Kapitel 4:

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Loki wird von Thor zur Seite gestoßen, sodass er fast gefallen wäre. Die Bewohner von Asgard sind schockiert bei dem Anblick, dass der angeblich tote Loki genau wieder vor ihnen steht.

Alles und jeden hält seinen Atem an und Loki hält den Rücken zu uns gedreht, bis er sich nach wenigen Sekunden wieder zu uns umdreht.

Ihn vor mir zu sehen ekelt mich jetzt nur noch an. All die Jahre habe ich (erneut) gedacht er wäre tot, doch er scheint lebendiger zu sein, als je zuvor. Und dann kommt auch noch dieses Grinsen in sein Gesicht und ich kann nichts tun, als meine Arme vor der Brust zu verschränken und ihm diesen Moment der Niederlage zu überlassen.

„Hört her!", höre ich Skurge außer Puste in der Menge schreien, welcher sich in der Menge nach vorne bahnt. „Thor... Odinson!" Er schaut zu mir. „Und äh..." Er schaut nachdenklich zu mir. „Wie war nochmal dein Name?"

Loki verdreht die Augen und dreht sich wütend zu ihm um. „Nein! Nein! Nein! Du hattest nur eine Aufgabe! Nur diese eine!"

„Wo ist Odin?", fragt Thor abschweifend von all dem.

Loki seufzt, aber grinst weiterhin. „Du konntest einfach nicht wegbleiben, oder? Alles war so wunderschön ohne dich." Er geht auf Thor zu, doch das sollte er lieber lassen. „Du hast einfach alles ruiniert!"

„Wo ist Vater?", fragt Thor wütend und stürmt auf Loki zu, den er zurück zur Chaiselongue hetzt, in der Loki hinfällt. „Hast du ihn ermordet?"

„Du hattest, was du wolltest; die Unabhängigkeit, die du wolltest!"

Thor legt wortlos seinen Hammer fest gegen Lokis Brust.

„A-aua, schon gut!" Er versucht nach Luft zu schnappen. „I-ich weiß ganz genau, wo er ist."

„Und wo?"

„In Midgard. Ich zeig's dir, wenn du willst."

„Midgard?" Thor schaut mich kurz an.

„Ja!"

„Dann los."

Thor lässt von Loki ab und geht sofort durch die Menge zurück die Treppen herunter von wo wir gekommen sind, ohne auch nur auf mich zu warten. Die Menge geht mittlerweile mit gemischten Gefühlen ihrer Wege und lassen von dem ganzen Spektakel ab, das Loki angerichtet hat.

Loki steht langsam wieder auf und hustet, bis er wieder auf mich sieht und ich ihn immer noch stirnrunzelnd ansehe. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er lebt. Wie hat er das nur angestellt? Verdammter Kerl.

„Freut mich auch dich zu sehen, Freya."

„Nur damit das klar ist." Ich deute auf die Schauspielerin, die mich verkörperte. „So viel geweint habe ich nicht."

Loki beginnt zu schmunzeln. „Aber du hast Tränen vergossen."

„Halt die Klappe!"

So habe ich mir meinen ersten Tag in Asgard nach so langer Zeit nicht vorgestellt und nun muss ich auch wieder gehen. Wenn ich meiner Mutter das alles erzähle, wird sie einen Schlaganfall bekommen, denn eigentlich wollte sie bloß, dass ich eine Auszeit nehme, aber ich habe mich so nur noch mehr in das Ganze hinein versteigert.

Ich folge Thor und nicht weit hinter mir folgt Loki uns, dessen Blick ich auf mir spüre. Ich bekomme einfach das Gefühl nicht mehr los, dass das alles real ist, und mich fast um den Verstand bringt.

Freya: RagnarokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt