die Pfeife aus meinem Mund. 

"Alles zu gleich, nehme ich an?", sagte ich verwundert und bekam ein Grummeln als Antwort. Als der Zauberer immer noch nicht gehen wollte, fragte ich ihn: "Kann ich euch helfen?" 

"In der Tat. Ich suche jemanden für ein Abenteuer. Es wird euch sicher gut tun, mal wieder etwas aufregendes zu unternehmen und die alte Rüstung wieder anzulegen." Ich stand auf und ging an meinen Briefkasten um die Post heraus zu holen.

"Nein, danke. Ich bin hier glücklich. Außerdem würde ich zu spät zum Essen kommen, Gandalf", sagte ich und zwinkerte ihm zu. Natürlich, es war Gandalf, der Zauberer mit dem atemberaubenden Feuerwerk, "Außerdem habe ich schon lange kein Schwert mehr geschwungen." Das war natürlich gelogen. 

Man sagt von mir schon seit ich klein bin, dass ich zur Kämperin geboren wurde und das mein Schwert mir auf Befehl gehorcht. Auch wenn ich als kleiner Hobbit viel gereist bin, einmal sogar bis zu den Blauen Bergen, so habe ich mich doch jetzt eher für das ruhige Leben im Auenland entschieden, nachdem mir meine Eltern Beutelsend gekauft hatten. Heiraten und Kinder kriegen waren ihre Pläne für mich, doch Kämpfen und Reisen hatte ich vor. Doch nach einigen Jahren, hatte ich mich an das alltägliche Hobbitleben gewöhnt, auch wenn ich mein Schwerttraining nie vergaß.

"Damit wäre es beschlossen und ich werden es den Anderen mitteilen", sagte Gandalf erfreut und machte sich auf dem Weg." Ich riss erschrocken die Augen auf und rief ihm noch viele "Nein"s, "Gandalf"s und "Wag es dir"s zu. Doch er hörte mich nicht oder es schien ihn nicht zukümmern.

Ich ging ins Haus zurück und schloss die Tür. Was hatte Gandalf vor? Was für ein Abenteuer? Und wer waren die Anderen? Den restlichen Tag machte ich es mir gemütlich und versuchte nicht an den verrückten Zauberer zu denken.

Am Abend machte ich mir gerade einen Fisch zurecht, als es plötzlich klopfte. Es war ungewöhnlich zu solch später Stunde Besuch zu empfangen. Ich ging zur Tür, öffnete diese und staunte nicht schlecht. "Dwalin, zu euren Diensten." Es war ein Zwerg. Er ging in mein Haus hinein, gab mir seinen Mantel und setzte sich an meinen Tisch. Ich schaute ihn verwundert an, als er gerade dabei war meinen Fisch zu essen. 

Ich wollte ihn etwas fragen, als es wieder klopfte. Dieses Mal stand vor meiner Tür ein weißhaariger Zwerg. "Balin, zu euren Diensten." Er lächelte mich an, was ich erwiderte. Danach ging auch er einfach in mein Wohnzimmer, in dem mittlerweile Dwalin stand und in meinen Sachen rumwühlte. Verwundert schaute ich die Zwerge an. "Was machen sie in meinem Haus?", fragte ich.

Die beiden Zwerge redeten unbekümmert weiter und warfen alles was sie den Händen hatte im Haus umher. "Entschuldigung!", sagte ich geschockt und laut um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie schauten mich an und nickten: "Entschuldigung angenommen." 

~ Amralime ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt