Freya: Ragnarok

Kapitel 25:

Minuten später sehe ich durch eine Vision, dass Thor auf dem Thron sitzt und Hela sich zu ihm gesellt. Dies kann uns etwas Zeit verschaffen, um die Asgardianer sicher von Asgard wegzubringen.

Gemeinsam mit der Walküre und Bruce fliegen wir mit der Commodore weg vom Palast. Wir entdecken auf der Regenbogenbrücke die Asgardianer, die dicht gedrängt zum Bifröst laufen; Heimdall an ihrer Spitze. Das Ende der Brücke liegt im dichten Nebel, doch Heimdalls Augen erkennen, genauso wie meine, was sich am Ende befindet; der Fenris Wolf, ein treuer Diener von Hela. Er steht mit einigen Soldaten vor dem Bifröst und versperren uns somit den Weg.

Dann sehe ich, wie der Fenris über die Regenbogenbrücke hechtet und die Menge der Asgardianer zurück laufen. Heimdall bleibt stehen und macht sich für den Kampf bereit.

„Weißt du, wie man das Ding bedient?", fragt die Walküre am Steuer und deutet auf das Maschinengewehr, welches ich auf den Fenris ziele.

„Nein, aber es gibt für alles ein erstes Mal."

„Das kannst du laut sagen...", murmelt Bruce und klammert sich an seinem Sitz fest.

Ich feuere auf den Fenris, der Heimdall noch nicht erreicht hat, aber er scheint wenig vom Schuss abzubekommen.

Auf der anderen Seite der Brücke entdecke ich Skurge mit vielen anderen Soldaten von Hela. Er schrie irgendetwas, doch ich habe ihn nicht verstanden. Danach stürmen die Soldaten auf ein Handzeichen los - direkt zu den Asgardianer.

Ich feuere erneut auf Fenris, welcher sich wild schüttelt und mit den Zähnen fletscht.

„Dieser blöde Köter will nicht draufgehen!", schreie ich nach vorne zur Walküre und Bruce.

Ich stehe dort und muss zusehen, wie der riesige Wolf auf die Asgardianer zuläuft, welche nun von beiden Seiten umzingelt sind. Bei diesem Anblick steht Bruce abrupt von seinem Stuhl auf und springt ohne etwas zu sagen die Luke herunter. Verdammt!

Heimdall erhebt sein Schwert, legt seine Kutte ab und blickt Fenris entgegen. In dem Moment klatscht Bruce auf der Regenbogenbrücke und scheint völlig deformiert zu sein. Fenris bleibt abrupt stehen und schnuppert am verrenkt da liegenden Bruce. Er stupst ihn mit der Schnauze an und rennt dann aber weiter.

Heimdall dreht sein Schwert mit der Spitze nach vorn, um den Angriff abzuwehren, doch bevor es überhaupt zum Kampf kommt, entdecke ich den Hulk, der den Fenris am Schwanz festhält und ihn weg schleudert.

Ich starre zur Walküre, die ihren Augen kaum trauen kann. Dann schaut sie zu mir und muss lachen. „Wann wolltet ihr mir das sagen?"

„Die Gelegenheit kam nie. Bis jetzt."

Fenris attackiert Hulk und beide stürzen während des Kampfes von der Brücke. Dabei sehen wir zu, wie Helas Wachen immer weiter vorrücken.

Ich springe von der Luke nach unten zur Brücke und begrüße Heimdall mit einem Nicken, der mich kurz anlächelt.

„Schön dich wiederzusehen, Freya."

„Die Freude ist ganz meinerseits."

Als ich nach oben blicke, entdecke ich die Commodore, die ins Schwingen gerät und somit auf der Regenbogenbrücke notlanden muss. Helas Wachen, die diese Notlandung zu verantworten haben, springen von der Commodore runter und rennen auf uns zu.

Heimdall und ich stehen nebeneinander und laufen ebenfalls kampfschreiend auf die Wachen zu, die wir einer nach dem anderen töten. Dabei wird Heimdall am Bein verletzt, sodass er zu Boden geht und ein Wache mit gezückten Messern über ihn steht. Gerade, als er Heimdall damit töten möchte, durchbohre ich ihn mit einer meiner Eiszapfen.

Heimdall nickt mir dankend zu, doch seine Miene verändert sich; er deutet mit dem Zeigefinger hinter mir.

In dem Moment, als ich mich umdrehe, wird der letzte Wache von Hela getötet. Aber nicht von mir, weder noch von einem Asgardianer.

„Hey, Freya.", sagt Kork gelassen. „Willst du mit ins Raumschiff hüpfen und von hier verschwinden?"

Ich drehe den Kopf zur Seite und entdecke mit Verwunderung ein Raumschiff im Nebel. Loki steht auf einer Rampe am riesigen Schiff aus dem Hangar, das vier mal so groß ist, wie die Commodore, die endgültig ihren Geist aufgegeben hat.

„Euer Retter ist hier!", schreit Loki mit ausgestreckten Armen.

Über die Rampe gelangt er zur Regenbogenbrücke und lässt die Asgardianer ins Raumschiff.

Durch die Menge drängelt Loki sich zu Heimdall und mir und ich muss sagen,: das ist das erste Mal, dass ich irgendwie glücklich bin, ihn zu sehen; mal abgesehen von unserer letzter Begegnung. Ich weiß, dass er jetzt gerade nur eine Show vor den Asgardianer abzieht, um ihr Vertrauen zu gewinnen und wie es scheint, funktioniert es.

„Willkommen Zuhause. Ich hab' dich kommen sehen.", sagt Heimdall.

„Aber natürlich."

Loki schaut zu mir und will mir etwas sagen, als sein Blick an mir vorbei geht. Hinter uns kommen Dutzende Wachen von Hela auf uns zu und ich merke, dass wir keine Zeit haben, um ein weiteres Gespräch zu führen.

Gemeinsam stellen wir uns mit Kork und Miek den angreifenden Wachen, die einige von uns überwältigen. Ich springe wortwörtlich über Leichen, um die Wachen zurück zu drängeln, doch es kommen immer mehr.

Plötzlich spüre ich einen tiefen Schnitt auf meinem Oberarm und schreie laut auf. Ich falle auf die Knie und werde mit einem Fußstoß nach hinten geschleudert, sodass ich auf dem Rücken liege und vor Schmerzen die Augen zusammenpresse. Ein Wache starrt zu mir herunter und erhebt sein Schwert über mir. Ich versuche einen Eiszapfen zu bilden, doch er stellt seinen Fuß genau auf meine Hand, sodass ich unbewaffnet dort liege.

Doch dann rettet Loki mir gerade noch das Leben, als er den Wachen einen Dolch in die Brust sticht und mir seine Hand reicht. Ich schaue ihn an und er neigt weiter nach unten, bis ich seine Hand ergreife und er mich hoch zieht.

„Du siehst übel zugerichtet aus.", meint er und deutet auf meine Nase, die zu bluten begonnen hat.

„Das gleiche könnte ich von dir behaupten.", sage ich und deute auf seinen Helm mit den Hörnern.

Loki verdreht seine Augen und tötet einen weiteren Wachen von Hela, als plötzlich ein Blitz aus dem Himmel direkt zum Palast strömt und dabei den großen Balkon zerstört.

Alle wenden sich in diese Richtung und sehen dabei zu, wie Dutzende Blitze auf eine Stelle des Palastes auftreffen.

Dann entdecken wir Thor, der in einem Schwarm greller Blitze zum Bifröst gleitet und aufsetzt. Dabei tötet er dutzende Wachen von Hela und die restlichen laufen zurück in Richtung Palast; sie ziehen sich zurück.

Und der Gott des Donners ist wieder da.